

Oksana Chebanenko ist eine sympathische Frau mit warmen Augen und einem herzlichen Lachen. Seit November bietet sie mehrmals pro Woche im Lausitzer Haus des Lernens Gespräche für geflüchtete Menschen aus der Ukraine an. Sie selbst lebte bis zum Kriegsausbruch mit ihrer Familie in Charkow, wo sie unter anderem als Kinder- und Jugendpsychologin an Schulen tätig war.
Ihr Hilfsdienst wird gut angenommen: Die Menschen, die zu ihr kommen, sprechen, arbeiten auf und werden gehört – und das in ihrer Muttersprache. Besonders Kinder leiden spürbar unter den Erlebnissen seit Kriegsausbruch, dem Verlust ihrer Heimat und dem Zurechtfinden in der Fremde. Nur in Sicherheit zu sein, das reicht nicht aus: Vielmehr müssen sie das Gefühl des »Sicherseins« erst wieder lernen.
Beim wöchentlichen Mal- und Kreativtreff in den Räumen der Selbsthilfekontaktstelle Spremberg soll jedes Kind ausdrücken können, was es bewegt. Es darf erfinden und eigenen Ideen folgen. Ohne Erwartungen und Druck, etwas Besonderes leisten oder einem Anspruch genügen zu müssen. Es geht nicht darum, schöne Kinderbilder zu malen. Oksana Chebanenko begleitet die Gruppe psychologisch, hört aktiv zu, spiegelt Gefühle und nimmt Anteil. Die Bilder nimmt sie so an, wie sie sind – natürlich. Das gibt Kindern das Gefühl: Ich bin ok, so wie ich male und wie ich bin.
Das Gestalten hilft nicht nur beim Verarbeiten der Traumata. Außerdem genießen die ukrainischen Mädchen und Jungen die gemeinsame Zeit. Sie kommen aus verschiedenen Schulen und Stadtteilen – und finden beim gemeinsamen Malen einmal pro Woche ein kleines Stück Heimat wieder.
Interessierte, die ihre Kinder auch zu dem kostenfreien Malkurs anmelden möchten, melden sich unter info@asf-brandenburg.de oder 03563/ 3488500.