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Tote Schafe bei Cunnewitz

In Cunnewitz, im Territorium des Rosenthaler Rudels, wurden jetzt sieben Schafe getötet und ein Schaf verletzt. Der betroffene Schafhalter hatte bereits im Oktober insgesamt 32 Schafe bei Wolfsübergriffen verloren, berichtet Jana Endel aus dem Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“.
Das Foto zeigt einen Elektrozaun über den ein „Flatterband“ gespannt ist. Diese Kombination biete einen effektiven Schutz vor dem Überspringen. Foto: A. Klingenberger

Das Foto zeigt einen Elektrozaun über den ein „Flatterband“ gespannt ist. Diese Kombination biete einen effektiven Schutz vor dem Überspringen. Foto: A. Klingenberger

In den beiden vorhergehen Fällen habe der Wolf zirka 1,40 Meter hohe Festzäune überwunden. Im aktuellen Fall wurde ein 1,35 Meter bis 1,50 Meter hoher Festzaun aus Knotengeflecht überwunden, heißt es. Über diesen sei an einer Seite des Zaunes, auf dem obersten Draht aufliegend, eine Breitbandlitze gespannt gewesen. Unklar sei, auf welcher Seite der Zaun überwunden wurde. „Flatterband“ als optische Barriere Da Festzäune aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material im Gegensatz zu stromführenden Zäunen, die bei Berührung Schmerz verursachen, über keine aktive, abschreckende Wirkung verfügen würden, sei der Effekt eines „Flatterbandes“ (Breitbandlitze) in Verbindung mit einem Festzaun fraglich und werde daher nicht empfohlen. Das „Flatterband“ sei eine als optische Barriere wirkende Breitbandlitze, die sich in Kombination mit einem Elektrozaun als effektive Maßnahme gegen das Überspringen bewährt habe und daher empfohlen werden könne. Dazu werde die Breitbandlitze zirka 20 bis 30 Zentimer über dem Elektrozaun angebracht, so dass sie frei in der Luft hänge und dem Wolf erschwere, die Höhe des Hindernisses abzuschätzen. Förderfähige Herdenschutzmöglichkeiten Dem betroffenen Tierhalter sei von Seiten des Wolfsmanagementes geeignete, förderfähige Herdenschutzmöglichkeiten angeboten worden. Das seien der Einsatz von Elektrozäunen mit Flatterband, Herdenschutzhunde oder die Nachrüstung des vorhandenen Festzaunes mit Untergrabungs- und Übersprungschutz (stromführende Drahtlitze). Im Bereich des Rosenthaler Wolfsrudels seien im Jahr 2016 bislang elf Übergriffe gemeldet worden, davon seien in acht Fällen Festkoppeln überwunden worden. Elektrozäune, die mit „Flatterband“ überspannt waren, wurden bisher nicht überwunden, heißt es. Kostenfrei ausleihen Um weiteren Nutztierschäden im Raum Rosenthal vorzubeugen, werden Schaf- und Ziegenhalter im Bereich des Rosenthaler Wolfsrudels, wie auch im letzten Jahr, dazu aufgerufen, ein „Flatterband“ (Breitbandlitze) über ihren Elektrozaun zu spannen. Sollte das Flatterband des letzten Jahres nicht mehr einsetzbar sein oder nicht ausreichen, könne das benötigte Material (Breitbandlitze, Weidepfähle) auch in diesem Jahr wieder kostenfrei bei der Biosphärenreservatsverwaltung ausgeliehen werden. Diese zusätzliche Schutzmaßnahme sei im entsprechenden Gebiet voraussichtlich bis Ende Dezember 2017 notwendig. Beratung und Hilfe Schaf- und Ziegenhalter sowie Betreiber von Wildgattern im Freistaat Sachsen hätten die Möglichkeit, sich Herdenschutzmaßnahmen (mobile Elektrozäune, Herdenschutzhunde, „Flatterband“, Unterwühlschutz) zu 80 Prozent der Nettokosten fördern zu lassen. Beratung zur Verbesserung des Herdenschutzes und zu Fördermöglichkeiten sowie die Möglichkeit zur Ausleihe von „Flatterband“ gibt es bei André Klingenberger von der Biosphärenreservatsverwaltung in 02694 Malschwitz OT Wartha, Warthaer Dorfstraße 29. Telefon 0172/3757 602. E-Mail: Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“


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