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far/gb

Historische Treppe wieder sicher

Der Startaufstieg zum Sächsischen Weinwanderwerg mit der Schönsten Weinsicht Sachsens 2020 auf der Goldkuppe ist wieder begehbar. Kürzlich wurde die historische Treppe zur Heinrichsburg in Diesbar-Seußlitz nach ihrer Sanierung freigeben.
Der Aufstieg zur Heinrichsburg in Diesbar-Seußlitz ist wieder frei. Die Absperrung entfernte Siegfried Kammerer (M.) im Beisein von Bürgermeister Gerd Barthold (l.) und Weingott Bacchus. Foto: Farrar

Der Aufstieg zur Heinrichsburg in Diesbar-Seußlitz ist wieder frei. Die Absperrung entfernte Siegfried Kammerer (M.) im Beisein von Bürgermeister Gerd Barthold (l.) und Weingott Bacchus. Foto: Farrar

Zu einer der letzten aber auch schönsten Amtshandlungen vom Nünchritzer Bürgermeister Gerd Barthold gehörte in den vergangenen Tagen die offizielle Freigabe der Treppe zur Heinrichsburg und damit auch zum Start-Aufstieg zum Sächsischen Weinwanderweg auf die Goldkuppe in Diesbar-Seußlitz. Die Gemeinde Nünchritz wählt am 26. September einen neuen Bürgermeister. Der Amtsinhaber tritt nach zwei Amtsperioden nicht wieder zur Wahl an.

Vielseitige Baustelle mit Überraschungen

Das Bauprojekt an der mehr als 300 Jahre alten Treppe gestaltete sich schwieriger als anfangs gedacht. »Wir mussten den Spagat zwischen den aktuellen Sicherheitsanforderungen und dem Denkmalschutz finden«, erklärte der Bürgermeister bei der Freigabe. Die Reparatur der stark abgenutzten und teilweise gebrochenen Sandsteinstufen hat letztlich länger gedauert als geplant. Die Firma Natursteinmontage und Bausanierung Rolf Ziesche hat die Stufen komplett ausgebaut, nummeriert und gesäubert. Nach der ersten Sichtung waren 39 Stufen mit leichten Reparaturen wiederverwendbar. 20 Stufen mussten aus Sandstein neu hergestellt werden. Dabei war eine der größten Schwierigkeiten, eine angepasste Sandsteinfarbe zu finden.  Im Zusammenhang mit der Treppenanlage mussten auch die unmittelbaren hangseitig angeordneten Trockenmauern repariert und neu gesetzt werden. Dafür durften nur Originalsteine genutzt werden. Das muss auch künftig streng kontrolliert werden, um mögliche Lücken schnell wieder aufzufüllen. Auch die Treppenpodeste wurden saniert. Hier wurde die Baufirma Bauhof Ilkendorf GmbH aktiv. Beim Ausbau der Treppe wurde entdeckt, dass die Stufen weder ein Lager noch Fels als Untergrund für die Standsicherheit der Treppe hatte. »Hier mussten wir zusätzlich zur bestehenden Planung aktiv werden und neue Betonbalken als festen Grund für die Stufen einbauen. Natürlich durften man diese von außen nicht sehen, damit der historische Anblick der Treppe nicht gestört wird«, so Gert Barthold.

Zeitplan und Kosten

Auch deshalb kam es zur Verzögerung der Fertigstellung und zur Steigerung der Kosten. Damit hat der Bau insgesamt 176.000 Euro gekostet. 75.800 Euro wurden über das Förderprogramm LEADER der ländlichen Entwicklung gefördert. Der Diesbarer Geschichtsfreund Siegfried Kammerer hat die Gelegenheit genutzt, um eine Zeitkapsel mit Fotos vom Zustand der Treppe und vom Bau des historischen Aufstiegs zur Heinrichsburg im neuen Treppenfundament zu versenken. »Ich hoffe, wir können unseren Nachkommen so unsere Heimatliebe und das große Engagement in der Gemeinde näher bringen«, fügt er an.

Ohren auf!

Jetzt ist auch der Weg zum Audioguide an der Heinrichsburg wieder erreichbar. Ursprünglich waren zehn solcher Hörstationen - mit dem Smartphone per QR-Code abzuscannen - geplant. Nach einer online Spendensammlung konnte das Projekt am Sächischen Weinwanderweg auf 30 Hörstationen ausgeweitet werden. Die ehemalige Weinkönigin Maria Lehmann vom gleichnamigen Weingut in Diesbar-Seußlitz war an der Besprechung des Guides beteiligt.


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