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Müllkippenbrand: Forderungen nach Potsdam werden lauter

Bereits seit mehreren Tagen lodert, mittlerweile zwar kontrolliert, ein Feuer auf einer Mülldeponie nahe der Neiße auf polnischer Seite. Anwohner sorgen sich um ihre Gesundheit und machen nun Druck auf die Landesregierung.

Seit Tagen brennen auf polnischer Seite Abfälle. Wie die zuständigen Behörden mitteilten, sei es der Feuerwehr zwar gelungen, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Allerdings werde der Brand noch für mehrere Wochen weiter schwelen. Vor allem Plastemüll wird dort durch eine polnische Recyclingfirma gelagert. Die entstehende Geruchsbelästigung war mittlerweile sogar bis nach Cottbus bemerkbar. Die Bürger fürchten um ihre Gesundheit und wenden sich mit folgenden Forderungen im Rahmen eines offenen Briefes an die Landesregierung: 1. Anerkennung des Deponiebrandes in der Nähe von Forst als eine Umweltkatastrophe, die auch die deutsche Seite betrifft! 2. Schnelle Einführung von verlässlich auswertbaren Luftmessungen, welche die wichtigsten Schadstoffe aus diversen Kunststoffverbrennungen detektieren können 3. Schnelle Einführung von verlässlichen auswertbaren Luftmessungen, welche die wichtigsten Schadstoffe aus Elektroschrottverbrennungen und bedenklichsten unbekannten Müllfrachten erfassen können 4. Messungen zu weiteren Umweltmedien vor Ort und in der Region (Boden, Oberflächenwasser z.B. Neiße, Grundwasser) 5. Wissenschaftlich nachvollziehbare Darlegung der umweltrelevanten Messergebnisse mit Fehleranalysen und verständlicher Abgleich mit deutschen und europäischen Grenzwerten 6. Einhaltung und Abarbeitung der gesetzlichen Vorschriften von Seiten der deutschen Behörden bei dieser Umweltkatastrophe 7. Solidarischer Kontakt mit polnischen Behörden und Katastrophenschutzorganisationen zur schnelleren und vollständigen Löschung des Brandes auf dem Recyclinggelände 8. Aufklärung zu den auf dem Gelände befindlichen Stoffen durch Recherche zu Lieferpapieren, welche auch in Polen schon vor dem EU-Beitritt vorhanden gewesen sein dürften, sowie schnelle unabhängige Probenahmen vor Ort. 9. Aufklärung ob möglicherweise unregelmäßige deutsche Müllablagerungen sich auf dem Gelände in Polen befinden, welche evt. nun wissende deutsche Behörden aufgrund von Befangenheit zu geringem Handeln zum Schutze der Bevölkerung in Cottbus und Forst veranlassen. 10. Um unabhängige ehrliche Aufklärung und notwendige schnelle Handlungsschritte mittels sodann vorliegender Messergebnisse voranzutreiben, ist es nun aufgrund des schon stattgefundenen Vertrauensbruches notwendig die fachlich und verwaltungstechnisch vertrauten Personen aus der kritischen Bürgerschaft und den Umweltverbänden miteinzubeziehen. Bei Behörden und politischen Entscheidungsträgern ist dringend zu gewährleisten, dass nicht durch mögliche persönliche Befindlichkeiten und Verstrickungen, der evt. notwendige Schutz der Bevölkerung noch weiter einer Beeinträchtigung unterlegen würde. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, wurde eine Unterschriftenaktion gestartet. Gestern Abend kamen die ersten Unterstützer zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Auch der Spremberger CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Schulze sicherte seine Unterstützung zu. Unterdessen lodert das Feuer auf polnischer Seite weiter (s. Fotos). Die Bürgerinitiative trifft sich erneut: Am 15. März um 18 Uhr an der Forster Stadtkirche.


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