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VPN-Nutzung: Was ist dabei zu beachten?

Ist von der Internetsicherheit die Rede, wird relativ zügig vom VPN gesprochen. Es scheint unheimlich wichtig für die eigene Sicherheit im Internet zu sein, doch können sich viele Menschen bis heute nichts darunter vorstellen. Andere haben eine ungefähre Ahnung, bringen das VPN aber nicht unbedingt mit der regulären – und legalen - Nutzung des Netzes in Verbindung. Also: Welche Aufgabe hat ein VPN und was ist bei der Nutzung zu beachten?

Was ist ein VPN?

Hinter dem Kürzel verbirgt sich der Begriff ›virtuelles privates Netzwerk‹. Ein VPN bildet praktisch eine Blase, in der sich der Nutzer bewegt. Letztendlich lässt es sich – sehr einfach erklärt – mit einer Badewanne vergleichen, die gerade vollläuft. Jeder Tropfen Wasser endet in der Badewanne und vermischt sich mit den anderen. Jeder Tropfen symbolisiert nun einen VPN-Nutzer. Wird der Stöpsel gezogen, gelangen die einzelnen Tropfen völlig durcheinander in den Abfluss. Ähnlich agiert auch das VPN. Viele Nutzer teilen sich eine IP-Adresse, sodass sich die Daten wie Tropfen miteinander vermengen. Der Stöpsel zum Abfluss symbolisiert nun den Weg ins freie Internet. Und das bedeutet:

-    Nachverfolgbarkeit – VPN-Nutzer agieren anonym. Ihre Daten können keiner festen Person oder Stelle zugeordnet werden, da sie sich wie Wassertropfen in einer Badewanne mit der Masse vermengen.
-    Datensicherheit – das Passwort zum Onlinebanking ist für Betrüger sinnlos, wenn sie nicht die Bank, die Person und das Kennwort besitzen. Bei VPN-Nutzern ist diese Verbindung jedoch nur extrem schwer herzustellen.
-    Ortskennung – für gewöhnlich lässt sich an einer IP-Adresse erkennen, wo sich ein Onlinenutzer befindet. VPN-User können jedoch aus vielen IP-Adressen wählen, die auch aus anderen Ländern stammen. Daher werden VPN auch gerne dazu genutzt, um TV-Programme oder ähnliche Angebote in anderen Ländern zu sehen.

Das VPN darf niemals mit der reinen Internetsecurity verwechselt werden. Kein VPN schützt vor Viren, Trojanern oder vor dem Phishing. Es dient allein dazu, die eigenen Daten zu schützen und zu verhindern, dass empfindliche Daten in die falschen Hände gelangen. Es ist also ein Zusatz zu den eigentlichen Sicherheitsmaßnahmen.

Was ist bei der Nutzung zu beachten?

Vor ungefähr zehn Jahren gab es genau zwei Kategorien unter den VPN-Diensten. Die einen waren eher halblegal und wurden deshalb von denjenigen genutzt, die gerne mal im Ausland TV sehen wollten oder ihre Wege im Internet verschleiern wollten, da sie sich auf Torrent- und illegalen Streamingseiten herumtrieben. Die andere Kategorie richtete sich eher an professionelle User, natürlich auch mit professionellen Preisen.
Dies hat sich heute verändert. In vielen handelsüblichen Internetschutzprogrammen sind schon VPN-Dienste enthalten, es gibt Programmlösungen, Routerlösungen und natürlich Weblösungen. Aber was ist zu beachten?

-    Dienst gezielt auswählen – gerade bei den Weblösungen ist nicht alles Gold, was glänzt. User sollten vor ihrer kostenpflichtigen Anmeldung unbedingt die Erreichbarkeit und die Zuverlässigkeit des Dienstes prüfen. Manche Dienste bieten recht wenig IP-Adressen, sodass der Zugriff oft völlig überlaufen ist.
-    Internetgeschwindigkeit – wer ohnehin eine rasante Internetverbindung hat, der wird bei der VPN-Nutzung kaum einen Unterschied bemerken. Anders sieht es bei langsamen Leitungen aus. Durch das Badewannenprinzip sinkt die Internetgeschwindigkeit durchaus ab, was natürlich bei geringen Bandbreiten ins Gewicht fällt.
-    Richtige Lösung – eine Routerlösung ist praktisch, wenn die Firma im eigenen Haus abgesichert werden soll. Dafür bringt sie nichts, wenn der Nutzer auch unterwegs auf das VPN zugreifen möchte. Auch Programmlösungen sind gerätebezogen, können aber wenigstens über Lizenzen auf andere Geräte übertragen werden. Weblösungen sind für unterwegs ideal, doch gilt hier: Der User muss daran denken, vor dem Surfen ein VPN-Verbindung herzustellen.

Bei festen VPN-Lösungen kann es geschehen, dass einige Dienste nicht zu einhundert Prozent funktionieren. Ein gutes Beispiel ist Amazon Prime inklusive aller Amazongeräte. Die Hintergrunddienste sind auf eine feste IP geeigt, sodass es bei der VPN-Nutzung passieren kann, dass die Dienste den User nicht als solchen anerkennen. Bei Routerlösungen (einige Router inkludieren schon VPN) lassen sich deshalb gezielt Dienste aus dem VPN-Netz herausnehmen.

Wie teuer ist ein VPN?

Praktisch gibt es keine echte Preisrichtlinie, da es immer auf das Produkt ankommt. Wer das VPN samt Virenschutzprogramm erwirbt, der zahlt einen Gesamtpreis. Wer eine Router mit VPN-Option erwirbt, der zahlt den Router. Ansonsten gilt:

-    Programmlösungen – hier orientiert sich der Preis anhand der zur Verfügung gestellten Lizenzen. Soll nur der Heim-PC geschützt werden, ist der Preis natürlich niedriger als wenn PC, Laptop und diverse Smartphones der Familie inkludiert werden.
-    Weblösungen – meist gibt es die Unterscheidung zwischen privatem und geschäftlichem Gebrauch. Letzterer ist teurer, in der Gesamtsumme jedoch günstiger als zig Einzelzugänge.


Vor der Anschaffung des VPN sollte immer überlegt werden, was eigentlich benötigt wird. Wer einfach nur sicherstellen will, dass seine Daten unterwegs und in öffentlichen WLAN nicht abgefangen und ausgewertet werden können, der ist mit Weblösungen perfekt bedient. Die Kosten beginnen schon ab unter 5,00 Euro im Monat. Wer hingegen ein Firmennetzwerk samt Mitarbeiter im Außendienst schützen muss, der zahlt entsprechend mehr.

Wichtig ist, nicht zugunsten des VPN auf weitere Virenlösungen zu verzichten. Gerade das Phishing wird durch VPN nicht aufgehoben. Einen absoluten Schutz kann das VPN also nicht bieten, denn es geht weder gegen Viren, Trojaner noch gefälschte Mails vor. Nutzer müssen also weiterhin aufpassen, worauf sie online klicken.

Fazit – die Daten sicher schützen und übertragen

Ein VPN dient der Datensicherheit. Die sind online wie der einzelne Schlüssel ohne Kennung, der auf irgendeiner Straße liegt. Ohne Kennung ist es kaum – oder nur sehr schwer – herauszufinden, in welches Schloss der Schlüssel passt. Mittlerweile gibt es viele gute VPN-Lösungen, die sich an die verschiedenen Charaktere der Onlineuser wenden. Webbasierte Lösungen sind ideal für alle, die häufig unterwegs sind, Router-, Server- oder Programmlösungen für die, die daheim oder an einem festen Ort ihre Daten schützen wollen. Für Unternehmen ist die Nutzung ohnehin unausweichlich, denn sie sind in der Pflicht, Kundendaten bestmöglich vor dem Zugriff von Fremden zu schützen.

 

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