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Detlef Bogott

»Wir sind laut für unsere Lausitz«

Zum ersten Adventswochenende meldete sich das Aktionsbündnis »Ende Gelände« in der Lausitz an. Sie haben für einen sofortigen Kohleausstieg demonstriert und bewusst »Grenzen« überschritten.
Die IG BCE hatte am Kraftwerk Schwarze Pumpe zu einer Gegendemo mit der ganzen Familie eingeladen. Dem Aufruf folgten etwa 1500 Menschen. Foto: Detlef Bogott

Die IG BCE hatte am Kraftwerk Schwarze Pumpe zu einer Gegendemo mit der ganzen Familie eingeladen. Dem Aufruf folgten etwa 1500 Menschen. Foto: Detlef Bogott

Bei einem gemeinsamen Aktionstag gegen die Kohleverstromung in der Lausitz haben am Samstag etwa 4000 Anhänger des Aktionsbündnisses »Ende Gelände« und »Fridays for future« am Kraftwerk Jänschwalde sowie in den Tagebauen Jänschwalde und Welzow-Süd demonstriert. Erste Aktionen begannen am Samstagfrüh in beiden Tagebauen. Den Kohlegegnern gelang es jedoch nicht Großgeräte zu besetzen. Mehrere Demonstranten besetzten jedoch im Laufe des Tages drei Kohlebahngleise bei Teichland, Koppatz und Kathlow. Ein Güterzug musste gestoppt werden. Chaotische Aktionen sollten sich nicht wiederholen Nach den Unruhen zu Pfingsten 2016, wo Demonstranten an Kraftwerks - und Grubenanlagen erheblichen Schaden angerichtet hatten, galt es am Wochenende derartige Aktionen im Keim zu ersticken. Derartige chaotische Aktionen sollten sich nicht wiederholen. Mehr als 2000 Polizeibeamte, aber auch Bergleute waren an den Kraftwerkstoren sowie an den Bandförderanlagen vor Ort, um das Eindringen von Demonstranten zu verhindern. Neben dem Kraftwerk Jänschwalde wurde auch das Kraftwerk Schwarze Pumpe schwerpunktmäßig gesichert. Dort blieb es jedoch ruhig. Nach der Besetzung des Tagebaus Welzow-Süd wurden die Aktivisten mit Bussen nach Proschim gefahren. Friedliche Gegendemo, um Zeichen zu setzen Am Freitagnachmittag hatte die IG BCE um 16 Uhr am Kraftwerk Schwarze Pumpe unter dem Motto »Wir sind Laut für unsere Lausitz« zu einer Gegendemo mit der ganzen Familie eingeladen, um friedlich ein Zeichen zu setzen. Dem Aufruf folgten ca. 1500 Menschen. Kein Ende für »Ende Gelände«? »Für den Systemwandel« heißt es auf der Website von »Ende Gelände« und von ,,Ungehorsam gegen Kapitalismus« ist dort immer wieder die Rede. Im Deckmantel des Umweltschutzes wird hier strammer Antikapitalismus, linke Propaganda und grüne Verschwörungstheorie verbreitet. Die Proteste richten sich nicht gegen die Lausitz, heißt es auf Flyern. Sie richten sich aber gegen all jene, die nicht die weltfremde Ideologie der Organisatoren teilen. Von einem »Bunten und vielfältigen Bild des zivilen Ungehorsams« ist mehrfach die Rede gewesen. In einem Pressegespräch am Samstagnachmittag sagte die »Ende Gelände« - Sprecherin, die sich Nike Mahlhaus nennt: »Die Aktion im Welzower Tagebau war ein voller Erfolg. Unser Versprechen gilt weiter: wir kommen wieder bis der letzte Bagger ruht.«


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