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Brandenburg startet in die Kernobstsaison

In jedem Jahr begeht der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e. V. in einem seiner Mitgliedsbetriebe den offiziellen Start in die Kernobstsaison. Am Dienstag, 13. September, laden Verbandspräsident Klaus Henschel, Geschäftsführer Andreas Jende und Thomas Bröcker, Apfelproduzent und Fachvorsitzender Obstbau im Verband, Brandenburgs Agrarstaatssekretärin Carolin Schilde zu diesem Ereignis auf den Obsthof von Henri Meier nach Klein Gaglow bei Cottbus. Darüber informiert das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg.

Mit dem letzten Saisonstart des Verbands in diesem Jahr verbinden die Gärtner den Aufruf, auch bei Äpfel und Birnen regional zu kaufen. „Unsere Gartenbauer verfügen über ein großartiges Knowhow und mit Blick auf den Metropolenraum um Berlin über gute Vermarktungschancen“, sagt Agrarstaatssekretärin Schilde. Damit Berliner und Brandenburger noch öfter auf heimische Gartenbauprodukte  zurückgreifen können, werde das Agrarministerium eine Gartenbaukonzeption erarbeiten, die dazu beitragen soll, diesen landwirtschaftlichen Produktionszweig zu stärken. Neben der Förderung von Investitionen und Vermarktung unterstütze das Land im Rahmen der in dieser EU-Förderperiode neu angebotenen Innovationspartnerschaften (EIP) gerade auch Anträge aus dem Gartenbau: Bewilligt sei bereits das Projekt „Verbesserung der Wassernutzungseffizienz im Obstbau durch ein internetgestütztes Informations- und Beratungssystem“. Der Apfel sei mit 809 Hektar im Land Brandenburg die dominierende Obstart und bestimme somit wesentlich das Ergebnis der Gesamtobsternte. Schwerpunktanbaugebiete seien die Landkreise Märkisch-Oderland, Potsdam-Mittelmark sowie die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder). Die Wertschöpfung aus gartenbaulicher Tätigkeit werde mit mehr als 230 Millionen Euro angegeben. Gartenbaubetriebe würden mit mehr als elf Prozent der Beschäftigten in der Primärproduktion sowie den vor- und nachgelagerten Bereichen Arbeit und Einkommen im ländlichen Raum sichern. In diesem Jahr sei nach Schätzung des Brandenburger Agrar- und Umweltministeriums eine Apfelerntemenge von 25.000 Tonnen (2015: 22.064 Tonnen) zu erwarten. Weiterhin gehen erste vorläufige Prognosen von einem Apfelertrag von 309 Dezitonnen je Hektar aus, heißt es. Damit werde eine sehr gute Ernte erwartet, jedoch kein Rekordertrag wie 2013 mit  318,3 Dezitonnen je Hektar. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland wurde 2014 mit neun Kilogramm Äpfeln ermittelt. Steckbrief: Obsthof Meier Der Obsthof Meier aus Klein Gaglow stehe für die Nachwendegeschichte vieler Brandenburger Gartenbaubetriebe. 1990 gegründet von Jörg Meier habe hier inzwischen die nächste Generation die Geschäftsführung übernommen. 2010 übergab Jörg Meier den Obsthof an seinen Sohn Henri. Der Familienbetrieb, der seine Produkte zu 90 Prozent direkt ab Hof umsetzt, beschäftige im Gartenbau zwei feste Mitarbeiter und 16 Saisonarbeitskräfte. Im Markt seien sieben Mitarbeiter beschäftigt. Der Betrieb wirtschafte auf 23 Hektar. Spargel werde auf 14 Hektar angebaut, Äpfel auf 5,5 Hektar, Birnen auf einem halben Hektar. In seinen Obstanlagen biete Meier eine beachtliche Sortenvielfalt: Bei Äpfeln sind Elstar, Boskoop, Gala, Jonagored, Golden Delicious, Topaz, Breaburn, Rubinette, Fuji im Angebot, bei Birnen Konferenz, Clapps Liebling, Williams Christ. Bezogen auf seine Kulturen rechne der Betrieb in diesem Jahr mit einer Ernte von 180 Tonnen bei Äpfeln und zehn Tonnen bei Birnen. Im Betrieb werde nach den Umweltstandards der Integrierten kontrollierten Produktion gewirtschaftet. Seit diesem Jahr seien die Klein Gaglower zudem QS-zertifiziert.


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