Seitenlogo
sst

Wechselwirkungen zwischen Menschen und Landschaft

„Archäologische Landschaften – Veränderung und Nutzung der Landschaft im Spiegel der Archäologie“ heißt eine Ausstellung, die am Samstag, 8. Oktober, 11 Uhr, im Rahmen des Marktplatz Lausitzer Kulturen, des Familienfestes in der Slawenburg Raddusch, eröffnet wird.

Wie der Slawenburg Raddusch e.V. berichtet, spielt Landschaft in der Archäologie eine vielfältige Rolle, nicht zuletzt weil Menschen zu jeder Zeit in und mit der sie umgebenden Landschaft interagiert haben. Eine der häufig gestellten Fragen ist die nach dem Landschaftsbild vergangener Zeiten. Dabei spielt häufig ein romantisch verklärtes Ideal einer unberührten „natürlichen Landschaft“ eine Rolle. Dabei wird Landschaft als unmittelbare Umgebung menschlicher Gemeinschaften von der Steinzeit an vom Menschen beeinflusst und verändert. Bereits Jäger und Sammler der Altsteinzeit greifen in den natürlichen Kreislauf ein. Bestimmte Wildarten werden stärker bejagt als andere Tiere. Später verändern die ersten Bauern in der Jungsteinzeit das Landschaftsbild grundlegend, Wälder werden abgeholzt, gezähmte Tiere beweiden und verbeißen den vorhandenen Bewuchs, um Siedlungen entstehen Felder mit bislang nicht heimischen Ackerfrüchten und Getreiden. Allmählich entsteht unsere heutige Kulturlandschaft. Über die Wechselwirkungen zwischen Menschen und der sie umgebenden Landschaft können Archäologie und Nachbarwissenschaften Auskunft geben. Unter welchen Bedingungen lebten Neandertaler bei uns? Was veränderte sich mit der bäuerlichen Kultur der ersten Ackerbauern? Welchen Anblick boten ein bronzezeitliches Dorf und der zugehörige Begräbnisplatz? Welche Auswirkungen hatten der massive Abbau und die Verhüttung von Raseneisenerz durch die Germanen? Was bedeutete der Eingriff der slawischen Bevölkerung in die Wandlandschaft, als im 9. Jahrhundert unzählige hölzerne Burgen entstanden?
Die Ausstellung greift aus allen Zeitepochen Einzelbeispiele heraus und Aspekte auf, die Landschaftsnutzung und –veränderungen erkennen lassen. Die Ausstellung entstand 2015 im Rahmen von Kulturland Brandenburg „gestalten nutzen bewahren – Landschaft im Wandel“. • Slawenburg Raddusch


Meistgelesen