Seitenlogo
sts/ asl

Alternativen für BMXer suchen

Das BMX-Radfahren in und um Schipkau soll künftig geordneter ablaufen. Darüber möchte die Gemeinde mit den jungen Radlern und deren Eltern ins Gespräch kommen.
BMX-Radfahren macht Spaß - weltweit. Auch in Schipkau soll das möglichst so bleiben - allerdings in geordnetere Bahnen als das bisher der Fall ist. Foto: Yuri Hoyda/pexels

BMX-Radfahren macht Spaß - weltweit. Auch in Schipkau soll das möglichst so bleiben - allerdings in geordnetere Bahnen als das bisher der Fall ist. Foto: Yuri Hoyda/pexels

Wie Martin Konzag, Ordnungsamtsleiter in der Gemeinde Schipkau, informiert, treffen sich die BMX-Fahrer auf zwei Flächen. Einmal auf der Hochkippe - einer Fläche des Landesbetriebes Forst Brandenburg - sowie auf einer kommunalen Fläche der Gemeinde an der Vogelbergstraße. »In den 90er Jahren wurden beide Flächen im Zuge des Sanierungsbergbaues angelegt. Damals spielte der Versicherungsschutz keine große Rolle. Das ist heute anders. Da werden Versicherungsfragen zum Hauptproblem. Wer solche Radpisten auf seinem Eigentum duldet, gerät rasch auch in die Verantwortung, dass dort nichts passieren darf«, erklärt Martin Konzag und fügt an, dass am Ende den Eigentümern nichts weiter übrig bleibe, als diese nicht genehmigte – und damit illegale Nutzung - zu unterbinden.

BMX-Fahren nicht verbieten

Das Problem bewegt auch Bürgermeister Klaus Prietzel (CDU): »Wir wollen BMX-Fahren nicht verbieten. Im Gegenteil. Wir wollen mit der bestehenden rund 20 Mann starken Community ins Gespräch kommen, um gemeinsam eine Lösung zu finden und den illegalen Sport in eine legale, zulässige Form bringen. Wir sind froh, dass sich Kinder und Jugendliche aktiv draußen in der Natur aufhalten und sich bewegen. Und das sind nicht nur Schipkauer, sondern auch BMXer aus Senftenberg, Großräschen und aus dem Nachbarlandkreis Elbe-Elster«, berichtete der Bürgermeister kürzlich in der Gemeindevertretung. Sie haben, wie er sagt, im Laufe der Zeit immer wieder Elemente wie Hügel und Rampen selbst angelegt. Dieses Engagement wolle man nicht unterbinden, sondern in geordnete Bahnen lenken. »Das Problem ist, dass BMX-Fahren in der freien Natur in Deutschland eine Grauzone ist. Dort gibt es keine DIN-Normen und keine Sachverständigen für BMX-Strecken im Gelände«, erklärt Martin Konzag.

Vereinsanbindung als eine alternative Lösung

Eine Idee der Gemeinde ist es, den Versicherungsschutz über einen regionalen Verein zu regeln: »Das könnten der Sportverein Askania Schipkau oder auch der Motorsportclub Hörlitz sein. In einer Sektion BMX-Radfahren wären die Radler abgesichert, die Anlage ein Vereinsgelände mit Öffnungszeiten und Platzregeln. Hier wollen wir als Gemeinde unterstützen und als Ansprechpartner vermitteln. Natürlich würden wir auch beim Bauen von Elementen fachliche Hilfe zur Seite stellen. Das ist allemal besser als die Komponenten Marke Eigenbau.« »Wir brauchen feste Ansprechpartner, mit denen wir an diesen Alternativen arbeiten können.« Etwa bis Ende August soll dieser Aufruf laufen. Dann werde geschaut, ob es Reaktionen gab. »Entweder wir können dann das BMX-Fahren auf sportlich-legalen Füßen stellen oder die Eigentümer müssen gemäß ihrer Verpflichtung handeln und die Strecken beseitigen«, blickt Konzag voraus. Attila Damm ist skeptisch, ob eine alternative Lösung bei den jungen BMXern ankommen würde. Der Schipkauer hat seine Garage unweit der Strecke an der Vogelbergstraße und bekommt viel mit, denn auch sein 10-jähriger Sohn nutzt den Parcours gern. »Man sollte es einfach so laufen lassen. Soweit ich weiß, ist hier auf dieser Strecke noch nie etwas Schlimmes passiert. Wenn man das jetzt  reglementieren möchte, dann kommen die Kids vielleicht nicht mehr und fahren andernorts weiter. Hier wissen die Eltern wenigstens, wo ihre Kinder sind«, sagt Damm und fügt an, dass mindestens immer zwei Radler vor Ort seien und auch Eltern, wie er, die Strecke immer mal wieder im Blick haben: »Ich habe etwa auf trockene Äste hingewiesen, die zeitnah vom Bauhof entfernt worden sind. Und das hier nicht so viel Müll herumliegt, regeln die Jugendlichen selbst.« BMX-Fahren an sich hält er für sinnvoll. »Es schult die kognitiven Fähigkeiten und die Kinder werden auf dem Rad sicherer. Das hilft auch im Straßenverkehr«, sagt der einstige Sport- und Jugendwart beim Motorsportclub Hörlitz.

Ein Anruft reicht

Alle BMXer sowie deren Eltern können sich bei der Gemeinde Schipkau unter Telefon 035754/ 36016 melden.


Meistgelesen