Leuchtturm-Projekt geht in Betrieb
Mit dem Projekt »Smart-City« ensteht in Forst derzeit ein Wohn- und Versorgungsumfeld, das sich speziell auf das Krankheitsbild Demenz in den unterschiedlichen Stadien ausrichtet. Für dieses Ziel engagieren sich seit Ende 2020 vier Partner in Forst: die Lausitz Klinik Forst GmbH, die Forster Wohnungsbaugesellschaft (FWG) sowie die Ernst von Bergmann Care gGmbH und Visality Consulting GmbH.
Zwölf Wohnungen und zwei WGs
Unter anderem entsteht seit 2021 ein speziell umgebautes, hochmodern ausgerüstetes und optisch attraktives Wohnprojekt mitten in der Forster Innenstadt an der Cottbuser Straße. Vor wenigen Tagen ist die erste Wohnung durch die FWG feierlich an die Ernst von Bergmann Care übergeben worden.
»Es freut mich unglaublich, nach gut einem Jahr der Bautätigkeit hier in diesen sanierten Wohnungen zu stehen«, sagt Dagmar Klinke, Geschäftsführerin der Forster Wohnungsbaugesellschaft. »In diesem Objekt entstehen insgesamt zwölf altersgerechte Wohnungen und zwei Wohngemeinschaften mit je zehn Plätzen für pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren.«
Besondere Hilfe im Alltag mit Demenz
Das Besondere: Die Mieter erhalten eine persönliche, demenzorientierte Betreuung durch das Versorgungsnetzwerk unter Einbindung eines sogenannten zentralen Koordinations-Centers (»Healthcare-Control-Center«, kurz HCC). Die Betreuung der Mieterinnen und Mieter kann nach individuellen Wünschen durch Leistungen eines ambulanten Pflegedienstes ergänzt werden.
»Alle Wohnungen sind an den neuralgischen Punkten wie Küche, Bad, Fenster und Türen mit Sensoren ausgestattet«, erklärt Hans-Ulrich Schmidt, Geschäftsführer der Ernst von Bergmann Care gGmbH und der Lausitz Klinik Forst das HCC-Konzept. »Die unterschiedlichen Alarmierungen laufen im Leitstand der EvB Sozial ein. Je nach Alarmtyp werden dann App-gestützt die notwendigen Abläufe automatisiert ausgelöst.« Ein Beispiel: Die Wohnungstür steht ungewöhnlich lange offen. Dies löst einen automatischen Alarm aus. Der Leitstand des HCC kontaktiert den Mieter telefonisch. Erreicht das HCC den Mieter nicht, wird dieser Vorfall an den Alarm-Helfer vor Ort weitergegeben, der zur Wohnung fährt, und die Lage persönlich bewertet: Liegt tatsächlich ein Alarm vor? Ist es ein Fehlalarm? Konnte der Bewohner kontaktiert oder angetroffen werden? Im Bedarfsfall wird dann ein Notruf abgesetzt.
Nach und nach ziehen von November bis Dezember die Bewohner in die sanierten und mit dem zentralen Koordinations-Center HCC verbundenen 2- und 3- Zimmerwohnungen. Kurze Zeit später werden auch die Bewohner der ersten Wohngruppe einziehen. In der zweiten Wohngruppe sind noch Plätze frei. Interessierte können sich bei der Ernst von Bergmann Care melden.
18 neue Mitarbeiter erwartet
»Nach der Fertigstellung und bei voller Auslastung der Wohngemeinschaften in Forst werden wir bis zu 18 neue Mitarbeitende zur Betreuung in den Wohngemeinschaften bei der Care begrüßen«, erklärt René Schulz, Geschäftsführer der Ernst von Bergmann Care gGmbH.
Neben den beiden neuen Wohngemeinschaften in der Cottbuser Straße ist die EvB Care in Forst mit zwei weiteren Wohngemeinschaften in der Frankfurter Straße mit je acht Plätzen, einer geriatrischen Tagespflege mit 20 Plätzen sowie in der Pflege und Betreuung durch den ambulanten Pflegedienst »Lausitz Pflege Forst« tätig. Damit verfügt Forst über ein hochqualifiziertes Netzwerk zur regionalen Absicherung der individuell notwendigen Versorgung der Einwohner. Zum Jahresende 2022 werden ca. 55 Mitarbeitende am Standort Forst für die Ernst von Bergmann Care tätig sein.
Ein Gewinn für die Stadt
Bürgermeisterin Simone Taubenek: »In Forst leben durchschnittlich ältere Menschen als in anderen Städten; und somit haben wir allein statistisch betrachtet einen höheren Betreuungsbedarf für demenziell erkrankte Bürger. Auch deswegen ist Smart-City Forst für uns ein wichtiges Leuchtturmprojekt im Sinne unserer Einwohner. Da parallel durch dieses Engagement auch noch in zentraler Lage gelegene leerstehende Wohnungen revitalisiert wurden und auch weiterhin werden, ist die Entwicklung ein großer Gewinn für die ganze Stadt.«

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