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Erster Stolperstein in Spremberg

Spremberg. Am Mittwoch, 5. Oktober um 9.00 Uhr, wurde in der Geschwister-Scholl-Straße/kleine Karl-Marx-Straße vor dem Hostel der erste Stolperstein in Spremberg verlegt.

Der Künstler und Initiator der Stolpersteine, Gunter Demnig, verlegte den Stein an der Ecke der Straße. Gedacht wird mit diesem Stein der Jüdin Elfriede Rulla, geb. Goldmann, die in der damaligen Wilhelmstraße (heute Geschwister-Scholl-Straße) wohnte, 1940 verhaftet wurde und sich kurz darauf laut dem im Stadtarchiv Spremberg vorhandenen Sterbeeintrag des Sterberegisters des Standesamtes Spremberg in einer Zelle im Rathaus das Leben nahm. Elfriede Rulla steht mit diesem ersten Stolperstein stellvertretend für viele, aus unterschiedlichen Gründen verfolgte Personen, die in Spremberg nicht vergessen werden sollen. Die Verlegung des Stolpersteins wurde von der AG Spurensuche in Kooperation mit der Michael- und Kreuzkirchengemeinde und dem Bündnis #unteilbar-Spremberg organisiert. Die Verlegung ist Teil der Aufarbeitung der Spremberger Stadtgeschichte und der Friedensarbeit. Die AG Spurensuche hat in den vergangenen beiden Jahren über 100 Namen und Lebensgeschichten von Sprembergerinnen und Sprembergern, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, recherchiert. Pfarrerin Jette Förster erklärt: "Wir halten so ihr Andenken wach und setzen mit dem Stolperstein gemeinsam ein Zeichen, dass so etwas nie wieder geschehen darf."

Neben der Stolpersteinverlegung wird in diesem Jahr auch wieder am Jahrestag der Novemberpogrome aller im Nationalsozialismus in Spremberg verfolgten Menschen gedacht. Am 9. November, 18.00 Uhr, verlesen Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft auf dem Marktplatz ihre Namen und im Anschluss gibt es einen Rundgang durch die Stadt zu Wohn- und Arbeitsorten damals verfolgter Menschen. Der Rundgang wird gegen 19.30 Uhr gemeinsam auf dem Marktplatz beendet.


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