Unerwünschte Badegäste
Sie werden bis zu 65 Zentimeter groß und können acht bis zehn Kilogramm auf die Waage bringen: Nutria. Die ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere, eine Mischung aus Ratte und Biber, entwickeln sich in einigen Gegenden immer häufiger zur Plage. Auch in Calau ist die Stadtverwaltung auf eine Population aufmerksam geworden und sieht sich gezwungen, gezielte Gegenmaßnahmen in die Wege zu leiten. Damit sich die für manchen Bürger possierlich anzuschauenden Tiere nicht zu einer echten Plage entwickeln, hat das städtische Ordnungsamt einen so genannten »Antrag auf Bejagung in befriedetem Gebiet« bei der Unteren Jagdbehörde des Landkreises OSL gestellt. »Damit bekommen wir die behördliche Genehmigung, die Tiere zu bejagen«, erklärt Thoralf Krengel, Sachgebietsleiter im Calauer Ordnungsamt. Zwar ist die Jagd auf Nutria im Land Brandenburg erlaubt, allerdings nur in freier Wildbahn. »Weil aber die Population im innerstädtischen Bereich rund um das Erlebnisbad in der Ziegelstraße sowie am Mühlgraben auftritt, müssen wir einen gesonderten Antrag auf Bejagung stellen.« Doch warum stellt Nutria ein solches Problem dar, besonders in diesem Bereich? Laut Thoralf Krengel hänge es vor allem mit dem Gebiet zusammen, in dem sich die Population aktuell aufhält. »Im Erlebnisbad, immerhin eine öffentliche Einrichtung, müssen wir als Betreiber ein Höchstmaß an Hygiene gewährleisten, um die Besucher zu schützen. Daher können wir es dauerhaft nicht zulassen, dass die Anlage durch Kot und Urin der Tiere verunreinigt wird.«