Landtagsmedaille für Hausärztin

Die Cafeteria des Altenheims »Mückenberger Ländchen« in Lauchhammer ist festlich eingedeckt. Das hat nichts mit dem runden Geburtstag eines Bewohners zu tun, sondern mit einer ganz speziellen Ehrung. Dr. med Brigitte Saffert betreute die Einrichtung und die darin lebenden Bewohner seit Jahrzehnten und hat sich in diesem Jahr in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Denn noch mit 80 Jahren kümmerte sie sich in sechs verschiedenen Pflegeeinrichtungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz um ihre Patienten. Für ihre Lebensleistung und ihr Engagement wurde sie nun mit der Landtagsmedaille geehrt. »Der Vorschlag für die Landtagsmedaille soll ein Dankeschön dafür sein, dass Frau Dr. Saffert auch mit 80 Jahren noch selbst mit ihrem Auto in die Pflegeeinrichtungen gefahren ist, um dort ihre Patienten zu betreuen«, berichtet Karl-Heinz Kaiser, Vorstandsvorsitzender des Gerontopsychiatrisch-Geriatrischen Verbundes Oberspreewald-Lausitz e.V. Der war es auch, der gemeinsam mit Unterstützung von Roswitha Schier, Landtagsabgeordnete der CDU, Brigitte Saffert für die Ehrung vorschlug. Coronabedingt konnte die Übergabe der Landtagsmedaille nicht in regulärer Form stattfinden. Daher wurde kurzerhand die Cafeteria des »Mückenberger Ländchens« für die Übergabe der Medaille und Präsente ausgewählt. Karl-Heinz Kaiser, Roswitha Schier, Cornelia Wagner, Verbundkoordinatorin GPGV OSL e.V., und Landrat Siegurd Heinze würdigten die Arbeit der seit 1991 in Schwarzheide niedergelassenen Ärztin. »Ihr Beruf ist für sie Berufung und ohne ihr Engagement wären viele Bewohner von stationären Einrichtungen ohne hausärztliche Betreuung«, laute eine der Begründungen für die Ehrung mit der Landtagsmedaille. Und auch wenn die 80-Jährige ihre Bemühungen immer als selbstverständlich angesehen hat, freut sie sich doch sehr über diese außergewöhnliche Würdigung: »Ich bin dankbar, dass mein Lebenswerk auf diese Weise geehrt wird. Ich hätte es als Verrat empfunden, meine Praxis zu schließen und die Leute im Stich zu lassen, obwohl es mir noch gut geht.« So hat Brigitte Saffert weiter Patienten in ihrer Praxis betreut und Hausbesuche gemacht, auch wenn sie selbst schon längst das Rentenalter überschritten hatte. Da konnte ein Arbeitstag auch schon einmal über zwölf Stunden lang sein. Doch die gelernte Allgemeinmedizinerin hat ihre Arbeit immer gern gemacht und sich für jeden Patienten Zeit genommen. Inzwischen hat Dr. Brigitte Saffert einen Nachfolger für ihre Praxis gefunden - und kann sich damit guten Gewissens in den Ruhestand begeben.