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Feste Unterkünfte für erwartete Flüchtlinge

Die Anzahl der in Spremberg untergebrachten Flüchtlinge betrug in der vergangenen Woche 170. Bisher konnten alle Ankommenden dezentral in leer stehenden Wohnungen untergebracht werden.
Vertreter des Landkreises, Anwohner und Stadtverordnete machten sich ein Bild von der Notunterkunft, die in Trattendorf eingerichtet wurde. Foto: db

Vertreter des Landkreises, Anwohner und Stadtverordnete machten sich ein Bild von der Notunterkunft, die in Trattendorf eingerichtet wurde. Foto: db

Um Vorurteilen und Gerüchten entgegen zu wirken, berichtete Bürgermeisterin Christine Herntier in der Stadtverordnetenversammlung am 4. November ausführlich über den aktuellen Stand der Flüchtlingsunterbringung in Spremberg. 994 Flüchtlinge wurden dem Landkreis Spree-Neiße bisher zugewiesen. Bis zum Jahresende sollen es etwa 1300 sein. In Forst sind bereits 419 und in Guben 294 Flüchtlinge untergebracht, auch kleinere Städte wie Peitz, Kolkwitz und Welzow sowie einige Gemeinden haben bereits Familien aufgenommen. In Spremberg werden bis zur Kalenderwoche 50 insgesamt 74 Wohnungen der Gewoba zur Verfügung gestellt. Die verbliebenen Mieter im Objekt Schomberg 7 bekommen die Möglich umzuziehen. Hier werden den Flüchtlingen Wohnungen mit einfachster Ausstattung zur Verfügung gestellt. Das Gespräch mit den Anwohnern wurde gesucht und die aktuelle Situation erläutert. Dabei traten Unsicherheit und Unzufriedenheit mit der allgemeinen Situation zutage. Die Bürgermeisterin berichtet aber auch, dass die Bürger Verständnis für die Notwendigkeit einer menschenwürdigen Unterbringung der Flüchtlinge zeigen. Wenn die Wohnungen bezogen werden, soll ein ständiger Ansprechpartner vor Ort sein. Den sich zäh haltenden Gerücht, Flüchtlinge würden stehlen oder offiziell in den Märkten nicht zahlen, wurde durch Gespräche mit den Marktleitern nachgegangen. Die Bürgermeisterin betont, dass sich dieses Gerücht nicht bestätigt hat. Ladendiebstähle würden, egal von wem begangen, als solche behandelt und zur Anzeige gebracht. Notunterkunft
 
Die Notunterkunft in der ehemaligen Adolf-Diesterweg-Schule in Trattendorf soll diese oder nächste Woche belegt werden. Dafür wurden die Sanitärbereiche hergerichtet, die Elektrik in Ordnung gebracht und die Räume mit einfachsten Mitteln ausgestattet. Herde und Feldbetten stehen zur Verfügung. Derweil wird der Ausbau der Übergangseinrichtung im ehemaligen Gymnasiumsgebäude vorangetrieben. In den Morgenstunden des 2. November hat es hier gebrannt. Die Ursache für den Ausbruch des Feuers wird von Spezialisten der Kriminalpolizei untersucht. Landrat Harald Altekrüger bedankte sich noch am selben Tag bei den Einsatzkräften der Feuerwehr Spremberg und seiner Ortsteile, durch die der Brand in der geplanten Flüchtlingsunterkunft zügig gelöscht werden konnte. Der Landkreis Spree-Neiße hält weiter am Ausbau des ehemaligen Gymnasiumgebäudes als Gemeinschaftsunterkunft zum Zwecke der Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen fest. Verzögerungen im Zeit- und Bauplan sind derzeit nicht benennbar. Integration Weil die Integration der Flüchtlinge in das gesellschaftliche Leben einen hohen Stellenwert einnimmt, bemüht sich die Stadtverwaltung eine Koordinatoren-Stelle für die ehrenamtlichen Initiativen bei einem Träger zu etablieren. Dies könnte über den Bundesfreiwilligendienst möglich werden. Ungeklärt ist zum Teil noch die Integration schulpflichtiger Kinder. Diese stehen mitunter unvorbereitet vor dem Schultor oder aber tauchen von einem Tag zum anderen nicht mehr in der Schule auf. Die Anzahl der Schüler schwankt deshalb. Informationsfluss und Kommunikation mit den zuständigen Behörden fehlt zum großen Teil. Diese Situation verunsichert Lehrer, Erzieher und Eltern. Es haben bereits Gespräche zur Schaffung von Vorbereitungskursen stattgefunden, um hier Kontrolle und sinnvolle Integration zu gewährleisten. In der Kollerberg-Grundschule sind bisher etwa neuen, in der Astrid-Lindgren-Grundschule etwa acht Kinder untergebracht.
                                      


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