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14. Dorf- und Erntefest 2017 in Raddusch

Anlässlich des 13. Brandenburger Dorf- und Erntefests in Beerfelde (Landkreis Oder-Spree) hat Agrarminister Jörg Vogelsänger die Juryentscheidung für die Nachfolge verkündet: Im September 2017 richtet das Spreewalddorf Raddusch das 14. Brandenburger Dorf- und Erntefest aus. Das teilt das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg mit.

Raddusch mit seinen 700 Einwohnern ist ein Ortsteil der Stadt Vetschau und liegt mit einem Großteil seiner Fläche im Biosphärenreservat Spreewald. Der Niederlausitzer Ort wurde erstmals 1294 urkundlich erwähnt. Die Besiedlungsgeschichte ist aber wesentlich älter, was Wissenschaftler an der über tausend Jahre alten Slawenburg Raddusch nachweisen konnten, deren Nachbau – von der Autobahn Berlin – Cottbus weithin als Landmarke sichtbar - auch dank der Fördermittel des Agrarministeriums aus der Ländlichen Entwicklung realisiert werden konnte. Raddusch war und ist teilweise noch heute von Wenden (Sorben) bewohnt. Besonders auffällig sind die Spreewaldtrachten der Frauen. Straßennamen und Hinweisschilder sind oft zweisprachig. Zu den Erwerbsquellen gehörten die Landwirtschaft sowie die Fischerei. Der Kahn war in Raddusch lange Zeit ein wichtiges Verkehrsmittel. Auf diese Traditionen aufbauend ist der Tourismus heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Für die Besucher des Ortes bietet der Naturkahnfährhafen den Ausgangspunkt für Kahnfahrten in den Spreewald. Unter dem Motto „Von der Bahn in den Kahn“ können die Spreewaldbesucher vom Radduscher Bahnhof in nur zehn Minuten Fußweg den Kahnfährhafen erreichen. Über ein gut ausgebautes Wander- und Radwegenetz ist es den Urlaubern und Gästen möglich, von Raddusch aus den gesamten Spreewald zu entdecken. Etliche Radduscher engagieren sich in ihrer Freizeit in Vereinen wie dem Sportverein Raddusch 1924 e.V. mit 110 Mitgliedern, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Heimat- und Trachtenverein. Der Heimat- und Trachtenverein betreibt die Heimatstube und vertritt Raddusch mit seiner Jugendtanzgruppe bei Veranstaltungen in der Region und darüber hinaus. Die Region Vetschau/Spreewald ist sehr stark von Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft geprägt. Die Palette reicht von kleinen Hofläden mit nur wenigen Beschäftigten bis zu größeren Agrarbetrieben und Verarbeitern von landwirtschaftlichen Produkten. Im März 2015 wurden die Vetschauer Hofladentouren unter dem Motto „Der Spreewald schmeckt“ ins Leben gerufen. Drei Tourenvorschläge für Radfahrer, aber auch Autofahrer verbinden insgesamt 15 Hofläden und Direkterzeuger miteinander. Diese Wertschöpfungsketten sollen während des Dorf- und Erntefests präsentiert werden, zum Beispiel: „Wie kommt die saure Gurke ins Glas?“, „Vom Getreidekorn zum leckeren Holzofenbrot“ oder „Kartoffelanbau im Wandel der Zeit“. Neben den Wettbewerben um die schönste Erntekrone und der Wahl der Erntekönigin werden sorbische Bräuche und Schauschober das Fest bereichern. Am Sonntag ist ein Kahnkorso geplant. Traditionell stellen die Gastgeber der Brandenburger Dorf- und Erntefeste jeweils im Januar in der Brandenburghalle 21A auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin ihr Programm ausführlicher vor. Schon jetzt beginnt die Arbeit des Festkomitees für das ländliche Landesfest 2017.


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