Salongespräch im Kunstgussmuseum
Seit einigen Jahren würden Künstlerinnengruppen und Verbände international die größere Sichtbarkeit von Frauen im Kunstbetrieb einfordern. Obwohl Schlüsselstellungen in Institutionen und Politik immer öfter mit Frauen besetzt werden würden und die Zahl der Absolventinnen von Kunsthochschulen überwiege, hinke die Sichtbarkeit künstlerischer Leistungen enorm hinterher. Die Initiative Fair Share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen schreibe: »Ein Haus wie die Alte Nationalgalerie Berlin mit zirka 1,5 Prozent Künstlerinnenanteil im Schaubestand steht hier repräsentativ für vergleichbare Sammlungen. Doch auch im zeitgenössischen Bereich ist akuter Aufholbedarf. In der Hamburger Kunsthalle sind aktuell im zeitgenössischen Bereich nur 19 Prozent Kunstwerke von Frauen zu finden, im Museum Ludwig in Köln 20 Prozent.« Untrennbar mit dem Gender Show Gap sei der Gender Pay Gap verbunden, der in der bildenden Kunst bis zu 30 Prozent betrage und dazu führe, dass Frauen regelmäßig mit prekären Lebensverhältnissen bis ins Alter konfrontiert seien.
Antje Bräuer eruiere mit ihren Kolleginnen, warum Künstlerinnen in Ausstellungen trotz einer Frauenquote von fast fünfzig Prozent in Kulturinstitutionen weiterhin in der Unterzahl seien und wie Künstlerinnen und Museumsmenschen dieser fehlenden Sichtbarkeit gemeinsam entgegenwirken könnten, welche positiven Beispiele es bereits gebe. Das Kunstgussmuseum Lauchhammer sei dabei Bühne für das Salongespräch, stehe aber stellvertretend für die Brandenburgische Museums- und Ausstellungslandschaft.
Termin
• Salongespräch »Un:sichtbar« - Sichtbarkeit von Künstlerinnen in Museen, Sammlungen und Ausstellungen
• Antje Bräuer (Künstlerin und Kustodin), Michaela van den Driesch (Künstlerin und Kuratorin) Anna Franziska Schwarzbach (Künstlerin)
• Samstag, 9. März, 14 Uhr
• Kunstgussmuseum Lauchhammer, Freifrau-von-Loewendal-Straße 3