

Als der Wochenkurier im Sommer 1990 erstmalig seine Wochenzeitung für die Leser auf den Markt schickte, hatte der FC Energie als Vertreter der damals vom Deutschen Fußballverband DFV zweitklassig gehandelten BSG-Vereine zum zweiten Mal die höchste Spielklasse der DDR gehalten. Zehn Siege in der Saison 1989/90 bescherten der BSG einen siebten Platz in der Abschlusstabelle, womit man vor den Clubs aus Leipzig, Halle und Erfurt platziert war. Die glänzend bestandene internationale Premiere setzte dem Ganzen noch die Krone auf, als der FCE im Juli 1990 im Intertoto-Wettbewerb den Bundesligavertreter 1. FC Kaiserslautern mit Trainer Karl-Heinz Feldkamp mit 4:0 im »Stadion der Freundschaft« demütigen konnte. Doch diese Erfolgswelle ebbte schon bald ab, denn schon ein Jahr später endete die Zugehörigkeit zur DDR-Spitzenklasse (Platz 13 mit nur drei Siegen) und man fand sich in der Bedeutungslosigkeit der Amateuroberliga wieder. Hans-Jürgen Stenzel versuchte zwar mit solchen Akteuren wie Frank »Toni« Lehmann, Maik Pohland oder Gino Fraedrich beim Neustart die schnelle Rückkehr ins Oberhaus zu erreichen, doch am Ende blieb es bei Rang drei hinter dem 1. FC Union Berlin und dem 1. FC Magdeburg. Stenzel erlebte das Ende der folgenden Saison nicht mehr. Der bis dahin im Nachwuchsbereich erfolgreiche Ulrich Nikolinski übernahm das Ruder. Doch auch »Niko« schaffte es in der Folgesaison nicht die damals übliche »Aufstiegsrunde« zu erreichen. Weit besser lief es zunächst in der Saison 1993/94, als der FCE mit Platz zwei die Berechtigung für die Aufstiegsrunde erspielen konnte. Hier traf man auf den BSV Brandenburg und den FSV Zwickau, doch ohne jeden Punkt schied Energie Cottbus ziemlich blamabel aus der Dreiergruppe. Diese Peinlichkeit veranlasste die Leistung des FCE zum grundlegenden Umdenken und personellen Schritten.
So begann im Sommer 1994 eine völlig neue Zeitrechnung beim FC Energie Cottbus, die eindeutig mit dem Amtsantritt des Eduard Geyer zu tun hat. Wie die Chronik des Vereins zu berichten weiß, wurde der letzte Trainer der DDR-Nationalmannschaft von Klaus Stabach im Griechischen Restaurant in Peitz von dem Projekt Energie Cottbus überzeugt, wobei der Sachse dabei erhebliche Abstriche von seinen Gehaltsvorstellungen machte. "Wir hatten ja das Glück, dass ‚Ede' an diesem Tag eigentlich auf dem Weg nach Erfurt war, um dort den ihm vorliegenden Vertrag zu unterschreiben. Aber da hatte ein großer Autobahnstau ausnahmsweise was Gutes. Geyer, den ich aus der Zeit unseres gemeinsamen Sportstudiums noch gut kannte, ist umgekehrt und hat Cottbus angesteuert. So haben wir uns in Peitz getroffen und Jahre später hat sich dieser Tag als absoluten Glückmoment für unseren FCE erwiesen", erinnert sich der ehemalige Abwehrrecke, der inzwischen in die Rolle des Geschäftsführers gewechselt war. Dass sich Geyer, der im Oktober seines Antrittsjahres 50 Jahre alt wurde, der Regionalliga Nordost (damals Deutschlands dritthöchste Spielklasse) als Coach verfügbar machte, löste vielerorts Kopfschütteln aus, war der doch eigentlich für weit höhere Aufgaben berufen. In seinem ersten Dienstjahr in Cottbus reichte es für Energie zu Platz sieben, übrigens 16 Punkte (2-Punkte-Regel) hinter Staffelsieger Jena. Aber der FCE gewann erstmals den Landespokal, was mit der Qualifikation zur 1. Hauptrunde im DFB-Pokal einherging. Dennoch deutete im Sommer 1995 vieles auf "Edes" Abschied aus Cottbus hin. Da aber zum Start mit Zöphel (1. FC Union), Seifert (Chemnitz), Henning (FC Berlin) einige erfahrene Spieler den Kader verstärkten, wurde nun das Ziel "Aufstieg" offiziell verkündet. Eine Forderung des Eduard Geyer, der man mit allem Optimismus nachkam. Doch wurde dieses Ziel am Ende verpasst, hinter TeBe und Union landete Cottbus auf Rang drei, stellte aber mit Detlef Irrgang (22 Tore) den besten Schützen der Liga. Hinter Cottbus landeten 1995/96 Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue, und Rot-Weiß Erfurt Vereine, die vor der Wende meilenweit vor Cottbus das Fußball-Niveau in der DDR mitbestimmten.
Die danach folgende Saison 1996/97 sollte dann geradezu sensationelle Züge annehmen. Nachdem Energie Cottbus die Spielzeit mit einem Elfpunkte-Plus als Tabellenerster abschloss, qualifizierte man sich anschließend in den beiden Relegationsspielen nach einem 0:0 im Hinspiel bei Hannover 96 und einem 3:1-Sieg im Rückspiel erstmals für die 2. Liga. Natürlich war das "Stadion der Freundschaft" an jenem denkwürdigen 5. Juni `97 mit 21.000 Besuchern ausverkauft, in dem die Fans die beiden Treffer von Detlef Irrgang und von Abwehrchef Thomas Hoßmang bejubelten. Parallel dazu legte der FCE in den einzelnen Runden des DFB-Pokalgeschehens eine bis heute einmalige Serie hin. Dem 1:0 (n.V.) gegen die Stuttgarter Kickers folgte ein 1:0 gegen Wolfsburg und ein 5:4 (n.E.) gegen den MSV Duisburg. Auch das Viertelfinale gegen den FC St. Pauli konnte der FCE am Elfmeterpunkt für sich entschieden, bevor ein legendäres 3:0 im von Schneeschauern begleiteten Match gegen die Bundesligamannschaft des Karlsruher SC am 15. April 1997 dem FC Energie Cottbus, den Nobodys aus dem oft belächelten Fußball-Osten, die erstmalige DFB-Pokal-Finalteilnahme bescherte. Die Bedeutung des Spiels, in dem Willi Kronhardt mit seinem vorab beschrifteten Unterhemd nach seinem Tor zum 1:0 seine Freundin Jule grüßte, wird durch eine sehr willkommene Aktion der "Super Illu" bewiesen. Sprang doch die Zeitschrift, die sich stets zu ihrer Ost-Identität bekannte, auf den Energie-Zug auf und ließ sich die Trikotwerbung für dieses Halbfinalspiel "schlappe 150 000 D-Mark" kosten. So kam es am 14. Juni 1997 zum bis heute absoluten Höhepunkt der damals 31-jährigen Energie-Geschichte. Kein Geringerer, als der VfB Stuttgart, Vierter der Bundesliga mit "Jogi" Löw als Coach, lief als Gegner des FCE beim DFB-Pokalfinale vor 75.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion auf. Die Schwaben mit dem damals gefürchteten "magischen Dreieck" mit Balakow, Elber und Bobic wurden hier der Rolle des großen Favoriten gerecht und setzten sich gegen das "kleine gallische Dorf" mit 2:0 durch. Das aber tat der Euphorie der Energie-Fans überhaupt keinen Abbruch. Cottbus und Umgebung waren längst vom rot-weißen Fieber gepackt, wie die grandiose Aufstiegsfeier in der Innenstadt in wunderbarer Weise verdeutlichte. Und keiner konnte sich während dieser Tage wohl träumen lassen, dass mit dem Zweitliga-Aufstieg und der Teilnahme am DFB-Pokalfinale das Ende der berühmten Fahnenstange erreicht war. Nach zwei Spielzeiten in Liga zwei, die der FCE auf den Plätzen acht und elf beendete, sollte die Saison 1999/2000 in Fußball-Cottbus für ein nie für möglich gehaltenes Fußballwunder sorgen.
Nach 33 Zweitligaspielen und 17 Siegen empfing der FCE am letzten Spieltag den schon als Bundesliga-Aufsteiger feststehenden 1. FC Köln. Die Treffer zum 2:0-Erfolg gegen die Rheinländer, erzielt vom außergewöhnlichen Regisseur Vasile Miriuta und Publikumsliebling Detlef Irrgang, sorgten für Platz drei der Cottbuser in der Endabrechnung. Womit klar war, dass der FC Energie an diesem legendären 26. Mai 2000 geradezu sensationell den Sprung in die höchste deutsche Fußballliga geschafft hatte. Piplica, Franklin, Heidrich und Co. waren die Helden, der von Trainer Geyer damals absolut sinnvoll zusammengefügten Mannschaft. Deutschlandweit wurde zu diesem Zeitpunkt flächendeckend erklärt, dass mit dem Aufstieg der Cottbuser der erste Bundesligaabsteiger zum Ende der Spielzeit 2000/2001 bereits feststeht. Doch hatten diese Klugscheißer damals die Rechnung ohne die mutigen Lausitzer gemacht. Das Trainerteam um Eduard Geyer hatte den Kader sinnvoll mit erfahrenen Spielern erweitert. So kamen beispielsweise der Rumäne Reghecampf dazu, auch wie die Mittelfeldspieler Micevski und Akrapovic. Und diese nun international geprägte Energie-Mannschaft lehrte speziell im heimischen Stadion manch gestandenem Bundesligisten das Fürchten. So konnte der FCE zwölf Siege verbuchen, die für den 14. Tabellenrang sorgten. Überstrahlt wurde Energies Premierensaison in Deutschlands Oberhaus freilich vom außergewöhnlichen Heimspielerfolg gegen Deutschlands Serienmeister Bayern München. Für das entscheidende 1:0 sorgte am 8. Spieltag der aufgerückte Ungar Vilmos Sebök, womit sich das ausverkaufte Stadion in einen absoluten Freudentempel verwandelte. Auch in der Folgesaison landete Energie Cottbus einige bemerkenswerte Erfolge. So das 1:0 zum Auftakt gegen den HSV, die beiden Siege (3:2 auswärts, 1:0) gegen Hertha BSC und das 2:0 gegen Schalke 04 am 2.3.2002. Im Winter schloss sich Marco Topic dem FCE an, prompt wurde der Bosnier mit sieben Toren bester Energie-Angreifer. So hatte er einen erheblichen Anteil daran, dass Cottbus als Dreizehnter beste "Ostmannschaft" in der ersten Liga wurde. Trotz namhafter Neuzugänge, wie Berhalter, Löw, Gebhardt und Juskowiak reichte es in der folgenden Saison nicht, nochmals die Klasse zu halten. Aber es gab direkt nach dem Wintertrainingslager von Dubai einen 3:0-Auswärtserfolg bei Bayer Leverkusen. Siege gegen Bochum, Hannover und Bremen folgten, was sich in der Bilanz von 13 Punkten aus fünf Spielen niederschlug. Dennoch verabschiedete sich der FCE einer Saison mit sieben Siegen und neun Remis nach drei Spielzeiten aus der "Beletage" des deutschen Fußballs. Zurück in Liga zwei kam es nicht zum erhofften Wiederaufstieg, da der Mannschaft am Ende ein wenig die Puste ausging und sie schließlich den punktgleichen Mainzern, die eine um sieben Treffer bessere Trefferbilanz anboten, den dritten Rang überlassen mussten.
Die Tordifferenz sollte in der Saison 2004/05 eine noch dramatischere Rolle spielen. Sprang doch in dieser der FCE nur ganz knapp von der Abstiegsschippe. Energie ging genau wie Trier mit 39 Punkten durchs Ziel, doch konnte Cottbus auf die um einen Treffer bessere Tordifferenz verweisen - die zweite Liga war gerettet. Keine Rettung gab es für Trainer Eduard Geyer. Der wurde nach der enttäuschenden 1:2-Heimniederlage gegen Alemannia Aachen (22.11.04) nach reichlich neun Jahren sehr erfolgreicher Arbeit von seinen Aufgaben entbunden. Zugleich zerbrach an dieser Stelle auch das ganz besondere Dreigestirn, das über Jahre mit seiner unkomplizierten, oft auch burschikosen, aber stets zielführenden Art in den Top-Ligen Deutschlands recht anders auftrat, was in der Szene des "Deutschen Fußball-Hochadels" häufig für Stirnrunzeln sorgte. Der Dank an das Trio von Präsident Dieter Krein über Manager Klaus Stabach bin hin natürlich zu Coach Geyer scheint mit dem Abstand von Jahren bis heute durchaus erneut angebracht. Der bis dahin als Geyers Assistent agierende Petrik Sander übernahm die Mannschaft und hielt mit so besonderen Spielern wie Mattuschka, Rost und Baumgart als Vierzehnter am 22. Mai 2005 die zweite Bundesliga. Was zu diesem Zeitpunkt kaum jemand für möglich hielt, sollte sich zwölf Monate später in Energies Geschichtsbuch einbrennen. Gelang doch dem FCE wie schon im Jahr 2000 zum zweiten Mal der Aufstieg in die 1.Bundesliga. Grundlage dieses geradezu sensationellen Erfolges war die spektakuläre Auswärtsbilanz von über 40 Punkten, am Ende standen beim Tabellendritten 16 Siege und 58 Punkte in der Tabelle, zwei mehr als der Vierte Freiburg. Erinnert sei an die Neuzugänge, die dieses Ergebnis unterstützten: Francis Kioyo, Sergiu Radu und Kevin McKenna. Die nun schon vierte Erstligasaison des FC Energie sollte eine werden, in der das kleine "gallische Dorf" Cottbus selbstbewusst durch die Spieltage zog, um dabei 41 Punkte einzusammeln. Einen maßgeblichen Erfolg an dieser Bilanz, die schließlich zu Rang 13 führte, waren zwei großartige Kicker aus Rumänien. Sergiu Radu landete mit seinen 14 Saisontoren unter den besten fünf Torschützen der Liga, sein Kollege Vlad Munteanu fütterte nicht nur ihn gern und oft. So wurde er letztlich mit 18 Scorer-Punkten zweitgefährlichster Mittelfeldmann der Bundesliga. Bereits drei Tage vor Saisonende durften sich die Fans darüber freuen, dass ihre Mannschaft auch eine fünfte Saison "ganz oben" dabei war.
Überraschend kam der FCE in der Saison 2007/08 recht schwer aus den Startlöchern. Bis zum sechsten Spieltag wurden lediglich zwei von 18 möglichen Punkten geholt. Den Regularien der modernen Fußballwelt folgend ging damit das "Aus" für Trainer Sander einher. Da sich so schnell ein adäquater Ersatz nicht finden ließ musste der Trainer von Energie II den Folgespieltag als Coach übernehmen. Die 0:5-Niederlage bei Bayern München wurde Heiko Weber jedoch nicht angelastet. Danach trat ein Trainer auf den Plan, den wirklich niemand kannte, Bojan Prasnikar. Der Slowene setzte auf lange, gründlich analysierte Trainingseinheiten und lehrte unterschiedliche taktische varianten. Mit Erfolg, denn seine neue Mannschaft entfernte sich schnell von den Abstiegsrängen und präsentierte am 15. März eine absolute Sensation. Wurde doch an diesem Tag dank zweier Treffer des Branko Jelic Serienmeister Bayern München mit dem Cottbuser 2:0-Erfolg geradezu erniedrigt. Auch dieses Ergebnis spielte hinein in die Abschlussbilanz, in der der FC Energie Cottbus Platz 14 belegte und damit fünf Punkte "über dem Strich" landete. Wer den Cottbuser Weg durch die Ligen genau verfolgt, wird festgestellt haben, dass Auf- und Abstiege im permanenten Drei-Jahres-Rhythmus wechselten. Insofern verhieß die Spielzeit 2008/09 von vornherein nichts Gutes. Tatsächlich reichte es trotz eines großartigen 3:0-Sieges am letzten Spieltag gegen Bayer Leverkusen nur zum drittletzten Tabellenrang, der die Relegationsrunde gegen den Zweitliga-Dritten nach sich zog. Hier schwand nach dem 0:3 im Hinspiel jede Hoffnung, auch das Rückspiel beim 1. FC Nürnberg ging 0:2 verloren. Enttäuscht beendete da auch Tainer Prasnikar nach 20 Monaten sein Traineramt in Cottbus. Vier Wochen später tauchte ein gewisser Claus-Dieter Wollitz in der Lausitz-Metropole auf, um hier mit einer neu formierten Mannschaft einen neuen Anlauf zu nehmen. Und "Pele" Wollitz ging dabei spektakuläre Wege, indem er mehr als ein halbes Dutzend Spieler aus dem Cottbuser Nachwuchszentrum in die Mannschaft integrierte. Peter Hackenberg, Julian Börner, Nils Miatke und andere wurden so frühzeitige an die raue Luft im Männerbereich gewöhnt. Für den Wiederaufstieg taugten die Resultate und Platz neun am Ende nicht, aber der "Jugendwahn" von Trainer Wollitz sammelte reichlich Sympathiepunkte. Es schloss sich die "Saison der Superlative" 2010/11 (Titelzeile im Jubiläumsbuch zum 50. Energie-Geburtstag) an. Obwohl es für den FCE am Ende nach 16 Siegen in der 2. Bundesliga zu Rang sechs reichte, gab es Besonderheiten: Nils Petersen, der später beim SC Freiburg bis zum Mai 2023 eine unglaublich erfolgreiche Zeit hatte, wurde mit 25 Treffern bester Torschütze. Der heutige Werder-Profi Leonardo Bittencourt wurde als 17-jährige von Wollitz in die Männermannschaft eingebaut und es gab eine traumhafte Pokalgeschichte. In der eliminierte Cottbus den SC Freiburg (2:1), man gewann beim VfL Wolfsburg (3:1), gegen Hoffenheim (1:0) und scheiterte erst im Halbfinale beim MSV Duisburg mit 1:2. Ganz eng ging es dagegen ein Jahr danach zu, als sich der FCE mit einem 2:1 gegen Union Berlin erst am Schlusstag endgültig auf den Nichtabstiegsrang 14 retten konnte. Zuvor trennte man sich nach einer 0:1-Niederlage beim 1. FC Union Berlin aufgrund mangelnder Erfolge im Dezember von Claus-Dieter Wollitz, mit Rudi Bommer übernahm ein neuer Mann das Ruder, der am Ende knapp die Klasse halten konnte.
Eine Achterbahnfahrt mussten die Fans im Spieljahr 2012/13 erleben. Ein guter Start und eine solide Abwehrarbeit (36 Gegentore in 34 Spielen) bescherten schließlich Platz acht in der Endwertung. Der bundesligabekannte Boubacar Sanogo wurde mit seinen 15 Toren bester Schütze des FCE. Denkt man an die anschließende Saison macht sich Traurigkeit breit. Weil der FCE abgeschlagen Letzter wurde und den Gang in die 3. Liga antreten musste. Unglaubliche 15 Punkte war Cottbus am Saisonschluss vom rettenden Ufer entfernt. Am Ende war die Bilanz auch mit dem Namen Stephan Schmidt verbunden. Der übernahm im November 2013 die Mannschaft und gewann in den neuen Spielen seiner Amtszeit lediglich einen Punkt. Aber auch der bekannte frühere Nationalspieler Jörg Böhme war weit entfernt vom Thema Klassenerhalt. Insgesamt 20 neue Spieler wagten im Juli 2014 einen Neuanfang unter der Regie des neuen Trainers Stefan Krämer. Der holte die Mannschaft zwar aus ihrem tiefen Tal, doch war der siebte Platz schließlich das höchste der Gefühle. Ins Spieljahr 2015/16 fiel Energies 50. Gründungstag, der entsprechend zünftig gefeiert wurde. Aber es gab leider nur im Januar Grund zum Feiern. Denn tränenreich ging diese Saison am 14. Mai 2016 zu Ende. Weil Energie in der Schlussphase der Partie gegen Mainz 05 II (!) Gegentore kassierte, die mit dem 2:3-Endstand den Abstieg in die Regionalliga bedeuteten.
Zehn Jahre zuvor wurde der Aufstieg in die 1. Bundesliga gefeiert und nun der Absturz in die bedeutungslose Regionalliga. Welch trauriges Jubiläum! In der Folgesaison konnten die Cottbuser Kicker mit den damaligen Säulen Weidlich, Stein, Viteritti und Publikumsliebling Streli Mamba dem FC Carl Zeiss Jena lange in Sichtweite halten. In Erinnerung bleibt dabei das direkte Duell mit den Thüringern am 2.April im Cottbuser Stadion, wo über 13.000 Zuschauer einen 3:1-Erfolg bejubeln durften. Am Ende setzte sich dann aber Jena mit neun Punkten Vorsprung durch. Offenbar angestachelt von der Vizemeisterschaft machte der FC Energie im Jahr danach Nägel mit Köpfen. Die bis dahin erfolgreichste Saison in den unteren Ligen sah den FCE nach 34 Spielen mit nur einer Niederlage und 31 Punkte Vorsprung die Meisterschaft gewinnen. Was folgte waren die verteufelten Relegationsspiele, bei denen man sich mit dem Nord-Ersten Weiche Flensburg zu duellieren hatte. Nach einem 3:2-Auswärtsefolg im Norden war den 20.000 Zuschauern absolut egal, dass die keinen Torerfolg ihrer Elf bejubeln durften. Stand doch am 27. Mai 2018 fest, dass Energie Cottbus nach dem 0:0 eine Stufe nach oben in die 3.Liga klettern durfte.
Wie gewonnen, so zerronnen - wenn auch nach einem brutal engen Saisonfinale 2018/19. Energie hatte am letzten Spieltag bei der Braunschweiger Eintracht anzutreten, wo es nur zu einem 1:1 reichte. Die Dramatik des Tages war jedoch, dass die Eintracht die nur um ein Tor bessere Tordifferenz vorweisen konnte und der FCE nach nur einer Spielzeit die 3. Liga wieder verlassen musste. Die COVID-19-Pandemie ließ vom Jahresbeginn 2020 bis zum Ende der Saison 2020/21 keinen ordentlichen Wettbewerb zu, so dass Viktoria Berlin nach einer bedenkenswerten Quotienten-Regelung Meister wurde und sich für die 3. Liga qualifizierte. Bereits im Dezember 2019 legte Trainer Claus-Dieter Wollitz nach seiner Begleitung von 156 Spielen des FCE nach internen Unstimmigkeiten im Verein sein Amt nieder. Im Juli 2021 kehrte der Coach zurück, bis dahin lag die Verantwortung für Energies Männer in den Händen der vorherigen Nachwuchstrainer Abt und Agovic, sowie zwischenzeitlich auch bei Dirk Lottner. Die Spielzeit 2021/22 war geprägt von den Offensivkräften Eric Engelhardt (19 Treffer), Maximilian Pronichev (15) und Nikos Zografakis (10). Da Cottbus nicht den Schritt zurück in die 3. Liga schaffte (Meister wurde der BFC), war verständlich, dass Energies Torfabrik anderswo Begehrlichkeiten weckte und der FCE damit seine komplette Offensive mit den erzielten 44 Treffern verlor.