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In Guben steht ein digitales Bücherregal

Auswählen, einloggen, herunterladen – so einfach funktioniert „Onleihe“ in der Stadtbibliothek Guben. Seit Ende Februar 2017 bietet die städtische Einrichtung den neuen Service mobil und rund um die Uhr für alle Kunden an.

Was kann die „Onleihe“?
Mit dem neunen Onleihe-Angebot kann jeder Bibliothekskunde rund um die Uhr aktuelle Bestseller oder Hörbücher ausleihen, egal ob von zu Hause oder unterwegs. Er braucht dazu nur einen Internet-anschluss sowie einen PC, Laptop, Tablet, E-Reader (außer Kindle-Geräte) oder ein Smartphone. „Und natürlich einen gültigen Bibliotheksausweis“, erklärt Gubens Bibliotheksleiterin Kerstin Mattner. Welche Medien können virtuell abgerufen werden?
Im Bestand der Onleihe befinden sich rund 6.000 Bücher, Hörbücher, Musik, Videos, Zeitschriften und Zeitungen in digitaler Form. Neben Kinderliedern und dem Bestseller-Hörbuch können so beispiels-weise auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung oder Der Spiegel digital entliehen werden. Die Leihfris-ten unterscheiden sich je nach Medium - Tageszeitungen können eine Stunde, E-Books 28 Tage lang gelesen werden. Die Onleihe wird im Verbund Niederlausitz angeboten, zu dem auch die Bibliotheken in Spremberg, Forst, Calau, Großräschen, Lübbenau-Vetschau, Schwarzheide und Senftenberg gehören. Der komplette Bestand des Zusammenschlusses ist unter www.onleihe.de/niederlausitz einsehbar. Wie funktioniert die digitale Ausleihe konkret?
Der Ausleihvorgang ähnelt dem Onlineshopping: Der Kunde kann auf dem Internetportal oder mit der Onleihe-App den Medienbestand durchforsten und Titel in einen „Warenkorb” legen. Zum Ausleihen meldet er sich mit den Zugangsdaten seines Benutzerausweises an. Mit wenigen Klicks lässt sich die Datei auf das Endgerät übertragen. Die E-Books sind in den gängigen Formaten PDF und EPUB, die Videos in WMV und eAudios als mp3 verfügbar. Wer „onleihen“ will, benötigt folgende kostenlose Software: Adobe Reader, Adobe Digital Editions oder die Onleihe-App. „Wir beraten unsere Kunden dazu auch gerne persönlich bei uns vor Ort – einfach das eigene Endgerät mitbringen“, sagt die pro-jektverantwortliche Mitarbeiterin Sophie Winkler. Sie und ihre Kolleginnen in der Bibliothek wurden eigens dafür weitergebildet und auch WLAN in den Räumen eingerichtet. Eine Onleihe-Sprechstunde für die Kunden wird künftig regelmäßig angeboten. Welche Vorteile hat dieses neue Angebot?
Neben einer größeren Auswahl an Medien wird über die Onleihe auch die Wartezeit für stark gefragte Bestseller erheblich verkürzt oder gänzlich vermieden. Ein weiterer Vorteil des kostenlosen Service: Mahngebühren gibt es nicht, da sich nach Ablauf der Ausleihfrist die Datei nicht mehr öffnen lässt und die „Rückgabe“ sozusagen automatisch erfolgt. Die Ausleihplattform ist 24 Stunden am Tag nutzbar, Öffnungszeiten daher unerheblich. Das Schleppen schwerer Bücher ist passé und die Schriftgröße kann über das digitale Lesegerät nach Wunsch angepasst werden. „Wir sehen hier die Erleichterun-gen speziell für die ältere Leserschaft Gubens, die nicht mehr so mobil ist“, erklärt Kerstin Mattner. Und was ist mit dem Ausleihen des guten, alten Buchs?
Keine Sorge, sowohl der Medienbestand als auch der Service durch das Team in der Bibliothek an der Gasstraße 6 bleibt im gewohntem Umfang erhalten: „Die Onleihe ist lediglich ein Zusatzangebot und soll das bisherige Angebot nicht ersetzen“, betont die Bibliothekschefin. Dass die Bibliothekskunden ihre Medien auch künftig überwiegend auf herkömmlichem Weg ausleihen werden, beweist ein Blick in die Statistik: 2016 sind rund 81.000 Medien von etwa 33.000 Besuchern ausgeliehen worden – das sind 10.000 mehr als noch im Vorjahr und damit neuer Rekord. Knapp 2.500 eingetragene Kunden werden momentan von den sechs Bibliotheksmitarbeiterinnen betreut. Mit 200 organisierten Veran-staltungen hat die Einrichtung 2016 rund 3.400 Besucher angelockt. Und wird das mit dem diesjähri-gen Bücherfrühling, Leseherbst und weiteren Höhepunkten auch in diesem Jahr schaffen – mit oder ohne virtuelle Ausleihe.


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