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Stefan Staindl

Zwischen Licht und Schatten

Altdöbern. Für das Amt Altdöbern kündigt Amtsdirektor Frank Neubert für 2024 ein Jahr mit Licht und Schatten an. »Wir werden Projekte umsetzen und abschließen können. Dieses allerdings auf den Rücken einer Personalsituation, die man als äußerst angespannt bezeichnen kann«, umreißt Neubert seine Gedanken für 2024.

Zudem traue er dem Frieden nicht: »Ich kann nicht ausschließen, dass uns wieder zusätzliche bürokratische Dinge ins Haus stehen, die gar nicht mehr zu bewältigen sind.« Deshalb würde der 63-Jährige die Schlagzeile am Jahresende »Wenig Personal - trotzdem viel geschafft!« bereits heute unterschreiben. Für das angebrochene Jahr gilt, laufende Projekte zum Abschluss zu bringen. Frank Neubert spricht etwa vom Dorfgemeinschaftshaus mit Feuerwehrgerätehaus in Bahnsdorf. »Wir liegen im Bauzeitplan und auch im finanziellen Rahmen. Mitte 2024 soll die Einweihung sein.«

Die Erweiterung der Kita in Neupetershain soll 2024 auch abgeschlossen werden: »Innen sind wir bereits fertig und haben im Hortgebäude 16 neue Kitaplätze geschaffen, denn unsere Kita-Villa ist bereits ausgereizt. Aus denkmaltechnischen Gründen kann das Gebäude nicht erweitert werden. Deshalb haben wir in der ehemaligen Schule - wo bereits der Hort seinen Platz hat - für die Vorschulkinder entsprechend Raum geschaffen. Das passt altersmäßig sehr gut zusammen.« Wie Neubert sagt, wird jetzt im Frühjahr noch der Spielplatz gebaut. Für den Umbau mit den vielen zusätzlichen gesetzlich festgelegten Auflagen wie etwa der kompletten Neugestaltung der Sanitäranlagen werden zirka 500000 Euro benötigt.

Mobiler Waldkindergarten für Altdöbern in Sichtweite

Für zirka 700000 Euro soll in Altdöbern ein Waldkindergarten für 18 Kinder in Form von drei vernünftig ausgestatteten und mobilen Baucontainern in Modulbauweise entstehen. »Sobald es das Wetter zulässt, starten die Erdarbeiten. Spätestens im April sollen die Module gestellt werden, um dann vielleicht im Juli starten zu können. Träger wird die Jugendhilfe Cottbus gGmbH sein. Die Mitarbeiter sind mit dem Modulbauer aus Spremberg in Kontakt und legen bereits fest, was sie für ihr Konzept benötigen und wo etwa Steckdosen und Beleuchtungskörper wichtig sind.«

Was in 2024 und 2025 jedoch noch nicht fertig werde sei die Sanierung der Grundschule in Altdöbern. »Für rund sechs Millionen Euro steht eine Innensanierung an - es geht etwa um den Brandschutz, um Schallschutz, um barrierefreie Zugänge und den damit verbundenen Einbau von Fahrstühlen sowie um das Einrichten von All-Gender-Toiletten. Wir haben für das Projekt kompetente Planer und das, was gemacht werden muss, um eine Baugenehmigung zu erlangen. Wir stellen vorerst keinen Fördermittelantrag, denn von meinen zwei Mitarbeitern aus dem Hochbaubereich haben uns eine Kollegin und zusätzlich der Bauamtsleiter verlassen. Dem verbliebenen Mitarbeiter kann ich nur bestehenden Projekte auf den Tisch legen, damit er sie ordentlich beenden kann. Für die Schulsanierung sind drei verschiedene Fördermitteltöpfe anzufragen - dafür wäre allein eine Person nötig. Eigentlich hatten wir für 2024 geplant, mit der ersten Etage in der Schule anzufangen, aber das schaffen wir nicht. Schade, aber kein Beinbruch, denn für die Schule besteht eine Betriebserlaubnis und der Hort hat eine neue Betriebserlaubnis erhalten.« Laut Frank Neubert hat die Schule jedes Jahr einen Zuwachs an Kindern: »Wir müssen überlegen, wie wir die nächste 1.-Doppelkasse unterbringen. Die angedachte Sanierung schließt auch die beiden nur unzureichend genutzen Nebengebäude ein. Dort sollen neue Klassenräume entstehen. Damit würden wir auch zukünftig einer möglichern 2-Zügigkeit Genüge tun.«

Nicht nur die Sanierung der Schule in Altdöbern muss Frank Neubert aufschieben. Auch in Muckwar kommt er aufgrund der Personalsituation nicht komplett voran. In der Kindereinrichtung in Muckwar würden ebenfalls die Aufgaben anstehen, die in der Schule in Altdöbern umgesetzt werden sollen. »Wir sind in der Pflicht, den Vorgaben des Gesetzgebers zu folgen. Leider hilft er uns nicht bei einer auskömmlichen Finanzierung oder sorgt für entsprechendes Personal«, kritisiert Neubert die stets wachsenden Auflagen. Die Kita in Muckwar verfüge aktuell über 28 Plätze. »Auf der freien Fläche daneben soll eine neue, ebenderdige barrierefreie Kita für 35 Kinder gebaut werden. Hier haben wir bereits einen Planer, der auch die Baugenehmigungsunterlagen erarbeiten soll. Und wenn ich mein derzeit fehlendes Personal in diesem Jahr erhalte, dann könnten wir in Muckwar starten.«

Wäscherei für die Einsatzkleidung der Wehren

Investiert werde 2024 in eine Wäscherei für die nagelneue Einsatzbekleidung der Feuerwehren. Sie soll in einem nicht genutzten Nebengelass des Amtsgebäudes entstehen. »Dafür nehmen wir 70000 Euro in die Hand«, erzählt Frank Neubert. Wie er informiert, sind sie dabei, für die aktiven Kameraden 250 leichte aber trotzdem hochwertige Einsatzbekleidungen mit einem sehr hohen Feuerschutz und einem entsprechenden Schutz vor Schadstoffkontamination anzuschaffen. »Der Hersteller gibt zehn Jahre Garantie für diese Bekleidung, wenn sie in dafür geeigneten Waschmaschinen und Trocknern gereinigt wird. Deshalb investieren wir in eine eigene Wäscherei, die uns jährlich viele tausend Euro erspart, denn so viel Mehraufwand würde nach den Abfrageergebnissen ein Dienstleister kosten, der für uns die Wäsche reinigt.«

Wie Neubert sagt, wollen sie in 2024 gemeinsam mit dem Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg im Frühjahr einen neuen Spielplatz in Lieske bauen. Auch an den Seeufern werde gemeinsam mit dem Zweckverband weiter geplant, damit nach der Freigabe des Sedlitzer Sees 2026 hier die Freizeitangebote endlich greifen können. »Zusätzlich soll auch in diesem Jahr ein Flächennutzungsplan für das gesamte Amtsgebiet angegangen werden. In spätestens zwei Jahren soll dieser vorliegen, damit die geplanten Wohnbauflächen und touristische Investitionen, auch am Altdöberner See, Wirklichkeit werden.«

Entscheidung zum Schlossareal in 2024

 Laut Frank Neubert wird 2024 ein spannendes Jahr für das Altdöbener Schlossgebiet: »In diesem Jahr muss eine Entscheidung zur Sanierung und Betreibung des Schlossareals herbeigeführt werden, denn irgendwann stehen die Zuschussmöglichkeiten über die Strukturentwicklung nicht mehr zur Verfügung. Wir haben einen machbaren Weg mit möglichen Nutzern und Interessierte, die dafür eine Entwicklunsggesellschaft ins Leben rufen würden, um alles umzusetzen, damit Interessenten und Investoren hier tätig werden können. Das Land Brandenburg müsste uns jetzt grünes Licht geben, damit die notwendigen 50 Millionen Euro Zuschüsse für die Innensanierung der acht Gebäude fließen können.« Neubert zufolge befindet sich das Projekt aktuell im Werkstattprozess der Wirtschaftsregion Lausitz. Seit August 2023 liege auf Empfehlung der Wirtschaftsregion Lausitz eine Machbarkeitsstudie vor. Dort seien wirtschaftliche Nutzungsvarianten festgehalten - etwa als Bildungszentrum oder als Ort für Start-up-Unternehmen. »Die Brandenburgische Schlösser GmbH könnte als Eigentümer auch alles verkaufen und wir somit jeglichen Einfluss verlieren. Deshalb ist es wichtig, dass das Projekt Schloss­areal nicht noch weiter aufgeschoben wird.«.

Amt Altdöbern

 


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