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Maria-Louise Hartmann

In Hoyerswerda bewegt sich was

Hoyerswerda. Die Themen ÖPNV und Hoyerswerdas Straßen treiben viele Bürger der Stadt um.

In naher Zukunft sollen durch Strukturwandelgelder finanzierte Wasserstoffbusse durch Hoyerswerda rollen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes ist auch die Entwicklung einer Buslinie, die touristische Ziele miteinander verbinden. Auch eine Erweiterung der Bahnverbindung ist geplant.

In naher Zukunft sollen durch Strukturwandelgelder finanzierte Wasserstoffbusse durch Hoyerswerda rollen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes ist auch die Entwicklung einer Buslinie, die touristische Ziele miteinander verbinden. Auch eine Erweiterung der Bahnverbindung ist geplant.

Bild: Collage: J. Hauch/mlh; Fotos Energiefabrik: mushroom_productions/Marcel Linack, Foto Zoo: Eugène Bruins, Foto Bus: Klara Bruhn Fotos: Pixabay/mlh

Das lässt sich allein an der hohen Beteiligung bei der Veranstaltung »Frag den Oberbürgermeister«, die dieses Mal zu eben diesen Themen stattfand, ablesen. Diese Gesprächsrunden, in denen die Einwohner von Hoyerswerda die Möglichkeit haben, ihre Fragen an Torsten Ruban-Zeh loszuwerden, werden im Rahmen des Projektes »Offene Werkstatt der Demokratie« von der Stadtbibliothek organisiert und ausgeführt.
Neben Anliegen zu Straßenbau und Straßensanierungsarbeiten, waren auch die Anbindung zu touristischen Zielen, neue Bahnverbindungen und das Bahnhofsgebäude in Hoyerswerda Themen, die den Diskurs bestimmten.

 

Auf der Jagd nach Fördermitteln

 

Es gibt sie zur Genüge, die sanierungsbedürftigen Straßen in Hoyerswerda. Daran lassen auch die Bürger keinen Zweifel. Sie berichten von Holperpisten und bröckelnden Asphaltdecken – Zustände, die auch dem Bürgermeister und dem Fachbereich Bau nicht entgehen, doch es scheitert, wie so oft, an mangelnden finanziellen Mitteln. »Wenn wir eine Straße machen wollen, brauchen wir ein Förderprogramm, - aufgrund unserer Liquidität, die wir nur haben - wo wir wenigstens 90 Prozent Förderung bekommen«, so der Oberbürgermeister. »Anstatt zu planen, anstatt Ausschreibungen zu machen, sich zu kümmern, dass die Firmen rankommen, ist das Team um Herrn Wolf damit beschäftigt, 60 Prozent ihrer Zeit, Fördermittel zu bekommen, damit sie etwas tun können«, schildert Ruban-Zeh die Lage. Das sei auch der Grund, warum man in Sanierungsfragen nicht präventiv arbeiten könne. »Das ist der realistische Ist-Zustand.«

 

Mit dem Wasserstoffbus durchs Seenland

 

Doch das liebe Geld fehlt nicht nur im Straßenbau, auch Stefan Löwe von der Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda (VGH) eröffnet seine Antwort auf die Frage nach einer besseren Verbindung zur Krabatmühle mit den Worten: »Es scheitert bei uns nie an Ideen - es scheitert leider am Ende immer nur am Geld.« Doch er macht auch klar, dass aus Ideen auch Wirklichkeit werden kann. So ist er zuversichtlich, dass in naher Zukunft schon Wasserstoffbusse durch die Straßen von Hoyerswerda rollen werden, finanziert von Strukturwandelgeldern.

Ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes ist auch eine Anbindung der touristischen Ziele. So will man eine Linie entwickeln, die von der Krabatmühle aus nach Knappenrode fährt, mit Halt in Hoyerswerda. »Wenn ich sage, eine touristische Linie von Krabatmühle bis Energiefabrik, dann hört unser Denken dort nicht auf, aber dahinter ist eine Stadtgrenze und da müssen wir mit anderen zusammen denken«, so Stefan Löwe. Denn die VGH darf nur im Stadtgebiet fahren. Will die VGH Angebote machen, die über die Stadtgrenzen hinaus gehen, muss sie sich mit den jeweils dort verantwortlichen Verkehrsgesellschaften abstimmen.

 

Von Dresden bis nach Cottbus

 

Ein weiteres Projekt, das auf dem Plan steht, ist der Ausbau des Schienennetzes von und nach Hoyerswerda. So ist an dem Abend auch zu erfahren, dass Strukturfördergelder auch in die Anschaffung neuer, moderner, elektrifizierter Züge fließen sollen. Innerhalb der nächsten eineinhalb Jahre wird die Stadt diese für den ZVON und den VVO beschaffen. Da sich die Verkehrverbünde dadurch die Kosten für die Abschreibung sparen, kann von diesen Mitteln dann der Ausbau neuer Strecken finanziert werden. So soll es künftig möglich sein, von Dresden über Kamenz, Hoyerswerda und Senftenberg bis hin nach Cottbus zu fahren. Ankommen sollen und werden die Menschen auf jeden Fall auch in Hoyerswerda. Was sie dort allerdings erwartet, beschreiben viele der Anwesenden als eine Zumutung. Könne man nicht mal etwas Geld in die Hand nehmen und den Bahnhof so gestalten, dass man sich nicht dafür schämen müsse?Die Antwort darauf: Würde die Stadt gern, kann sie aber nicht, denn sie ist nicht Eigentümer des Gebäudes. Ende 2014 wurde dieses von Rainer Glausch und Bau-Planer Thomas Gröbe ersteigert. Seitdem seien von Torsten Ruban-Zeh viele Versuche unternommen worden, den Bahnhof wieder in städtische Hände zu bringen: bislang allerdings ohne Erfolg. Er werde aber auch weiterhin bei jedem Treffen nach dem Bahnhof fragen, gelobt er.Für das Gelände dahinter allerdings, gibt es Pläne. Dies gehört zwar auch nicht der Stadt, sondern der Deutschen Bahn, die Pläne seinen allerdings in der Genehmigungsplanung. »Es gibt jetzt einen Zeitplan, der aussagt, dass bis Ende 2025 das dahinterliegende Terrain gemacht wird«, so der OB. Dieses soll barrierefrei werden. Mit, Fahrstühlen, einem neuen Tunnel und sicheren Unterstellmöglichkeiten für Fahrrädern.

 

Positiver Blick in die Zukunft

 

Auch wenn man immer wieder auf Probleme stößt, so ist Ruban-Zeh doch optimistisch. »Wir sind auf einem guten Weg«, da ist sich der Oberbürgermeister sicher. Ganz im Sinne der Kommunikationsstrategie #WHY - Wandel in Hoyerswerda - lässt Ruban- Zeh die Menschen mit dem Gefühl zurück, dass sich in der Stadt etwas bewegt - im wahrsten Sinne des Wortes.

 


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