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Stefan Staindl

Im »Ankerplatz« Gemeinschaft finden

Senftenberg. Über eine Spende in Höhe von 3328,56 Euro konnte sich jetzt der CVJM Ruhland e.V. freuen. Die Hälfte des Betrages stammt von Kunden des Kaufland Senftenberg. Sie haben sich im Januar dieses Jahres über das Aufrunden an der Kasse sowie über die Pfandbonspendenbox beteiligt. Kaufland hat ihre Summe von 1664,28 Euro verdoppelt.

Sven Hannatzsch, Kaufland-Marktleiter in Senftenberg, und Nele Schmidt, Jugendreferentin beim CVJM Ruhland, bei der Übergabe im Markt.

Sven Hannatzsch, Kaufland-Marktleiter in Senftenberg, und Nele Schmidt, Jugendreferentin beim CVJM Ruhland, bei der Übergabe im Markt.

Bild: sts

Wie Nele Schmidt, Jugendreferentin beim CVJM Ruhland, informiert, sind sie über die Plattform »Stifter-helfen« zur Aktion von Kaufland gelangt. »Wir hatten uns auf der Plattform angemeldet, um für unser Jugendhaus an verschiedene Fördermöglichkeiten zu gelangen. Dabei kam auch ein Hinweis zur Kaufland-Aktion«, erzählt Schmidt.

Laut Sven Hannatzsch, Kaufland-Marktleiter in Senftenberg, haben seine Kunden eine Karte mit QR-Code erhalten: »Damit sind sie online zur Aktion gelangt und konnten aus den hinterlegten Vereinen den auswählen, der mit unserer Aktion unterstützt werden soll. Die meisten Kunden haben sich für den CVJM Ruland e.V. entschieden.«

Nele Schmidt freue sich riesig über diese unerwartete Spende, die auch zeige, dass der Verein mit seiner Arbeit in der Region bekannt sei. Wie Sven Hannatzsch sagt, wollen sie mit ihren Aktionen die Region unterstützen: »Wir freuen uns, wenn wir so, gemeinsam mit unseren Kunden, helfen können. Danke, dass sie uns hierbei unterstützt haben. Der CVJM macht eine wichtige Arbeit in der Region.« Neben der Spende habe Kaufland noch einen Einkaufsgutschein über 250 Euro dazugelegt.

Die finanzielle Unterstützung seitens Kaufland könne der CVJM Ruhland e.V. gut gebrauchen. »Wir haben unser Haus zwar im April vergangenen Jahres eingeweiht, aber mit der Sanierung sind wir noch nicht ganz durch. Eine Dachwohnung soll noch ausgebaut werden«, erzählt Nele Schmidt und fügt an, dass diese für einen Bundesfreiwilligendienstler (BFD) angedacht ist. Um die Wohnung auszubauen soll es ein internationales Workcamp geben. »Das werden wir im Juli mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus unterschiedlichen Nationen durchführen. Eine Fachfirma wird uns dabei unterstützen«, sagt sie und verrät, dass an dem Camp neben Jugendliche aus der Umgebung auch viele Europäer, aber auch Leute aus Ecuador, Ägypten und Brasilien beteiligt sein werden. »Die Spende von Kaufland wollen wir für Baumaterial verwenden. Zusätzlich haben wir einen Förderantrag bei der Stiftung Kirche im Dorf gestellt, um den Ausbau zu finanzieren.«

Ein »Ankerplatz« mit vielen Angeboten

Der CVJM Ruhland e.V. sei ein spendenfinanzierter Verein und somit auch auf Fördermittel angewiesen. »Auf diese Weise haben wir für fast 900?000 Euro unser Haus ›Ankerplatz‹ saniert. Die Wohnung ist der letzte Teil, der noch zur Fertigstellung fehlt. Zirka 40000 Euro benötigen wir dafür.« Die Bauabnahme und Nutzungsfreigabe für den sanierten Bereich seien bereits erfolgt. »Wir bieten dreimal in der Woche Offene Treffpunktarbeit für alle ab 12 Jahre an. Zwischen 15 bis 18 Leute sind dabei dauerhaft vor Ort.« Aktuell werden sie laut Schmidt von einer CVJM-Mitarbeiterin und einen BFDler empfangen. Sie laden dazu ein, kreativ zu sein und etwa mit Modelliermasse zu arbeiten, Instrumente wie Gitarre, Ukulele und Cajon auszuprobieren oder sportlich aktiv zu sein. Tischtennis, Tischkicker oder Dart würden zur Verfügung stehen. Spikeball - eine Art Vollyball auf dem Boden - soll zeitnah das Angebot ergänzen. »Wir gehen mit unseren jungen Besuchern oft auch einkaufen, um anschließend im Haus gemeinsam zu kochen und zu essen.«

Mittels Projekten sollen Fähigkeiten erkannt und Kenntnisse ausgebaut werden. Aktuell heißt ein Projekt »Ankerplatz – Level Up«. Schmidt: »Darin wollen wir Jugendliche mit dem Thema Ehrenamt in Kontakt bringen und sie motivieren, ehrenamtlich tätig zu werden.« So würden sie etwa eine Juleica-Ausbildung anbieten. Die Jugendleitercard sei eine gute Grundlage für ehrenamtliche Aktivitäten. In Seminaren und Workshops könnten sich die Jugendlichen ausprobieren und testen, was ihnen liege.

Neben den Haus-Angeboten sei der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Träger zweier Sozialarbeiterstellen. Diese seien an der Oberschule in Ruhland und an der Oberschule in Ortrand. Zudem arbeiten sie laut Schmidt auch mit der Kirchengemeinde Ruhland zusammen und betreuen im Haus Konfirmandengruppen und die Junge Gemeinde.

Haus »Ankerplatz« steht für alle offen

Die Angebote im »Ankerplatz« könne jeder Jugendliche nutzen: »Viele, die zu uns kommen, sind nicht gläubig. Das ist auch keine Voraussetzung. Wenn sie Fragen über den Glauben haben, dann kommen wir mit ihnen dazu gern ins Gespräch. Aber wir fokussieren das nicht und feiern auch keine Andachten.«

Dass sie ein christlicher Verein sind, sei einzig im Raum der Stille zu sehen. Dort stehe ein beleuchtetes Holzkreuz. »In dem Raum können sie sich zurückziehen, können sich austauschen und einfach in Ruhe reden.« Wie Nele Schmidt erzählt, sind die Jugendlichen froh, dass sie bei ihnen einen Ort gefunden haben, an dem sie sich treffen können. »Unser ›Ankerplatz‹ soll für sie ein Ort sein, wo sie ankommen können, Gemeinschaft und Halt finden und vielleicht auch Hoffnung in ihren aktuellen Lebenslagen erhalten können.«

Übrigens: Am 13. August 1995 wurde der CVJM in Ruhland gegründet. Das 30-jährige Jubiläum soll im Sommer 2025 gefeiert werden.


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