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Rainer Könen/mlh

Schlangestehen für die Grundschule

In Laubusch zog der Tag der offenen Baustelle am vergangenen Samstag zahlreiche Besucher an.
Etliche Besucher fotografierten die Bauzeichnungen im Innern des Gebäudes. Foto: Rainer Könen

Etliche Besucher fotografierten die Bauzeichnungen im Innern des Gebäudes. Foto: Rainer Könen

Wer sich am Samstag einen ersten Eindruck von der noch unfertigen neuen Grundschule in Laubusch verschaffen wollte, der musste vor allem eines haben: Geduld.
Bereits vor der offiziellen Eröffnung des Baustellentages um elf Uhr hatte sich im Eingangsbereich des noch eingerüsteten Grundschulgebäudes am Laubuscher Markt eine lange Schlange gebildet. Diese Resonanz zeige deutlich, wie sehr sich die Menschen für dieses Kleinod der Stadt interessierten, freute sich Mathias Priebe, der Leiter des Projektes Lausitzer Gartenstadt. Gemeinsam mit der Stadt Lauta sowie der Gemeinde Elsterheide hatte das Projektbüro zu diesem Infotag eingeladen. Bereits am Vormittag streiften zahlreiche Menschen durch das unter Denkmalschutz stehende Schulgebäude.
Stadtverwaltungs-Mitarbeiter Jens Dauskardt erinnerte sich an seine Schulzeit in diesem historischen Gebäude: »War eine angenehme Zeit damals.« Wie Lautas Bauamtsleiterin Katrin Peter erzählte, investiert die Stadt in dieses Projekt bereits »mehr als neun Millionen Euro«.

Modernes Lernen im historischen Ambiente

Seit über zwei Jahren laufen die Sanierungsarbeiten an der Schule, die Fertigstellung ist für den Spätsommer 2021 geplant. Dann werden rund 150 Grundschüler aus Elsterheide, Lauta und Umgebung an diesem Schulstandort unterrichtet, auch ein Hort in Trägerschaft der AWO wird hier untergebracht. Die Baupläne des Schulgebäudes, sie wurden natürlich von den Besuchern neugierig gemustert, auch fotografiert. Vieles wirkt noch unfertig, die Klassenräume, die Schulküche, die Turnhalle. Diese hat ja etwas Besonderes, wie ein Blick zur Decke zeigte: eine hölzerne Decke, die mit historischen Motiven verziert ist.

Die Schule am Markt, die nach den Entwürfen der »Erika«-Architekten Ewald Kleffel und Heinrich Otto Vogel entstand, wurde von 1923 bis 2005 als Volks-, Grund- und Oberschule genutzt. Bemerkenswert: An der Fassade befinden sich Reliefs mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Beethoven, Luther und Goethe, die Flure tragen aufwendig gestaltete Kacheln und Halbplastiken mit Tiermotiven. Einst trug Laubuschs Schule den Beinamen »die schönste Schule Schlesiens«. Im Innenhof konnte man am deutlichsten die Fortschritte der Sanierungsarbeiten sehen. Ein Teil der Außenfassade ist bereits fertiggestellt. Unter den rund 500 Besuchern dieses Infotages befand sich auch eine 75-jährige Laubuscherin. Der Märchenbrunnen im Erdgeschoss, der sei »in den Pausen Treffpunkt für einige aus meiner Klasse gewesen«, blickte die Rentnerin melancholisch an ihre Schulzeit zurück.

Geöffnet hatte an diesem Tag auch das Kulturhaus: In der ehemaligen Gaststätte gab es historische Impressionen rund um das Thema Schule in Laubusch und das Projekt Lausitzer Gartenstadt stellte Entwicklungskonzepte für die Gartenstadt vor. Im kommenden Frühjahr, der Termin steht noch nicht fest, wolle man, so Bauamtsleiterin Katrin Peter, erneut einen Tag der offenen Baustelle veranstalten.


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