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sr/asl

Wenn eine Tradition zum Balanceakt wird

Der Strand am Silbersee verwandelte sich zum 28. Mal in einen Beachvolleyballplatz. Organisatoren und Teilnehmer mussten sich in diesem Jahr ganz besonders großen Herausforderungen stellen.
Große Freude bei Thorbjörn Klinkhart (m.), der stellvertretend für seine Mannschaft den Pokal entgegennahm. Das freute auch Dana Borkmann (VBH), Sandra Weller und Sandrina Heise (SC) sowie Lausitzbad-Geschäftsführer Matthias Brauer. Foto: sr

Große Freude bei Thorbjörn Klinkhart (m.), der stellvertretend für seine Mannschaft den Pokal entgegennahm. Das freute auch Dana Borkmann (VBH), Sandra Weller und Sandrina Heise (SC) sowie Lausitzbad-Geschäftsführer Matthias Brauer. Foto: sr

Das 28. VBH-Silbersee-Beachvolleyball-Turnier des Sportclubs Hoyerswerda wird in die Geschichte eingehen. Glich das Wochenendturnier doch bis zum Schluss einem noch nie dagewesenen Balanceakt, den es zu meistern galt. Eine Kombination aus Spannung, Abenteuer, Sport und Spiel sowie verloren gegangenen Dingen, Wassereinbruch, rapidem Abbruch mit einem scheinbar ungewissen Ende sowie fehlender Siegerehrung vor Ort. Aber der Reihe nach. Bis zum Schluss mussten Organisatoren sowie Teilnehmer hoffen und bangen, dass die Corona-Pandemie den Wettkampf nicht platzen lässt. Am letzten Juli-Wochenende war es dann glücklicherweise so weit. 30 hochmotivierte und bewegungshungrige Mannschaften aus ganz Deutschland konnten es kaum erwarten. Der Wettkampf zeichnete sich durch nahezu perfekte Organisation, gewachsenes Miteinander und Fairness aus. Oder wie es Sandra Weller, zuständige Pressesprecherin des Sportclubs, formuliert: »Hier geht es zu wie in einer großen Familie, die sich jedes Jahr trifft und miteinander Spaß hat.« Aspekte, die von den Teilnehmern mittlerweile sehr geschätzt werden und dafür sorgen, dass die Teilnehmerlisten schnell ausgebucht sind. Freilich gibt es auch jedes Jahr kleine, besondere Episoden, die in die Geschichte eingehen. So ist beim jüngsten Wettbewerb wieder ein Ehering verloren gegangen. Das passierte seit 28 Jahren nun schon das zweite Mal. Die Suche erfolgte unter sehr erschwerten Bedingungen, war das gute Stück doch nicht, wie vor zehn Jahren im Sandstrand, sondern ausgerechnet im Wasser verschüttet gegangen.

Findet jemand den Schatz im Silbersee?

Anders als bei beim ersten Vorfall dieser Art konnte das Schmuckstück in diesem Jahr nicht wieder gefunden werden. »Nun haben wir einen Schatz im Silbersee«, meint Sandra Weller mit ironischem Unterton. Für den jungen Mann, der nun ohne Ring unterwegs sein muss, ist das Ereignis schon sehr deprimierend. Es wurde sogar ein Finderlohn ausgeschrieben. Sollte der Ring also zufällig gefunden werden: Bitte beim Sportclub melden. Was die Initiatoren des Turniers jedoch nach wie vor in keiner Weise beeinflussen können ist das Wetter. Und so kam es, dass der 28. Wettkampf zwar am Samstag wie geplant stattfinden konnte, aber der zweite Wettkampftag unter keinem guten Stern stand. Was am Sonntagmorgen mit einzigartiger Stimmung und einer Kombination aus Spiel, Spaß und Sport seine Fortsetzung fand, musste am Nachmittag abrupt abgebrochen werden. Anhaltender, plötzlich eintretender Starkregen versetzte die Spielfelder sekundenschnell unter Wasser und ließ die Technik ausfallen. Da half auch nicht der Versuch, die technische Anlage mit Mülltüten abzudecken. Keine Chance. »Der Regen war so plötzlich da. Und das bei hellem Himmel, der anfangs auch nicht erahnen ließ, dass es überhaupt regnen könnte«, berichtet SC-Vereinsmanagerin Sandrina Heise. Und so musste das vorletzte Spiel vorzeitig beendet werden und das letzte Spiel komplett ausfallen. Der Sieger hatte sich jedoch bereits am Samstag herauskristallisiert und konnte kürzlich seinen Pokal entgegennehmen. Die Mannschaft »Rum und Ehre« aus Dresden erzielte den ersten Platz. Thorbjörn Klinkhart nahm stellvertretend für sein Team den Pokal entgegen. »Es war wieder eine tolle Atmosphäre und faire Spiele am Silbersee. Wir sind, wenn alles klappt, nächstes Jahr wieder dabei«, so sein Fazit.


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