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Andreas Kirschke / kun

Trauer um Martin Schmidt

Hoyerswerda. Der einstige Gründer und langjährige Vorsitzende des Hoyerswerdaer Kunstvereins, Martin Schmidt, ist am 24. Januar im Alter von 85 Jahren gestorben. Sein langes und vielseitiges Wirken hinterlässt Spuren in der Stadt.

Martin Schmidt bei seiner Verabschiedung aus Hoyerswerda im November 2021. Viele Wegbegleiter nutzten damals den Abend in der Lausitzhalle, um noch einmal das langjährige Wirken von Martin Schmidt und seiner Ehefrau Helene für Hoyerswerda Revue passieren zu lassen.

Martin Schmidt bei seiner Verabschiedung aus Hoyerswerda im November 2021. Viele Wegbegleiter nutzten damals den Abend in der Lausitzhalle, um noch einmal das langjährige Wirken von Martin Schmidt und seiner Ehefrau Helene für Hoyerswerda Revue passieren zu lassen.

Bild: Andreas Kirschke

Geboren wurde Martin Schmidt am 28. Oktober 1937 in Stettin. Nach dem Abitur studierte er in Greifswald Theologie. Mit dem Aufbau der Hoyerswerdaer Neustadt zog er in die Lausitz. »Ich wollte ins Leben starten, die Praxis kennen lernen«, blickte er 2019 zurück. So begann er im November 1961 als Kipper im Tagebau Burghammer und qualifizierte sich bis 1969 weiter zum Ingenieur für Tagebau-Technik. Später studierte er in Halle auch Ökonomie und Soziologie.

Seit 1964 traf sich regelmäßig ein privater kultureller Gesprächskreis in Hoyerswerda. Dieser schloss sich 1968 als »Freundeskreis der Künste und Literatur« dem Kulturbund der DDR an. Martin Schmidt und seine Mitstreiter riefen die Kleine Galerie Hoyerswerda, den Theaterring für Erwachsene, Literaturprogramme für Kinder, Vorträge und weitere Inhalte ins Leben. Aus dem Freundeskreis ging nach 1989 der Hoyerswerdaer Kunstverein hervor, der ebenso das Erbe der Schriftstellerin Brigitte Reimann pflegte.

1990 wurde er als parteiloser Kandidat auf der Liste der CDU erstmals in den Hoyerswerdaer Stadtrat gewählt. Bis 1994 war er als Dezernent für Kultur, Bildung, Soziales, Sport und Jugend in der Stadt tätig. 1995 war Martin Schmidt Mitbegründer und daraufhin langjähriger Geschäftsführer des Bildungswerks für Kommunalpolitik Sachsen e.V.. 2004 gründete er auch den Schulträgerverein für das Christliche Gymnasium Johanneum mit.

Für sein langjähriges Wirken erhielt er 2017 das Bundesverdienstkreuz.

Ende 2021 verließ er Hoyerswerda mit seiner Frau Helene, um näher bei den Kindern in Bayern zu leben.

»Martin Schmidt verstand es hervorragend, immer wieder Kontakte zu knüpfen«, würdigt ihn OB Torsten Ruban-Zeh. »Seine Leistungen für die Stadt und sein soziales Engagement werden uns immer in Erinnerung bleiben.«


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