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Gemeinsame Rettung

In Mehltheuer gibt es ein neues Feuerwehrgerätehaus für die ehemaligen Ortswehren von Mehltheuer und Seerhausen, die künftig als gemeinsame Mannschaft ausrücken. Damit entsteht im Landkreis das erste interkommunale Feuerwehrgerätehaus und auch für Sachsen ist es ein Vorreiterprojekt.

Der letzte Pinselstrich ist getan und alle Ausrüstungsgegenstände sind eingeräumt. Die Kameraden der Ortswehren Hirschstein und Stauchitz fahren künftig zusammen als ein Team zum Einsatz. In beiden Gemeinden und das Gebiet der Lommatzscher Pflege. Damit sind die Gemeinden Hirschstein und Stauchitz Vorreiter in Sachsen, wenn es um die Zusammenarbeit beim Brandschutz geht. Unter dem Motto: Kompetenzen bündeln und die ländlichen Strukturen stärken, haben sich die Gemeinden entschlossen, einen gemeinsamen FW-Standort in Mehltheuer, direkt an der B 6 zu errichten.

Die Finanzen

Der Freistaat hat dieses besondere Projekt mit 2,7 Millionen Euro unterstützt, dass sind 90 Prozent Förderung der Gesamtkosten. Nur so konnte der kommunale Brand- und Katastrophenschutz neu gedacht werden: Bei diesem gemeindeübergreifenden Schulterschluss war auch der Sächsische Staatsminister des Innern Prof. Dr. Roland Wöller vor Ort dabei. »Wenn es darauf ankommt, rettet der ehrenamtliche Einsatz der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Leben. Sie sind besonders im ländlichen Raum die tragenden Säulen in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr. Deshalb setzen wir alles daran, gute Bedingungen für gute Feuerwehrarbeit zu schaffen und die interkommunale Zusammenarbeit zu fördern. Dass sich zwei Ortsfeuerwehren benachbarter Gemeinden zu einer Ortsfeuerwehr zusammenschließen, ist ein echtes Novum und hat Vorbildcharakter für unser Land«, erklärte Prof. Dr. Roland Wöller. Die Gesamtkosten des neu erbauten interkommunalen Feuerwehrgerätehauses Mehltheuer-Seerhausen belaufen sich auf 2.885.695 Euro. Das Sächsische Staatsministerium bezuschusste das Vorhaben mit 2.767.335 Euro im Sinne der Richtlinie Feuerwehrförderung (RLFw).

Der neue Standort

Der Standort umfasst nach der entgültigen Fertigstellung neben dem Feuerwehrgerätehaus mit vier Stellplätzen auch einen Übungsturm, eine Übungsstrecke und eine geräumigen Parkplatz für die Kameraden. Durch die effektivere, gemeindeübergreifende Zusammenarbeit wird die gleiche Qualität der Gebietsabdeckung beibehalten und sogar eine bessere Tageseinsatzbereitschaft gewährleistet. Zudem werden Einsparpotentiale bei den Investitionskosten erzielt. Die beteiligten Bürgermeister sind sich einig: »Als kommunale Aufgabe stellt der Brand- und Katastrophenschutz die (ländlichen) Kommunen vor große Herausforderungen. Deshalb ist es wichtig in der Aufgabenerfüllung auch neue, vielleicht ungewohnte Lösungen zu denken. Interkommunale Zusammenarbeit kann ein Weg sein – auch bei der Gefahrenabwehr. Für unsere Gemeinden Hirschstein und Stauchitz bietet dieser Lösungsansatz mit Unterstützung des Freistaates Sachsen die Möglichkeit, nicht nur für die betroffenen Ortswehren beste Voraussetzungen für die Einsatzfähigkeit zu schaffen, sondern vor allem für die Region die Sicherheit im Bereich Brand- und Katastrophenschutz für die Bürgerinnen und Bürger langfristig zu sichern.«


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