

Mit der wendischen Fastnacht (zapust), werden im Spreewald und in der Niederlausitz die winterlichen Arbeiten in der Spinte beendet. In den Wintermonaten trafen sich die noch unverheirateten Mädchen allabendlich in der Spinte, um gemeinschaftlich den Flachs zu Fäden zu verspinnen. Dabei sangen und scherzten sie, erzählten sich Märchen und Sagen. Den Abschluss der Spintezeit bildete die Fastnacht (zapust). Den Höhepunkt der Fastnacht bildet der festliche Zapustumzug am nächsten Tag oder Wochenende. Die Paare ziehen mit Musik und Gesang in ihren wendischen Festtagstrachten durch das Dorf, um symbolisch den Winter zu vertreiben. Am Abend treffen sich alle zum großen Fastnachtstanz, wo beim Tanzen der Annemarie Polka die Röcke der Frauen fliegen. „Die wendische Tradition lebt in unseren Dörfern und sollte weiter aufrecht erhalten und gefördert werden“, sagt die Sorben-/Wendenbeauftragte des Landkreises Dahme-Spreewald, Sabrina Kuschy. „Wir können stolz sein, dass das Kulturerbe der Sorben und Wenden zur Geschichte und zur Gegenwart des Landkreises Dahme-Spreewald gehört“, so Kuschy weiter. In diesem Jahr werden gleich drei Jubiläen in Dahme-Spreewald gefeiert. Zum 195. Mal wird die wendische Fastnacht vom 21. bis 23. Februar in Straupitz (Spreewald) jubiliert. Damit kann der Spreewaldort die längste Fastnachtstradition in Dahme-Spreewald aufweisen. Vom 12. bis 16. Februar wird die wendische Fastnacht zum 145. Mal in Neu Zauche (Nowa Niwa) gefeiert. Ein weiterer Höhepunkt im Veranstaltungskalender ist die 130. Jubiläumsfastnacht vom 7. bis 9. Februar in Byhleguhre.