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»Sie sind Einwohner von Kostebrau«

In Kostebrau wird 2021 das 600-jährige Dorfjubiläum gefeiert. Bereits jetzt gibt es ein kleines Jubiläum im Ortsteil der Stadt Lauchhammer.

Das »Haus am Wiesengrund« - eine Wohnstätte für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke der Hospita Sozialdienste GmbH - feiert das 20-jährige Jubiläum. »Am 1. Mai im Jahr 2000 wurde unser Haus eröffnet«, sagt Einrichtungsleiterin Silke Arras. 32 Frauen und Männer, die in Folge einer Suchtkrankheit an körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen leiden, erhalten hier die Möglichkeit der Unterstützung in einer sozialtherapeutischen Institution. »Dies bedeutet, dass die Suchtkranken in einem geschützten Lebensraum schrittweise in die Gemeinschaft eingegliedert werden. Unter der Berücksichtigung des Leitbildes ›So viel Freiheit wie möglich, soviel Hilfe wie nötig‹ ist das Ziel der Einrichtung, den Bewohnern die Möglichkeit zur Erlangung einer gesunden, abstinenten Lebensweise zu bieten«, erklärt Silke Arras und fügt an, dass eine interne Tagesstrukturierung jeden Bewohner individuell begleitet - je nach den bestehenden Ressourcen und Kompetenzen. 20-jährige Jubelfeier wird nachgeholt Wie Silke Arras erzählt, wollten sie das Jubiläum gemeinsam mit Freunden, Geschäftspartnern, Einwohnern des Ortes Kostebrau, allen Bewohnern und dem Team des Hauses zu einem großen Höhepunkt werden lassen. »Leider war es uns, wie vielen anderen, im Moment aufgrund der Corona-Pandemie, nicht möglich, dieses Fest zu begehen. Trotzdem haben wir diesen Tag im Rahmen einer ›kleinen Geburtstagsfeier‹ wohngruppenweise gewürdigt.« Ein richtiges Fest soll später jedoch nachgeholt werden, denn mit viel Herz und Aufwendung wurde bereits seit Januar 2019 dieser Höhepunkt geplant. Die Bewohner des Hauses habe die Absage am meisten getroffen. »Sie sind es gewohnt, durch die starke Integration im Ortsleben, die Teilnahme an vielen Festen zu erleben. Solche Events sind für ihre positive Entwicklung und Anerkennung sehr wichtig, denn hier spüren sie, dass sie Einwohner von Kostebrau sind. Trotz ihrer Krankheit und dem damit verbundenen Leben in unserer Einrichtung werden sie von den Kostebrauern akzeptiert und anerkannt. Ein Teil unserer Bewohner ist fest in den Vereinen eingebunden und erlebt somit gegenüber dem Wohnstättenalltag eine zusätzliche Freizeitgestaltung.« Auch bei der Vor- und Nachbereitung von kulturellen Höhepunkten im Ort sowie die Teilnahme am Frühjahrs- und Herbstputz unterstützen die Bewohner im Rahmen ihrer Möglichkeiten. »Diese Akzeptanz und Anerkennung erleben sie als wohlwollend und wir danken dafür den Vereinen des Ortes.« »Die Einrichtung ist im Ort ein wichtiger Arbeitgeber und hat sich seit dem Bestehen ständig bemüht, gemeinsam mit Kostebrau eine Partnerschaft zu leben«, sagt Dr. Hubert Lerche, Ortsvorsteher in Kostebrau. »Auch bei der Vorbereitung der 600-Jahr Feier sind die Bewohner der Wohnstätte im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv dabei.« Wie Hubert Lerche sagt, freut sich der Ortsbeirat auf die gemeinsame Partnerschaft für die nächsten 20 Jahre. Ein Höhepunkt des verschobenen 20-jährigen Jubelfestes ist die Gestaltung einer Farbwand im Hinblick auf die 600-Jahrfeier in Kostebrau. Silke Arras: »Ein Gebäude unserer Einrichtung wurde bereits mit Unterstützung der Hospita Sozialdienste GmbH, unseres Ortsbeirates, dem Förderverein ›Lebenswertes Kostebrau e.V.‹ sowie allen Vereinen dafür vorbereitet. Entstehen soll ein Wandbild zur Geschichte von Kostebrau.«


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