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Sando Paufler

Bischofswerda sagt nein zum Patriotischen-Jugendzentrum

Der gesamte Stadtrat von Bischofswerda und Bürgermeister Holm Große positionieren sich klar gegen die Pläne für ein Patriotisches-Jugendzentrum in Bischofswerda, welches federführend von einem in der rechten Szene bekannten Rapper angekündigt wurde. Auch über 50 Demonstranten setzten ein Zeichen gegen die Pläne von Sänger Chris Ares.
Die Stadtratssitzung am 30. Juni wurde von 50 Demonstranten begleitet. Der gesamte Stadtrat stellt sich gegen die Pläne von Sänger Chris Ares, der in der Stadt ein Patriotisches-Jugendzentrum errichten möchte.

Die Stadtratssitzung am 30. Juni wurde von 50 Demonstranten begleitet. Der gesamte Stadtrat stellt sich gegen die Pläne von Sänger Chris Ares, der in der Stadt ein Patriotisches-Jugendzentrum errichten möchte.

Selten sind Stadtratssitzungen so spannend gewesen und haben die Aufmerksamkeit von circa 50 jungen Leuten erregt. Auch im Tagesordnungspunkt zwei, wo sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Anliegen an den Stadtrat wenden konnten, wurde ein emotionales Plädoyer einer Demonstrantin gehalten. Doch der Reihe nach. 50 Demonstranten versammelten sich vor dem Eingang zur Stadtratssitzung Zu Beginn der Sitzung, die am 30. Juni um 17 Uhr startete, versammelten sich an die 50 Demonstranten und stellten sich vor den Eingang zur Oberschule an der Kirchstraße, um friedlich, aber dennoch klar und deutlich ein Zeichen gegen Extremismus in Bischofswerda zu setzen. Die Polizei begleitete die Versammlung und konnte keine Auffälligkeiten feststellen. Die geladenen Stadträte der verschiedenen Fraktionen konnten sich schon vor dem Eingang zur Sitzung ein genaueres Meinungsbild verschaffen. Auf den Schildern und Plakaten der Demonstranten stand unter anderem: „Zukunftsvisionen dürfen nicht völkisch sein“ oder „Hass ist keine Alternative“. Auch eine Fahne der Antifaschistischen Aktion war zu erkennen. Plädoyer gegen Patrioten-Jugendzentrum einer Einwohnerin Als der Bürgermeister die Sitzung für beschlussfähig erklärte, durften wie gewohnt die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger aus Bischofswerda geklärt werden. Frieda Schiller aus Bischofswerda nutzte diese Gelegenheit und positionierte sich gegen die Pläne des Sängers Chris Ares. Dabei zitierte sie Liedpassagen und fasste den Werdegang des Sängers kurz zusammen. Frieda Schiller schloss ihre Erläuterungen mit der Frage ab, wie denn der Kenntnisstand zu dieser Thematik und zur möglichen Errichtung eines Patrioten-Jugendzentrum in Bischofswerda sei? (Noch) kein Bauantrag oder Eintrag ins Handelsregister gestellt Oberbürgermeister Holm Große erklärte, dass die Verwaltung sehr plötzlich und unerwartet von diesen Beweggründen erfahren habe. Er verdeutlichte noch einmal seine Position und lehnt jeglichen Extremismus in Bischofswerda ab. Außerdem möchte sich der Bürgermeister gemeinsam mit der Verwaltung friedlich gegen rassistisches Gedankengut zur Wehr setzen. Momentan gäbe es keinen neuen Stand der Dinge. Weder ein Bauantrag noch ein Zugang ins Vereinsregister wurde gemeldet. Die nötigen Instanzen prüfen den Fall und die Stadt steht mit dem Landratsamt eng in Kontakt. Alle Fraktionen des Stadtrates folgten der Positionierung des Oberbürgermeisters und stellten sich einvernehmlich gegen die Pläne von Rapper Chris Ares. Im Stadtrat wurden vereinzelt Zweifel laut, ob diese Aktion wirklich zur Umsetzung kommt oder ob es sich um eine „Nebelkerze“ handelt, wie ein Stadtratsmitglied verdeutlichte. Eine schriftliche Anfrage der Redaktion an den Rapper Chris Ares ließ der Sänger unbeantwortet.


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