Katzenkinder sind aktuell gefragt
Für den Tierschutzverein brachten die Einschränkungen große Herausforderungen mit sich. »Mit der Schließung der Läden waren unseren aufgestellten Spendendosen nicht mehr zugänglich. Auch das Abholen der teilweise bereits gefüllten Spendendosen war nicht mehr möglich. Es gab auch keine Flohmärkte, um Spenden zu sammeln und auf uns aufmerksam zu machen«, erinnert sich Astrid Göttling vom Südbrandenburger Tierfreunde e.V.. Zudem habe sich der Einkauf von Tierbedarf erschwert: »Vor Ort gab es wenig beziehungsweise gar kein Futter sowie Tiereinstreu. Durch Online-Bestellungen haben sich die Kosten erhöht und die Lieferfristen verlängert.« Während des Shutdowns sei auch ein Besuch von Patentieren und die Vermittlung von Tieren nicht möglich gewesen. Ebenso mussten die Vor-Ort-Kontrollen nach einer Vermittlung oder bei Meldungen von Problemfällen entfallen. Mit den Lockerungen hat sich die Situation zwar entspannt, doch neue Herausforderungen treten ins Licht. »Aktuell haben wir sehr viele Katzenwelpen zur Pflege. Das bringt neben einen hohen Pflegeaufwand auch hohe Kosten für Spezialfutter und sehr hohe Tierarztkosten mit sich«, sagt Astrid Göttling und spricht vom Entwurmen, Entflohen, Impfen und Kastrieren. Wie sie berichtet, haben sie zum Glück neue Pflegestellen für Katzenkinder gefunden: »Darüber freuen wir uns sehr. Aktuell haben wir übrigens eine sehr gute Vermittlungsquote der Katzenkinder. Vielleicht hängt dies ja mit den Lockerungen zusammen, so dass die Menschen gern etwas Gutes tun wollen oder das Bedürfnis, etwas zum Kuscheln zu haben, tritt erst jetzt mit Zeitverzug auf. Auf jeden Fall freuen wir uns, für alle kleinen Fundkätzchen ein schönes Zuhause zu finden.« Also das Gegenteil von dem, was Tierfreunde vermutet haben. Es gab die Befürchtungen, dass Tiere, die während des Corona-Shutdowns als Haustier angeschafft wurden, mit den Lockerungen wieder aus dem Haus müssen. Göttling: »In unserer Gegend ist uns das nicht aufgefallen. Es gibt keine vermehrte Rückgabe von Tieren. Bei Problemen stehen wir mit Rat und Tat zur Seite und versuchen immer, eine individuelle Lösung zu finden. Zum Glück werden bei uns Tiere nur in Notfällen abgegeben, etwa bei auftretenden Tierhaarallergien oder bei Tod des Besitzers. Lässt es sich nicht vermeiden, dass ein Tier abgegeben werden soll, helfen wir bei der Weitervermittlung. Nur als letzte Lösung wird die Tierheimabgabe in Betracht gezogen.«