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»Wir vermissen unsere Fans«

Das ostsächsische und deutschlandweit bekannte DJ-Duo »Anstandslos & Durchgeknallt«, Maria Dürrling und Oliver Kleissle, reden im WochenKurier über die schwierige Zeit als Künstler während der Corona-Pandemie.
Maria Dürrling hat ihre Wurzeln im Zittauer Gebirge, Oliver Kleissle kommt aus Schirgiswalde. Beide stehen hochmotiviert in den Startlöchern, um ihren Fans auf Veranstaltungen wieder einzuheizen. Foto: Anstandslos & Durchgeknallt

Maria Dürrling hat ihre Wurzeln im Zittauer Gebirge, Oliver Kleissle kommt aus Schirgiswalde. Beide stehen hochmotiviert in den Startlöchern, um ihren Fans auf Veranstaltungen wieder einzuheizen. Foto: Anstandslos & Durchgeknallt

Corona hat uns letztes Jahr alle stark beschäftigt. Konntet ihr beiden der Pandemie auch etwas Positives abgewinnen? Maria: Ich bin ja neben der DJ-und Producer-Tätigkeit, auch noch Goldschmiedemeisterin und habe mir seit langer Zeit vorgenommen, dass ich meinen Shop online stelle. Denn vorher war durch die vielen Auftritte wenig Zeit dafür. Außerdem habe ich noch ein Zweitprojekt gegründet. Das heißt »Maria Gold«, wie auch meine Schmuckmarke. Dort spiele ich englischsprachige Musik. Das war für mich am Ende doch etwas Gutes, was ich aus dieser Zeit mitnehmen konnte. Ihr beiden durftet zwar nicht auftreten, dennoch seid ihr hinter der Bühne sehr produktiv gewesen. Woran arbeitet ihr gerade? Oliver: Wir arbeiten derzeit an vielen Singles. Für Anstandslos und Durchgeknallt folgt demnächst ein Cover mit Laurenz. Mit ihm haben wir schon das sehr erfolgreiche Projekt »Ohne Dich« produziert, wofür wir letztes Jahr die Goldene Schallplatte bekommen haben. Wir hoffen, dass wir da noch ein wenig nachlegen können. Was vermisst Ihr derzeit am meisten bei euren Auftritten? Oliver: Die Leute. Maria: Ja definitiv! Die Gäste fehlen extrem. Wie wird sich die Veranstaltungsbranche und die DJ-Welt nach der Pandemie verändern? Oliver: Veranstaltungen in dem Sinne wird es wahrscheinlich erstmal weniger geben, da die Pandemie schon viele in die Knie gezwungen hat. Maria: Getroffen hat es vor allem die Technikfirmen, die ja einen großen Teil für eine Party beitragen und jetzt keine Einnahmen haben. Oliver: Ich würde sogar so weit gehen, dass die Veranstaltungstechniker am meisten von der Situation gebeutelt sind. Sie dürfen nicht arbeiten und können ihre Raten nicht abzahlen. Was passiert danach? Maria: Es ist gerade auch echt schwierig sich vorzustellen, wann es wieder losgeht und wie Veranstaltungen dann ablaufen. Oliver: Wir hoffen auf jeden Fall darauf, dass im April oder Mai die Open Air-Saison losgehen kann und wieder kleinere Veranstaltungen, wie Autokino, möglich sind. Wie sieht es mit Streaming- und Online-Angeboten aus. Werden diese künftig verstärkt in den Fokus rücken? Oliver: Glaub ich ehrlich gesagt nicht. Wir machen ja schon seit mittlerweile sieben Jahren Live-Streams, waren mit die ersten auf Facebook und spielen derzeit auf verschiedenen sozialen Medien, wie Instagram, Twitch und Tik Tok. Wir haben eigentlich seit Anfang der Pandemie einen leichten Rückgang der Live-Streams zu verzeichnen. Maria: Ja, weil es die Live-Streams aktuell im Überfluss gibt. Jeder Künstler, der sonst auf Tour war, ist vermehrt digital aufgetreten. Oliver: Genau. Der Unterschied zwischen einem Live-Video und einem echten Auftritt besteht darin, dass das Feeling ganz anders ist. Die drückenden Bässe von der Anlage, die Leute, die feiern, all das funktioniert in einem Live-Stream sehr schlecht. Deshalb kann ein Live-Stream einen Auftritt nicht ersetzen. Ihr habt als DJ-Duo den Durchbruch geschafft. Was ratet ihr angehenden Nachwuchskünstlern? Oliver: Für uns war es tatsächlich sehr schwierig einen Fuß in die Tür bei Veranstaltern zu bekommen. Ich bin das erste Mal mit Veranstaltern in Kontakt gekommen, als ich bei einer Party das Licht gemacht habe. Irgendwann ist der DJ ausgefallen und dann bot sich die Chance für mich. Es ist schwierig, aber nicht unmöglich. Wir beide haben es über Umwege geschafft, immer wieder probiert und fest an unseren Traum geglaubt.


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