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Peickwitz und Paraguay reichen sich die Hände

Nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages wurde am Bürgerhaus eine Gedenktafel enthüllt. Von links: Egon Neufeld (Fernheim), Ronald Unruh (Fernheim), Ortsvorsteher Ingo Amsel, Kathleen Domin (Vorsitzende Dorfclub Peickwitz), Botschaftsrat Eduardo von Glasenapp und Bürgermeister Andreas Fredrich.

Nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages wurde am Bürgerhaus eine Gedenktafel enthüllt. Von links: Egon Neufeld (Fernheim), Ronald Unruh (Fernheim), Ortsvorsteher Ingo Amsel, Kathleen Domin (Vorsitzende Dorfclub Peickwitz), Botschaftsrat Eduardo von Glasenapp und Bürgermeister Andreas Fredrich.

Bild: Stadt Senftenberg/Henry Doll

Peickwitz. Der Senftenberger Ortsteil Peickwitz und die Kooperative Fernheim im südamerikanischen Paraguay unterzeichneten jetzt einen Partnerschaftsvertrag. Geplant sind unter anderem vermehrter Schüleraustauch, die Vermittlung von Praktikanten, aber auch die Anbahnung wirtschaftlicher Zusammenarbeit, berichtet Stadtsprecher Henry Doll.

Der ursprüngliche Kontakt zwischen Peickwitz und Fernheim, einem Ortsteil der Stadt Filadelfia in Paraguay, sei 2018 durch einen Schüleraustausch zustande gekommen. Auch im Bereich der touristischen Entwicklung und in der Landwirtschaft erhoffe sich Fernheim wichtige Impulse durch die künftige Zusammenarbeit, betonte Egon Neufeld, Verwaltungsrat von Fernheim. Er führte gemeinsam mit Verwaltungsrat Ronald Unruhr die neunköpfige Delegation aus Paraguay an, die eine Woche in Senftenberg zu Gast war. Institutioneller Träger der Partnerschaft auf Senftenberger Seite sei der Dorfclub Peickwitz.

Bürgermeister Andreas Fredrich lobte in seiner Ansprache im Bürgerhaus Peickwitz das ehrenamtliche Engagement in dem Senftenberger Ortsteil und würdigte die Verdienste von Ortsvorsteher Ingo Amsel bei der Anbahnung der Partnerschaftsvereinbarung. »Ich freue mich auf die neuen Freundschaften«, betonte Fredrich.

11.000 Kilometer Entfernung

»Eine Freundschaft braucht kein Papier, aber sie muss gelebt werden«, sagte Ingo Amsel, der bereits mehrfach Fernheim besucht hat und in dessen Haus 2018 Austauschschülerin Julia untergebracht war, über deren Familie wiederum weitere Kontakte geknüpft wurden. Unter dem Motto »Chancen erkennen, Chancen nutzen« hofft Amsel auf weitere Impulse. Er rief seinen Mitbürgern aber auch zu: »Leben müsst ihr das. 11.000 Kilometer sind keine Entfernung, wenn man in der Ferne Freunde hat.«

Eduardo von Glasenapp, Botschaftsrat der Republik Paraguay, würdigte in seiner Ansprache die besondere Rolle der deutschsprachigen Mennoniten bei der Entwicklung seines Landes. Nach den Amtssprachen Spanisch und Guarani sei Deutsch die dritthäufigste Sprache in Paraguay.

1927 wurde die Kolonie Fernheim gegründet. Der deutsche Einfluss sei heute im ganzen Land und im Alltag sichtbar, sagte von Glasenapp. Für den Ausbau der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen gebe es viel Potenzial, betonte der Botschaftsvertreter. Paraguay exportiert vor allem landwirtschaftliche Produkte. Den Partnerschaftsvertrag nannte er »ein Instrument zur Stärkung der Beziehungen«.

Vor Ort im Einsatz

»Wir finden vieles wieder, was uns vertraut ist und was wir wertschätzen«, fasste Ronald Unruh seine Eindrücke aus dem einwöchigen Besuch in der Lausitz zusammen. Er wünsche sich nun eine »Partnerschaft der Tat«. Damit wurde bereits bei diesem Besuch begonnen: Ein Feuerwehrmann aus Fernheim hospitierte bei den Feuerwehren in Senftenberg und Hoyerswerda, ein Landwirt und eine Lehrerin absolvierten Praktika.

Den Partnerschaftsvertrag unterzeichneten Ronald Unruh vom Verwaltungsrat Fernheim, Kathleen Domin als Vorsitzende des Dorfclubs Peickwitz und Ortsvorsteher Ingo Amsel. Im Anschluss an die Zeremonie wurde an der Fassade des Bürgerhauses eine Tafel enthüllt, die auf die Freundschaft beider Orte hinweist.


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