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Peter Aswendt

Ein bizarr-höllischer Spaß im Amphitheater

Frank ›n‹ Furter (Matthias Luckey) präsentiert sein Schöpfung Rocky, gespielt von Tillman Eckardt (v.l.).

Frank ›n‹ Furter (Matthias Luckey) präsentiert sein Schöpfung Rocky, gespielt von Tillman Eckardt (v.l.).

Bild: Peter Aswendt

Senftenberg. Lange von den Fans der neuen Bühne Senftenberg herbeigesehnt, ist sie endlich da: Richard O‘Briens »The Rocky Horror Show«. Dabei war der Plan, das bizarr-mystische Musical auf die Bühne zu bringen, schon länger von den Senftenberger Theatermachern geschmiedet worden: »Drei Jahre haben wir jetzt durch die Pandemie warten müssen, nun ist es endlich so weit«, freut sich Tilo Esche, der das Kultmusical inszeniert. 1973 entstand der faszinierende Kult um schrille Typen, Transsexualität, Verführung und Horror. Bis heute hat das Musical nichts an seiner Aktualität verloren und hat eine eingeschworene Fangemeinde. Lassen Sie sich verzaubern, wenn der Erzähler (Tom Bartels) sagt: »Ich würde Sie gerne, wenn ich darf, auf eine seltsame Reise mitnehmen.«

Bizarr und blutig

An einem Abend so normal wie jeder andere zuvor, sind Brad (Robert Eder) und Janet (Manja Stein), beide frisch verlobt, jung und untadelig, unterwegs. Es ist ihr freier, ihr gemeinsamer Abend, und das glücklich verliebte Pärchen ist auf dem Weg zum früheren Lehrer Dr. Everett Scott, als es von einem heftigen Gewitter überrascht wird. Kein Grund zur Sorge, käme nicht ein geplatzter Reifen hinzu, mitten im Wald und Meilen vom nächsten Ort entfernt. Hilfe scheint unerreichbar, als plötzlich Licht durchs Dunkel dringt, von nicht weit her aus den Fenstern eines düsteren Schlosses. Durchnässt klopfen Brad und Janet an dessen Pforte, in der Hoffnung auf ein rettendes Telefonat. Und eine lange verstörende Nacht, die sie wohl nie vergessen werden, nimmt ihren Lauf.

Gäste und Kulthits

Wohl kein Musical hat so außergewöhnliche Charaktere und bietet so viele Möglichkeiten der Darstellung. Speziell für die Tanzszenen hat sich Tilo Esche Verstärkung bei Jason Sabrou geholt. Der aus Frankreich stammende Tänzer und Choreograf lebt zurzeit in Cottbus: »Ich habe eine sehr internationale Tänzergruppe zusammengestellt, die aber ideal zum Musical passt«, berichtet Sabrou. Wenn er international meint, kann man getrost weltweit sagen, denn seine vierköpfige Gruppe kommt aus Italien, Polen, Kolumbien und Australien. Natürlich muss es in einem Musical auch stimmengewaltig zugehen. Hier hat sich Tilo Esche mit Manja Stein, die die Rolle der Janet übernimmt, verstärkt. Matthias Luckey, in der Rolle des Frank-N-Furter hat schon unter Rosa von Praunheim gedreht. Und der perfekte Mann in der Gestalt von Rocky wird vom Dresdner Gastschauspieler Tillmann Eckardt verkörpert. Ein illusteres Ensemble, so wie das Musical selbst, lässt das Amphitheater erbeben, wenn Kulthits wie »Time Warp«, »Dammit Janet« oder »Sweet Transvestite« vom Ensemble in einzigartiger Kulisse zelebriert werden.

Fanpaket

Insgesamt 19 Mal wird das Amphitheater zum queeren Planeten. Natürlich lebt die Show vom aktiven Publikum. Eigens dafür hat die neue Bühne Senftenberg ein Rocky-Fanpaket aufgelegt, das für 7,50 Euro an der Theaterkasse oder an der Tageskasse des Amphitheaters erworben werden kann. Darin enthalten ist die Wasserpistole, die bei der Autopanne ihren Einsatz findet oder Knicklichter, um das Schloss zu finden und die Tröte, die Dr. Frank protzig unterstützen. Ein Spektakel, welches sicherlich lange, lange für Gesprächsstoff bei den Gästen des Amphitheaters am Großkoschener Strand sorgen wird.

• Alle Termine und weitere Infos sind auf www.theater-senftenberg.de zu finden.


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