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Tatütata zum Anfassen: Kinderuni in Senftenberg

Spätestens 15 Minuten nach Eingang eines Notrufs sind die Notfallsanitäter der (Lehr-)Rettungswache Senftenberg beim Patienten. Um das zu schaffen, muss alles perfekt vorbereitet sein und jeder Handgriff sitzen. Über 30 neugierige Kinder lernten während einer Exkursion der Kinderuni der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) die Abläufe der (Lehr-)Rettungswache Senftenberg des Klinikums Niederlausitz kennen.

Wie sieht ein Rettungstransportwagen von innen aus? Was machen die Notfallsanitäter, wenn sie gerade nicht im Einsatz sind? Und wie kann man einen Menschen wiederbeleben? Antworten auf diese und viel mehr Fragen gaben der stellvertretende Wachleiter René Perschnick und die Auszubildenden Lilli Kasper, Danilo Wolf und Richard Sniegoki anlässlich einer Exkursion der BTU-Kinderuni. Sie nahmen die Jungen und Mädchen mit auf einen spannenden Rundgang durch die neue Rettungswache im Gesundheitsspeicher und ließen die kleinen Entdecker sogar das ein und andere selbst ausprobieren. In der Fahrzeughalle zeigte Richard Sniegoki, der gerade seine Ausbildung zum Notfallsanitäter absolviert, wieviel Technik in einem Rettungstransportwagen (RTW) steckt. Mit großen Augen schauten sich die Teilnehmer der Kinderuni einen speziellen Tragestuhl an, mit dem die Helfer Menschen Treppen heruntertransportieren können, und probierten unter anderem die Absaugpumpe aus. „Merkt man so ein EKG?“, wollte eines der Kinder beim Anblick des Monitors neben der Trage wissen und bekam prompt die Antwort: Der junge Mann durfte auf der Trage Platz nehmen und Richard Sniegoki zeigte ihm, wie mit dem Elektrokardiogramm (EKG) die Aktivität des Herzens gemessen wird. Leben retten kann man lernen Neben der Technik an Bord des RTW nutzen die Sanitäter spezielle Rucksäcke. Welche Materialien zum Beispiel in einem Sauerstoff-Rucksack zur Beatmung stecken oder was im Kreislauf-Rucksack enthalten ist, konnten sich die Kinder bei Lilli Kasper anschauen. Die angehende Notfallsanitäterin zeigte ihnen auch, wie man Kopfwunden oder Verletzungen an der Hand verarztet. Aktiv wurden die Jungen und Mädchen auch an zwei lebensechten Dummys im Schulungsraum. „Die Kinderpuppe kann sogar husten und weinen“, erklärte Danilo Wolf. Für die Azubis sind solche Reanimationsmodelle extrem wichtig, da sie mit Hilfe der Puppen bestimmte Einsätze üben können – zum Beispiel, wenn ein Patient ohne Atmung und Herzschlag aufgefunden wird. Wie man Menschen in einem solchen Fall mit einer Herzdruckmassage das Leben retten kann, bis die Einsatzkräfte eintreffen, probierten einige auch selbst aus. Größte Rettungswache des Landkreises Der Schulungsraum ist ein Teil der neuen Rettungswache in Senftenberg. Die moderne Einrichtung im Gesundheitsspeicher wurde erst im vergangenen Jahr eingeweiht. Die Rettungswache in Senftenberg wird seit dem Jahr 2005 von der Klinikum Niederlausitz GmbH betrieben und ist die größte im Landkreis mit dem höchsten Einsatzaufkommen. Sie bietet genügend Platz für 32 Mitarbeiter und sechs Azubis sowie für die drei Rettungstransportwagen und das Notarzteinsatzfahrzeug. 2019 wurden hier rund 4.500 Rettungswageneinsätze, rund 1.800 Notarztwageneinsätze und rund 200 qualifizierte Krankentransporteinsätze gefahren. „Wenn dieses Auto rollt, sind meistens Menschenleben in Gefahr“, machte Danilo Wolf den Kindern deutlich, wie wichtig die Arbeit der Sanitäter ist. Die Rettungswache Senftenberg ist eine anerkannte Lehrrettungswache und Ausbildungsstätte auch für zukünftige Rettungsdienstmitarbeiter. Über die Klinikum Niederlausitz GmbH Die Klinikum Niederlausitz GmbH ist ein kommunaler Gesundheitsdienstleister mit 504 stationären Betten und 72 tagesklinischen Behandlungsplätzen in 14 Kliniken und drei Instituten. Als größtes Krankenhaus der Regelversorgung in Südbrandenburg sichern zirka 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die kompetente Versorgung von jährlich zirka 22.000 stationären und 32.000 ambulanten Patienten. Das Klinikum Niederlausitz ist Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB). (PM/Klinikum Niederlausitz GmbH)


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