Verhangene Schaufenster als Denkanstoß
Katrin Berger von der gleichnamigen Buchhandlung hatte von einer solchen Aktion in einer anderen Stadt gehört und das beim Gewerbeverein zur Sprache gebracht. Augenoptikermeisterin Peggy Butzke übernahm die Organisation und sprach mit den Einzelhändlern, von denen sich gut zwei Dutzend beteiligten.
Die virtuellen Geschäfte machen dem Einzelhandel zu schaffen und mit der Aktion möchten sie Kunden zum Nachdenken anregen.
Beiträge mit Fotos von bereits verhangenen Schaufenstern waren bereits im Vorfeld in einer Forster Gruppe bei facebook zu lesen und führten zu Diskussionen. Die Meinungen waren sehr unterschiedlich und reichten von Klagen über die angeblich zu geringe Auswahl in den Geschäften bis zu positiven Aussagen zu der Aktion.
So schrieb Sabine Nelkert: „Wir haben bei Funk und Technik unsere Wunschkaffeemaschine gekauft. Ich habe sie mir vorher im Internet angeschaut und sie bei Funk und Technik sogar noch preiswerter bekommen. Und außerdem: Wenn was sein sollte, habe ich jemanden vor Ort und muss nicht alles umständlich per Post erledigen.“
Peggy Butze war über die ausgelöste Diskussion erfreut: „Genau das wollten wir erreichen. Wenn darüber diskutiert wird, haben wir das Ziel der Aktion erreicht.“
Roman Dubrau von „Funk und Technik“ betonte: „Neben dem Ladengeschäft haben wir eine virtuelle Filiale. Kunden können jederzeit dort Informationen einholen aber lokal einkaufen.“
Thomas Eck von „Parija“: „Zu uns kommen viele Kunden in den Laden, die sich die Produkte vorher im Internet angeschaut haben und die Sachen dann hier kaufen. Ich kann die Dramatisierung nicht nachvollziehen.“
Der Internethandel ist nicht aufzuhalten, es wäre allerdings wünschenswert, wenn Kunden die Möglichkeiten von lokalem Einzelhandel und virtuellem Handel differenzierter betrachten. Die Aktion hat sicherlich so manchen Kunden zum Nachdenken gebracht.
(Text: hpf)