Pokal versüßt Konditorei in Luckau
Chef und Konditormeister René Klinkmüller ist stolz auf seine Nachwuchskonditorin, denn für den Erfolg hat sie vorher vier Monate lang hart trainiert. Dazu gehörte auch, sich zu überlegen, welchen Entwurf man zum Wettbewerb einreicht. »Dieser hat über die Teilnahme entschieden, denn es wird nur eine auserlesene Wahl von Bewerbern, die ihre Entwürfe einreichen, zum Wettbewerb zugelassen. So ist allein die Teilnahme schon eine Auszeichnung«, erzählt René Klinkmüller.
Bogen spannen zwischen Natur und Superhelden
Paula Carstensen, Konditor-Azubi im dritten Lehrjahr, entschied sich für die Marvel-Figur »Groot«. Das Pflanzenmännchen ähnelt einer Baumwurzel und fand Platz auf einem Schokoladengerüst inmitten der Torte. Das Dessert in Form von selbst gestalteten Äpfeln und in Astverzweigungen präsentiert rundete das Werk ab. »Das war schon ein Ausblick auf mein Abschlussthema Natur im Sommer nächstes Jahr. Für den Wettbewerb habe ich jetzt versucht, zwischen beiden Themen einen Bogen zu schlagen«, sagt die 22-Jährige und fügt an, dass es ihr besonders um die Wertschätzung der Natur geht: »Gerade wir in der Lebensmittelbranche arbeiten viel mit Früchten aus der Natur - und deswegen passt diese Zusammenstellung ganz gut.«
Für Paula Carstensen ist der Beruf des Konditor spannend - und das nicht nur, weil ihre Großeltern eine Konditorei führten: »Es ist vor allem faszinierend, wie kreativ man dabei arbeiten kann.« Und diese Kreativität von ihr ist auch der Moll Cup-Jury schnell aufgefallen. »Zudem haben sie ihr bescheinigt, dass sie ganz stark zielgerichtet arbeitet. Das ist eine große Stärke von ihr«, berichtet René Klinkmüller.
Der Moll Marzipan Cup wurde in der Konditoren-Innung Berlin ausgetragen. »Es war toll, die Stimmung schön. Wir haben uns gegenseitig unterstützt - etwa bei einfachen Sachen wie Zutaten, wenn es darum geht, wer noch was benötigt oder etwa, dass man rechtzeitig die Butter rausstellt. Es ist völlig normal, dass man versucht, für die anderen mitzudenken, damit es für alle einfacher wird«, sagt die Moll Marzipan Cup-Siegerin und fügt an, dass alle Teilnehmer heute noch über eine WhatsApp-Gruppe verbunden sind.
Mit Kräutern und Gemüse experimentiert
Wie Paula Carstensen erzählt, zeigt sie ihrem Großvater oft ihre Kreationen: »Vieles ist für ihn neu, denn es tut sich schon recht viel in unserem Handwerk.« René Klinkmüller bestätigt: »Das ist eine Anforderung, die Verbraucher heute an uns stellen. Es soll nicht immer dasselbe in der Theke stehen. Wir haben jetzt etwa viel mit Kräutern experimentiert - etwa mit Thymian und Salbei - oder mit der Gurke die Gemüseschiene angeschnitten. Gemüse und Gewürze sind in der Pâtisserie zurzeit ein Hype.«
Paula Carstensen ist aus Bielefeld zu ihrem Ausbildungsbetrieb nach Luckau gekommen: »Für meinen Ausbildungsbetrieb hatte ich ganz konkrete Anforderungen. Ich mag kleine, familiäre Strukturen. Die Konditorei Klinkmüller gehörte zu den Empfehlungen meines Onkels, der auch Konditor ist. Nach Luckau zu gehen war am Ende ein guter Entschluss. Das Arbeitsklima und das Miteinander gefallen mit hier sehr gut. Ich arbeitet hier in einem Raum mit meinem Meister zusammen und kann zusehen, wie er arbeitet.«
Paula Carstensen hat als Moll Marzipan Cup-Siegerin eine 10-Tage-Kalifornien-Reise inklusive einer Besichtigung der Mandelplantagen gewonnen. Die Reise will sie im September 2019 antreten.