Die Forster Grundschule Keune schloss im Frühjahr eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit der Öffentlichen Schule Nubia Rigby in Nicaragua ab. Aber was so hoffnungsvoll begann, hat nun vorerst ein jähes Ende gefunden. Oder ist es ein Neuanfang?
Ziel der vielversprechenden Kooperationsvereinbarung mit der Öffentlichen Schule Nubia Rigby auf Corn Island in Nicaragua war ein direkter, zuerst digitaler, dann auch persönlicher Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern. Englisch sollte die gemeinsame Sprache sein. »Die Kinder lernen dadurch am besten. Sie haben noch keine Sprachbarrieren und quasseln einfach los. Es geht ihnen einfach darum, sich zu verständigen«, erzählt Schuldirektorin Sylvia Förster. Auch um Themen wie umweltgerechte Abfallsentsorgung oder effiziente Energieversorgung sollte es praxisnah gehen.
Aus Schülern wurden Aufbauhelfer
Der Vereinbarung folgten coronabedingt nur kleine Schritte, nun ist vorerst völllig Schluss. Die Insel, auf der sich die nicaraguanische Schule befindet, wurde von zwei Hurricanes inklusive Sturmfluten fürchterlich verwüstest, viele Kinder haben ihr Zuhause verloren und die Schule, nur 100 Meter vom Strand entfernt, ist schwer beschädigt. »Aus fleißigen Schülern wurden nun ganz plötzliche Aufbauhelfer«, berichtet Axel Hübner von der CIT GmbH Forst, der Wirtschaftsförderung des Spree-Neiße-Kreises. Er hatte als Kenner Zentralamerikas den Kontakt zur Schule aufgebaut. Nun sah er sich deshalb als Spendensammler in der Pflicht und organsierte gemeinsam mit den Forster Kindern, dem Schulförderverein und der CIT ein großes Paket mit Sachspenden wie Schulmaterial und Spielzeug. Außerdem konnte ein Spendenbeitrag mit 3500 Euro eingeworben werden, der auf direktem und kontrolliertem Weg nun dem Wiederaufbau der Schule auf Corn Island zu Gute kommt. Die Botschafterin von Nicaragua in Deutschland I.E. Tatjana Garcia ist darüber begeistert: »Das ist eine tolle Solidarität! Vor allem, weil sie auch von den Schülern in Forst selbst mitgetragen wird. Ich bin überzeugt davon, dass das die Kinder in Nubia Rigby aufmuntern wird.«
Sana unterstützt weitblickend
Das Sana-Herzzentrum in Cottbus hat die Aktion mit einer hohen Summe unterstützt. »Für uns ist die Spende eine soziale Verpflichtung«, so Geschäftsführer Sadik Tastan. Aber er unterstützt damit das Projekt der beiden Schulen auch prinzipiell, weil die es hier um Sprachvermittlung und internationale Verständigung geht. »Damit bilden wir schon jetzt die Fachkräfte von morgen.«
Deshalb kooperiert Sana auch schon beim Drohnen-Schulprojekt am Verkehrslandeplatz Neuhausen mit der CIT. Dort geht es um die spielerische Vermittlung von naturwissenschaftlichen Kenntnissen.