Beowulf Kayser/asl
Zwischen Weinfest und Konzert
Die Festungen in Peitz, Spandau und Küstrin tragen seine Handschrift. Im September steigt der kaiserliche Oberingenieur, Artillerie-Obrist, ehemalige Gutsbesitzer und Kirchenpatron Jacob von Holst (1609-1674) wieder von seinem Sockel, auf den ihn die Lausitzer Museumsleute gehoben haben. Mit seinem Wirken hat er vor über 400 Jahren die Lausitzer Geschichte wesentlich mitbestimmt. Seine Originalbüste stand bis zum Abriss des Dorfes Stradow bei Spremberg durch den Braunkohlebergbau in der dortigen Kirche, seit 1982 in der Spremberger Kreuzkirche. Jetzt ist sie als Kopie im Schloss der »Perle der Lausitz« zu sehen.
Spinnräder, Schleifsteine, Feuerräder und Filmrollen
»Wenn Jacob von Holst erwacht – dann ist wieder Museumsnacht«, heißt der inzwischen bestens bekannte Slogan. Vom 5. bis 26. September ist es wieder soweit. Dann wird der unweit von Danzig geborene von Holst, dessen sterbliche Überreste, unter anderen sein gespaltener Schädel, 1982/83 zufällig beim Abriss der Stradower Kirche gefunden wurden, wieder zur Leitfigur der Lausitzer Museumsnächte des Landkreises Spree-Neiße. » Zum 16. Mal öffnen 22 Museen, Kirchen, technische Denkmäler und Kultureinrichtungen ihre Türen«, teilt Koordinator Sven Vogt vom Arbeitskreis Lausitzer Museenland mit. Unter dem Motto »Alles dreht sich« werden sich Spinnräder, Schleifsteine, Mühlenräder und alte Dreschmaschinen sowie Filmrollen, Feuerräder und sogar eine alte Feldbahn in Bewegung setzen. Es werden Sonderausstellungen eröffnet, Backöfen für Brot und frischen Kuchen angeheizt und es gibt spezielle Führungen durch die Museenlandschaft und besondere Konzerte. Gleich zu Beginn am 5. September wird auf dem Innenhof des Spremberger Kulturschlosses ein historisches Weinfest veranstaltet und Guben erinnert an die 24. und letzte Apfelkönigin. In der Erwin-Strittmatter-Gedenkstätte »Der Laden« in Bohsdorf bei Spremberg können die Besucher am 12. September ein besonderes Konzert unter dem Motto »Gemischtes« mit Liedermacher Günther Hornberger erleben sowie die Fotoausstellung »Aus einer anderen Zeit« des Potsdamer Künstlers Udo Weber bewundern.Tanzende Eier und tanzende Mühlenmäuse
Im sächsischen Ostereiermuseum und Erlebnishof Elsterheide/Sabrodt kann man am gleichen Tag tanzende Eier auf einem Drehteller bestaunen und in der Holländermühle in Turnow bei Peitz tanzen am 19. September sogar die Mühlenmäuse auf dem Tisch. Auch eine 2 100 Meter lange Rundfahrt mit der legendären Klein Kölziger Feldbahn können die Besucher an diesem Tag erleben. Im Heimatmuseum des Storchendorfes Dissen bei Cottbus gibt es am 26. September ein Konzert mit der Gruppe »Celtic Affair« und in der Heimatstube Burg/Spreewald wird geflochten, was das Zeug hält. Dazu gibt es die Buchlesung »Abenteuer im Pilzwald« mit Autorin Ingrid Groschke. Die Veranstalter erwarten zu den 16. Lausitzer Museumsnächten über 3 000 Besucher.Tipp und Internet
- Mit der Feldbahn können die Besucher in der Museumsnacht am 19. September den neuen und 2 100 Meter langen Kurs um die Ziegeleiteiche genießen
- Die 16. Lausitzer Museumsnächte (5. bis 26. September) im Internet unter www.lausitzer-museenland.de
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