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50 Jahre Badespaß

Das Erlebnisbad in Senftenberg besteht seit fünf Jahrzehnten.
Marcus Meyer (l.), Fachangestellter für Bädertechnik und Schichtleiter, trägt die Kleidung der Mitarbeiter der Volksschwimmhalle aus den 1970er-Jahren. Die Kleidung stammt aus dem Fundus von Gerhard Kaergel (r.), der einer der ersten Mitarbeiter des Bades war. Foto: Peter Aswendt

Marcus Meyer (l.), Fachangestellter für Bädertechnik und Schichtleiter, trägt die Kleidung der Mitarbeiter der Volksschwimmhalle aus den 1970er-Jahren. Die Kleidung stammt aus dem Fundus von Gerhard Kaergel (r.), der einer der ersten Mitarbeiter des Bades war. Foto: Peter Aswendt

Coronabedingt fand die Geburtstagsfeier am 7. Oktober im kleinen Rahmen statt. Dieses Datum wurde nicht zufällig gewählt. Bürgermeister Andreas Fredrich: »Vor 50 Jahren, genau am 7. Oktober zur selben Zeit, wurde die Schwimmhalle ihrer Bestimmung übergeben.« Damals war es der Bürgermeister Günter Flack, der vor 500 Gästen das 25-Meter-Becken, welches noch heute das Kernstück des Erlebnisbads ist, freigab. Dieser Termin wurde zur damaligen Zeit nicht zufällig gewählt: Vor 50 Jahren feierte nämlich die DDR am 7. Oktober ihren 21. Geburtstag. Das war natürlich der Wunschtermin der damaligen Machthaber. Und so hatte nach dem ersten Spatenstich 1969 der damalige Bauleiter Heinrich Schönfeld nicht allzu viel Zeit, um dieses Ziel zu erreichen. Aber wie zu damaliger Zeit üblich, gab es freiwillige Aufbaustunden und Bergbaukumpel wurden zum Hallenbau abkommandiert. Da gab es keine Frage, dass der Termin eingehalten wurde und am 12. Oktober 1970 der ganztägige Badebetrieb aufgenommen wurde. Einer der ersten Schwimmmeister der Volksschwimmhalle war Gerhard Kaergel: »Ende November 1970 habe ich als Rettungsschwimmer im Hallenbad angefangen.« Er berichtet, dass die ersten Rettungsschwimmer für den kommenden Senftenberger See in der Volksschwimmhalle ausgebildet wurden. Besonders hebt er in seiner Erinnerung die Arbeit mit den Kinder- und Jugendlichen hervor: »Wir hatten das regelmäßige Kindergartenschwimmen in der Halle und auch Schulen und Sportvereine nutzten das Angebot im Rahmen ihres Unterrichts oder des Leistungssports«. Er erinnert sich aber auch, dass im Katastrophenfall die Schwimmhalle ein sanitärer Behandlungsstützpunkt für die Bevölkerung war: »Es gab Pläne, wo die Menschen im Ernstfall duschen konnten und neu eingekleidet werden.« Aber vorrangig war auch zu damaliger Zeit der Badespaß und so konnte schon zwei Jahre nach der Eröffnung 300 000 Besucher gezählt werden. 1974 waren es schon 500 000 und am 17. Dezember 1977 war es Gertrud Singer aus Lauta, die die eine Million an Besuchern vollmachte. Übrigens kostete der Unterhalt der Schwimmhalle damals den Staat zirka 200 000 DDR-Mark. Heute berappt die Stadt Senftenberg als Betreiber rund 500 000 Euro für den Badespaß. Im August 1995 wurde der Grundstein für den Umbau zum heutigen Erlebnisbad gelegt. Die Baukosten beliefen sich auf 12 Millionen D-Mark. Es entstanden so 655 Quadratmeter Wasserfläche und drei Hallen- und zwei Außenbecken. Aber auch diese Maßnahmen sind in die Jahre gekommen und so wird mit einem geplanten Baustart im November 2021 mit einem Investitionsvolumen von zirka 6,4 Millionen Euro das Erlebnisbad auf den neusten Stand der Technik gebracht. »Das Herzstück, die technischen Anlagen werden auf den neusten Stand gebracht«, fasst Steffen Kuka, Sachgebietsleiter des technischen Gebäudemanagements der Stadt, zusammen. Für die Baumaßnahmen wird eine 18-monatige Schließzeit eingeplant. Äußerlich wird sich vieles ändern, aber die 25-Meter-Bahn von 1970 wird es immer noch im Erlebnisbad geben.


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