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Über den Kiebitz als Vogel des Jahres

Vetschau. Der Kiebitz ist der Vogel des Jahres 2024. Der NABU Regionalverband Calau lädt zu einem Bildvortrag über den Kiebitz am Dienstag, 12. März, ein, teilt Stefan Schön, aus dem NABU Regionalverband Calau e.V. mit.

Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024.

Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024.

Bild: Pixabay

Los gehe es um 18 Uhr im Weißstorchinfozentrum Vetschau, Drebkauer Straße 2a. Winfried Böhmer stelle den Kiebitz in einem interessanten Vortrag vor. Neben dem Vorkommen im Spreewald, der Lebensweise und Besonderheiten der Art, würden auch die Schutzmöglichkeiten im besonderen Fokus stehen.

Darüber hinaus würden die Besucher das Frühlingserwachen an den Reptener Teiche – fotografisch festgehalten von Marina Wiemer - erleben können. Der Eintritt sei frei.

Der zum Vogel des Jahres 2024 ausgerufene Kiebitz fällt durch seine Federhaube und das schillernde Gefieder, den charakteristischen Balzflug und seinen namensgebenden Ruf »Kie-wit« auf, informiert das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK). In den intensiv genutzten Landschaften sei die in Brandenburg als Brutvogel teilweise ausgestorbene Art allerdings nicht mehr so oft zu finden. Das Umweltministerium fördere ab 2024 daher verstärkt den Wiesenbrüterschutz.

Viele landesweite Projekte und Initiativen würden sich bereits für den Kiebitzschutz einsetzen. Für eine bessere Koordination des Vorgehens in Brandenburg fördere das Umweltministerium ab 2024 in einem Vorhaben die Erarbeitung einer Strategie zum Wiesenbrüterschutz sowie die Umsetzung von konkreten Schutzmaßnahmen im Naturpark Nuthe-Nieplitz.

Insgesamt geht es dem Kiebitz laut MLUK deutschlandweit und auch in Brandenburg sehr schlecht. Der einst in ganz Brandenburg verbreitete Kiebitz sei laut der sogenannten Roten Liste »stark gefährdet«. Laut Untersuchungen sei der Bestand zwischen 1996 und 2021 um rund 80 Prozent eingebrochen und die Verbreitung nur noch lückenhaft. Auch andere Wiesenbrüter würden diesem negativen Trend unterliegen.

Als Charaktervogel der offenen Landschaft habe der Kiebitz typischerweise feuchte und naturnahe Wiesen und Weiden besiedelt, auch wiedervernässte Moorstandorte mit Flachwasser- und Schlammflächen – und stehe so stellvertretend für viele andere gefährdete Wiesenbrüter wie Kampfläufer, Uferschnepfe, Brachvogel und Rotschenkel. Im Frühjahr würden Kiebitze ihre Nistplätze auf kurzrasigem, feuchten Grünland oder dunklen, vegetationsarmen Flächen anlegen. Auf kurzrasigen oder frisch gemähten Flächen würden die Altvögel mit den Jungen gemeinsam Nahrung wie Insekten, Regenwürmer oder Larven von Wiesenschnaken suchen. Wenn es wie in der intensiv genutzten Landschaft immer weniger geeignete Habitate gebe, könnten Kiebitze auch auf Ackerstandorte ausweichen. Hier sei der Bruterfolg allerdings zu gering, um die Population zu erhalten.

Im gesamten Land würden Wiesenbrüterschutzprojekte durchgeführt beziehungsweise geplant werden. Ehrenamtliche würden unter anderem gemeinsam mit Landwirten Kiebitzgelege auf Agrarflächen schützen: In Absprache mit dem Landwirt suchen und markieren Naturschutzaktive die Gelege vor der Durchführung landwirtschaftlicher Maßnahmen, heißt es. Flächen, auf denen sich Kiebitze niedergelassen haben, würden beispielsweise später gemäht.

Um das landesweite Vorgehen zum Schutz des Kiebitzes und anderer Wiesenbrüter besser zu koordinieren, fördere das Umweltministerium 2024 neben konkreten Schutzmaßnahmen im Naturpark Nuthe-Nieplitz auch eine Strategie zum Wiesenbrüterschutz, die deutschlandweite Best-Practice-Beispiele, Förderinstrumente sowie Pilotprojekte zum zukünftigen Wiesenbrüterschutz in Brandenburg beinhalten werde.

Informationen zum Kiebitz vom Naturschutzbund Deutschland


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