Neue Kita am Schlossareal

»Nach der Grundsteinlegung vor zwei Jahren ist eine kindgerechte Einrichtung mit transparentem Raumkonzept entstanden. Bodentiefe Fenster sorgen für viel natürliches Licht«, informiert Dietmar Bruntsch, Bürgermeister der Gemeinde Großkmehlen (Amt Ortrand). Er freue sich besonders über das integrierte Kinderrestaurant. »Das ist ein wunderschöner Essensraum – offen gestaltet und mit einer Tür direkt zum Hof. Dort werden wir zusätzlich eine Pergola errichten, sodass die Kinder im Sommer draußen essen können. Diese Freiräume sind ein wichtiger Bestandteil des Kita-Konzepts: Wir möchten die umgebende Landschaft mit einbeziehen.« Zusätzlich gebe es im Kinderrestaurant eine offene Küche. Dort werde das gelieferte Essen aufbereitet. »Die Kinder können miterleben, wie das Essen auf ihre Teller kommt. Außerdem sollen sie selbst einfache Gerichte zubereiten, etwa Pfannkuchen, Quarkkeulchen oder Salate.« Es gebe außerdem einen Aktivraum, der vielseitig genutzt werden könne: »Hier können die Kinder Sport treiben, aber auch Filmvorführungen erleben. Der Raum ist mit einer Leinwand und einem Beamer ausgestattet. Auch Veranstaltungen und Aufführungen der Kita sind hier möglich – eine Beschallungsanlage ist vorhanden.« Beheizt werde die Kita durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, für Spitzenlasten komme zusätzlich ein Erdgas-Kessel zum Einsatz.

Wie Brunscht sagt, ist die neue Kita für 55 Kinder ausgelegt: »Aber wir haben einen Spielraum von bis zu zehn weiteren Plätzen – schließlich wissen wir nicht, wie wir durch Zuzug noch wachsen.« In der alten Kita seien zurzeit 48 Kinder untergebracht. Der Altbau war laut Bruntsch auf Dauer nicht mehr zu betreiben. Aufgrund brandschutztechnischer Vorgaben hätte die alte Einrichtung so umfangreich umgebaut werden müssen, dass sich das langfristig nicht gelohnt hätte. »Deshalb haben wir uns entschieden, eine neue Kita zu bauen. In der Vergangenheit haben wir immer wieder umgebaut, angebaut und Zwischenlösungen gefunden. Da allerdings die Schule zu wenig Klassenzimmer hat, war die Idee, einen Teil der alten Kita wieder als Schulräume zu nutzen. Es gibt Teilungsräume, die bisher vormittags von der Schule und nachmittags von der Kita genutzt werden. Diese beiden Klassenzimmer sollen künftig wieder ausschließlich der Schule zur Verfügung stehen.« Zudem sollen in der alten Kita der Heimatverein und der Jugendclub feste Räume erhalten.

Für Dietmar Bruntsch fügt sich der Kita-Neubau sehr gut in den Viehweg ein: »Damit entwickeln wir das Schlossareal weiter. Natürlich gab es zahlreiche Auflagen seitens des Denkmalschutzes, aber gemeinsam haben wir Lösungen für eine moderne Kita gefunden. Auf der Westseite durften wir die Kubatur des Gebäudes mit großen Fenstern, Dachüberständen und Vorbauten sogar etwas öffnen. Auf der Ostseite, zur Schlossseite hin, war das nicht möglich. Hier haben wir um jedes einzelne Dachfenster gerungen, aber die Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz war sehr angenehm.« Laut Bruntsch beläuft sich das Investitionsvolumen für die neue Kita auf 4,2 Millionen Euro – 75 Prozent seien durch EU-weite Leader-Mittel gefördert worden. Am Bau seien Firmen aus Thüringen, Sachsen und Brandenburg beteiligt gewesen. »Ihnen und allen Unterstützern möchten wir in besonderer Form danken: An der Fassade wird eine Sonne aus Edelstahl angebracht, in deren Strahlen die Namen aller beteiligten Firmen und Unterstützer eingraviert werden.«

Mit ihnen soll es am 18. Juli, 14.30 Uhr, eine erste Einweihung geben. Am 19. Juli steigt ab 15 Uhr ein Kinderfest mit einem Tag der offenen Tür sowie Führungen durch den Neubau. Sobald die Betriebserlaubnis der Behörden vorliege, werde dann der Umzug in die neue Kita erfolgen.