

Schützenvereine haben eine sehr lange Tradition, die bis in das Mittelalter zurückgeht. »Die anfängliche Aufgabe der Schützen bestand darin, die Städte zu schützen. Und dafür waren damals die Männer aus den Schützenvereinen zuständig«, berichtet Steffen Jentsch, Vorsitzender des Forster Schützenvereins e.V..
Auch in Forst existiert der Schießsport schon recht lange. »Zu DDR-Zeiten gab es zwar keine Schützenvereine, denn der Schießsport war bei der ‚Gesellschaft für Sport und Technik‘ (GST) angesiedelt«, erläutert der Vorsitzende. Das änderte sich nach der politischen Wende. Im September 1990 wurde der Forster Schützenverein e.V. gegründet und damit wurde die Tradition des Schützenvereines in Forst aktiv wiederbelebt.
Der Forster Schützenverein e.V. hat seinen Schießstand am Keuneschen Graben und ist Mitglied im Brandenburgischen Schützenbund e.V., im Schützenkreis Spree Neiße Cottbus e.V. sowie im Landessportbund Brandenburg e.V..
74 Mitglieder zählt der Verein aktuell. Im Verein gibt es acht Luftdruckstände zu je zehn Meter für Luftgewehr und Luftpistole, zehn Kleinkaliberstände, drei Kurzwaffenstände für Kleinkalibersportpistolen sowie einen Bogenschießstand drinnen und eine Bogenschießanlage draußen. Allerdings steht nicht allein das Schießen im Vordergrund. Denn im Schützenverein werden der Sport und die Pflege traditioneller Bräuche vereint. Zudem ist das Hobby strengen gesetzlichen Regelungen unterworfen. Jeder Schütze muss beispielsweise einen Waffenschein bzw. eine Waffenbesitzkarte beantragen und dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Für Erwachsene ab 18 Jahre ist zudem ein polizeiliches Führungszeugnis erforderlich. Ebenso unterliegen selbst die im Schützenverein verwendeten Sportgeräte strengen Anforderungen.
»Der Schießsport ist eben nicht nur einfaches Rumgeballere. Wer diesen anspruchsvollen Sport ausüben will, muss Disziplin und Konzentration mitbringen. Neben einer ruhigen Hand, ist auch eine charakterliche Reife nötig«, betont der Vorsitzende Steffen Jentsch und sagt weiter: »Mädchen und Jungen dürfen bei uns ab zwölf Jahren am aktiven Schießen teilnehmen. Das Alter wird dabei vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Und jedem Jungschützen steht neben dem Sportgerät auch spezielle Schießkleidung zur Verfügung«, erklärt Steffen Jentsch. Für Anfänger kommen im Verein moderne Luftpistolen und Luftgewehre zum Einsatz. Wenn sie geladen sind, wird aus zehn Metern Entfernung auf eine Zielscheibe geschossen. Wer schließlich gut mit diesen Sportgeräten umgehen kann, das entsprechende Alter hat und alle Voraussetzungen erfüllt, kann sich beim Kleinkaliberschießen versuchen. Alle Übungen dürfen übrigens nur auf dem Gelände des Vereins und unter den Augen einer Aufsichtsperson geschehen. Sicherheit hat oberste Priorität.
»Neben den Wettkämpfen und Schießsportveranstaltungen im Verein, Kreis und Land halten wir noch Kontakt zu vielen anderen Vereinen im In - und Ausland. Weiterhin finden bei uns auch Ausflüge und ein geselliges Beisammensein statt. Ein Höhepunkt ist immer unser Schützenfest und das jährlich stattfindende Königsschießen«, so Steffen Jentsch.
Der Verein bietet regelmäßig Trainingszeiten an. Diese sind mittwochs von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr. Hier können Interessierte nach Absprache und unter fachkundiger Anleitung ihre Fähigkeiten im Schießsport ausprobieren.