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Großes Kleinod mit neuer Nutzung

Senftenberg. Lange Zeit stand das Zechenhaus in Brieske leer. Jetzt hat es einen neuen Eigentümer und eine neue Bestimmung.

LMBV-Abteilungsleiter Jörg Lietzke, Gunnar John, Kaufmännischer Geschäftsführer der LMBV, Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises OSL und Martina Gregor-Ness, Kreistagsvorsitzende, bei der Übergabe des Zechenhauses.

LMBV-Abteilungsleiter Jörg Lietzke, Gunnar John, Kaufmännischer Geschäftsführer der LMBV, Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises OSL und Martina Gregor-Ness, Kreistagsvorsitzende, bei der Übergabe des Zechenhauses.

Bild: asl

Vor 110 Jahren wurde das Zechenhaus in Brieske im Industriekomplex Marga und dem entstehenden Kraftwerk für die ILSE Bergbau AG errichtet. Es ist ein Zeichen der Industriekultur in der Stadt Senftenberg. Was jedoch früher als Waschraum und Umkleide für die Mitarbeiter der Vorläufergesellschaft der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) diente, hatte Anfang der 90er Jahre seine Nutzung verloren. Seit 1994 ist die ehemalige Waschkaue im Besitz der LMBV und steht seitdem auch unter Denkmalschutz. Trotz des Wunsches, dem Zechenhaus wieder Leben einzuhauchen, galt das Gebäude lange Zeit als Schandfleck im Ort. Doch das soll sich jetzt ändern.

 

»Wir sind sehr froh, dass dieses denkmalgeschützte Gebäude nach jahrelangem Leerstand einen Käufer gefunden hat, der ein für so ein geschichtsträchtiges Haus angemessenes Nutzungskonzept vorsieht«, freut sich Gunnar John, Kaufmännischer Geschäftsführer der LMBV Der neue Besitzer des Zechenhauses ist der Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Landrat Siegurd Heinze bekam zwar offiziell keinen Schlüssel überreicht, aber dafür die Baupläne des Hauses, um sich bei der Neugestaltung auch an dem alten Charakter zu orientieren. »Heute ist ein guter Tag für den Landkreis, die Stadt Senftenberg und den Ortsteil Brieske«, betonte Siegurd Heinze. In das Zechenhaus soll als »Gedächtnis der Region« das zentrale Depot der Museen des Landkreises und das Archiv für den Landkreis einziehen. Die Grundidee ist dabei, ein Museum- und Schaudepot zu errichten, in dem auch Besucher die ausgestellten Stücke betrachten können. Zusätzlich soll das Zechenhaus auch als Kultur- und Veranstaltungsort nutzbar werden, in dem zum Beispiel Versammlungen, Theaterstücke oder Tanzveranstaltungen stattfinden können.

 

Ausstrahlen, was es einmal war

 

»Natürlich steht die Neunutzung im Vordergrund«, so Heinze. »Dennoch soll nicht vergessen werden, was dieses Gebäude vorher war.« So erfolgen die Umbaumaßnahmen in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz. Rund 20 Millionen Euro kosten der Umbau und die Sanierung. Ein Teil davon wird aus Fördermitteln finanziert. Bis 2026 sollen die Arbeiten am Zechenhaus beendet sein und das Gebäude genutzt werden können. Als neuer kultureller Leuchtturm soll das Zechenhaus einen Entwicklungsschub für den Industriepark Marga und die benachbarte Gartenstadt darstellen.

 

Auch die Kraftzentrale, gegenüber vom Zechenhaus, befindet sich im Besitz der LMVB. Hier wird zurzeit an einem Gutachten gearbeitet, um potentiellen Käufern eine bessere Übersicht über den Zustand des Gebäudes geben zu können, damit auch dieses Haus wieder eine Neunutzung bekommt.


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