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So vielfältig ist der Dienstleistungssektor

Der Dienstleistungssektor boomt. 69 Prozent der wirtschaftlichen Gesamtschöpfung entfielen bereits im Jahr 2017 auf diesen Wirtschaftsbereich. Doch wer oder was steckt eigentlich dahinter? Einige Dienstleistungsberufe sind beliebter als andere, andere sind heimlicher als Dritte. Die Spitzenreiter im Bereich der Dienstleistungsberufe sind übrigens im Bereich Gesundheit, Erziehung und öffentliche Dienstleister tätig. Berufe dieser Sparte kamen im Jahr 2017 auf 536 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung. Auf Platz 2 landen Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit 474 Milliarden Euro. An dritter Stelle liegen Unternehmensdienstleister mit 324 Milliarden Euro. Der Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen liegt nur knapp dahinter – mit 317,5 Milliarden Euro. Ungewöhnliches, Wundersames und Spannendes aus dem Dienstleistungssektor ist Thema in diesem Beitrag.

Der Dienstleistungsbereich umfasst alle Service- und Hilfsbereiche

Wer sich beispielsweise bei der Bundesagentur für Arbeit über die Bandbreite der Dienstleistungsberufe informieren möchte, der bekommt eine lange Liste an Berufsfeldern geliefert, die allesamt wieder mit unterschiedlichen Berufen aufwarten. Dazu zählen Berufe in diesen Branchen:

  • Bestattungswesen
  • Callcenter
  • Hotellerie und Gastronomie
  • Messen und Veranstaltungen
  • Tourismus und Freizeit
  • Versorgung und Entsorgung
  • Veranstaltungstechnik

Hinzu kommen Dienstleistungsberufe, in denen Fremdsprachen, Sprachen und Literatur eine große Rolle spielen. Auch im Bereich Haushalt, Wellness, Körperpflege, Kosmetik, Hygiene, Sauberkeit sowie Sicherheit und Schutz gibt es zahlreiche berufliche Optionen im Dienstleistungssektor.

Dienstleistungsberufe, die wahre Nischen sind

Berufe, für die sich nur wenige Interessenten auftun, sind sogenannte Nischenberufe. Zum Nischenberuf werden sie vor allem deswegen, weil es entweder nur einen begrenzten Einsatzbereich gibt oder, weil die Bewerberanzahl doch recht überschaubar ist. Die Bestattungsfachkraft ist einer dieser Dienstleistungsberufe, der eine wahre berufliche Nische darstellt. Bedingt ist das durch das Umfeld und das Thema des Berufs, denn es geht um den Tod eines Menschen, der zur Zufriedenheit der trauenden Angehörigen „bearbeitet“ werden muss.

Aus ganz anderen Gründen „unbeliebt“ ist der Job als Abwassertechniker sowie als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Der Grund dafür liegt nicht etwa in der Nachfrage: Wasser, Abwasser sowie Abfall sind Themen, die immer Hochkonjunktur haben, allerdings beschäftigt sich der Job auch eben damit – mit den Dingen, die der Otto-Normalverbraucher häufig einfach als selbstverständlich annehmen möchte. Gebäudereiniger und Schädlingsbekämpfer fallen ebenfalls in die Rubrik der Jobs, die nur von wenigen Bewerbern aktiv nachgefragt werden.

Dienstleistungen, über die keiner spricht

Es gibt Dienstleistungen, die jeder tagtäglich nutzen könnte und es gibt andere, über die sich keiner zu sprechen traut. Der Escortbereich, der hier von selbstständigen Unternehmerinnen ausgeführt wird, ist einer dieser Bereiche, über den kaum einer spricht. Per Definition geht es im Escortbereich um die Begleitung von Männern oder Frauen – und zwar gegen Honorar. Wohin die Unternehmerinnen ihre Kunden begleiten und was eben dort passiert, das passiert vor allem in totaler Diskretion. Der Ansatz der Escortagentur dockt dabei an den Herausforderungen des Alltags an und versucht diese aufzulösen oder mit einer entsprechend einfachen Form der Dienstleistung zu managen. Kurz um: Im Escortbereich bleiben Leistungsdruck, Beziehungsstress und Peinlichkeiten außen vor. Offenheit und Natürlichkeit gewinnen Raum und sorgen so für eine angenehme, temporäre Flucht aus dem Alltag.

Ausbildungsberufe, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen

Zu den Nischen und den „geheimen“ Jobs der Dienstleistungsbranche gesellen sich auch andere Berufe. In der Liste der beliebtesten Berufe (berechnet auf Basis abgeschlossener Ausbildungsverträge) zeigen sich allerdings nur wenige klassische Dienstleistungsberufe.

  • Junge Frauen fühlen sich sowohl im Kaufmännischen als auch im sozialen Bereich sehr wohl. Zu den beliebtesten Berufen zählen hier die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement, für den Einzelhandel sowie die Industriekauffrau.
  • Junge Männer haben ebenfalls klare Präferenzen bezüglich ihrer Berufswahl. Diese liegen vornehmlich im technischen sowie im gewerblichen Bereich. Die Ausbildung zum Industriemechaniker, zum Elektroniker und zum Fachinformatiker sind mit Abstand die beliebtesten Ausbildungsberufe. 

Bereits beim Nachwuchs zeigt sich aber auch eine klare Ablehnung mancher (Dienstleistungs-)Bereiche: Junge Menschen scheuen den Schichtdient, der in der Hotellerie, in der Gastronomie sowie in Sicherheitsberufen häufig Usus ist. Das Handwerk, der Reinigungssektor sowie die Abfallwirtschaft sind ebenfalls Branchen, die nur wenige junge Fans finden. Hierfür seien ungünstige Arbeitsbedingungen der Grund. Zudem halten die Verdienstmöglichkeiten in der Gastronomie, im Handel und in der Fitnessbranche die jungen Menschen davon ab, sich beruflich in diesem Bereich zu engagieren. Heilhilfsberufe und Friseure erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. 

Welcher Weg nach der Schule eingeschlagen werden soll, muss jeder junge Mensch nicht nur mit Blick auf die Branche, sondern auch die Wegstrecke zum fertigen Beruf bedenken. Ob der Weg nach der Schule in ein Studium oder eine Ausbildung führen soll, verrät diese Abwägung. Zudem zeigt dieser Beitrag, dass sich beide Ansätze kombinieren lassen.

Abbildung 1: pixabay.com © carolynabooth (CC0 Public Domain

Abbildung 2: pixabay.com © 2196557 (CC0 Public Domain

Abbildung 3: pixabay.com © Hans (CC0 Public Domain

 

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