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Boxen tut nur manchmal weh!

Es ist ihr erster großer Kampf, den sie bei der kommenden Fightnight am 2. April in der Senftenberger Niederlausitzhalle absolvieren wird. Sandra Hahn (17) boxt seit drei Jahren für ihren Club in Schwarzheide und will irgendwann ganz hoch hinaus.

Dafür drücken ihre Mutter Simone, die Brüder Michael (18)  und Erik (9) ganz fest die Daumen. Vor dem Kampf wollte Jugendredakteurin Anny Janz (14) von der jungen Dame natürlich noch so einiges wissen. Dein erstes Interview? Ja, so etwas habe ich noch nie gemacht, aber es gibt ja für alles ein erstes Mal. Warum ausgerechnet Boxen? Ich war vor drei Jahren mit meinem Vater bei einem Kinderfest am Krankenhaus Lauchhammer. Dort wurden einige Sportarten vorgestellt. Ich habe mich ausprobiert, und bin am Boxen klebengeblieben. Seitdem gehe ich dieser Disziplin nach. Allerdings noch nicht immer im Boxclub Schwarzheide, zwischendurch war ich auch auf der Sportschule. Sportschule? Ich war auf der Sportschule in Frankfurt Oder. Dort lernen etwa 500 Schüler, die beinahe alle Leistungssport betreiben. Und heute? Ich trainiere natürlich fleißig weiter, allerdings in der gemeinsam genutzten Trainingsstätte des Fightclubs 193 und des Boxclubs Schwarzheide. Ich versuche von Dienstag bis Freitag zum Training zu gehen. Zu Hause geht es aber meistens weiter. Mein Trainer gibt mir jede Menge Übungen auf. Von Rückenübungen über Bauch und Kraft zu Technikarbeit ist alles dabei. Und nicht zu vergessen die Kämpfe, die so gut wie immer an einem Samstag stattfinden. Eigentlich habe ich ja drei Trainer: Rainer Philipp, Uwe Wittke und Thomas Koppatz. Bleibt noch Zeit für Schule und Freunde? Ja, meistens schon. Da mein Training erst am Abend beginnt, kann ich nach der Schule lernen oder mich mit Freunden treffen. Manchmal wird es zwar schwierig, aber irgendwie klappt es, jedenfalls momentan noch.  Unterstützen dich deine Freunde und Familie? Ja, meine Mutti hat natürlich Angst davor, dass mir etwas passiert, aber bei den meisten Wettkämpfen ist sie trotzdem dabei, mein Vater auch. Meine Freunde halten genauso zu mir, und fiebern bei vielen Kämpfen mit. Und deine Zukunft? Ich würde jetzt gern erst mal eine fundierte Ausbildung machen, die mir hoffentlich auch immer noch genug Luft für meinen Sport lässt. Danach hatte ich ursprünglich vor, zur Bundeswehr gehen. Leider klappt das  aus gesundheitlichen Gründen nicht. Mit Rückenproblemen hat man beim Bund eher schlechte Karten. Aber beim Boxen stört es nicht? Nein, es hat eben nur für die Bundeswehr nicht gereicht. Hat Sandra Vorbilder? Ja, Robert Stieglitz ist mein Vorbild. Klar, er ist vielleicht nicht der beste Boxer, aber ich finde seinen Charakter echt gut, genauso wie seine Art zu boxen. Ich hatte sogar schon einmal die Möglichkeit ihn zu treffen. Stichwort Fightnight. Du stehst im Rampenlicht vor weit mehr als 1.000 Zuschauern. Dein bisher größtes Sporterlebnis? Ich habe schon an einigen größeren Wettkämpfen und Landesmeisterschaften teilgenommen, aber momentan wird das wohl der größte Kampf werden, auf den ich mich schon mächtig freue. Angst oder Lampenfieber? Angst darf man bei dieser Sportart einfach nicht haben. Weder vor dem Gegner noch vor Verletzungen. Nur Respekt sollte man haben, und der ist wichtig. Aber Lampenfieber, lässt sich auch trotz der langen Vorbereitungen nicht vermeiden.  Tut  Boxen weh? Nur manchmal, aber nicht immer. Deswegen legt man sich einen bestimmten Schutz an. Soll heißen? Beim Training trage ich einen ganz normalen BH oder einen Sport-BH. Wenn es dann aber zu Kämpfen kommt, wie bei der Fightnight, dann ist Brustschutz angesagt. Außerdem noch einen Tiefschutz, den müssen die Männer allerdings auch anlegen. Und meine Haare sind immer zusammengebunden, so stören sie mich weniger. Wie sieht es mit der Verletzungsgefahr aus? Die ist eigentlich relativ gering, aber eine Nasenfraktur habe ich trotzdem schon davongetragen. Und meine Handgelenke tun manchmal weh, das passiert, wenn man sich nicht richtig konzentriert und dann falsch schlägt. Schreckt das nicht ab? Nein, so etwas wird mich nie davon abhalten, weiterzumachen. Boxen ist ein toller Sport, der die ganze Frau fordert. Man kann sich ja schließlich auch im Alltag verletzen. Dein nächstes Ziel? Natürlich möchte ich erst einmal bei der Fightnight mein Bestes geben und natürlich auch gewinnen. Mein Traum ist aber sicher ein ganz anderer. Der wäre? Europameisterin! Vielen Dank für das Gespräch! Mit Sandra Hahn sprach Anny Janz, Jugendredaktion Anmerkung: Tickets für die Veranstaltung gibt es unter anderem in der Geschäftsstelle beim Senftenberger WochenKurier.


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