Peter Aswendt

Es war viel los in Senftenberg

Senftenberg. Regierungssitz für drei Tage, eine Mega-Baustelle und die größte Investition in die Bildung – Senftenberg hat in 2023 viel erlebt.

Für Senftenbergs Bürgermeister Andreas Pfeiffer geht das erste Amtsjahr zu Ende. Grund genug, um Resümee zu ziehen. Mit Amtsantritt Anfang Februar dieses Jahres kam gleich der Schock. Die Mängel bei dem in Sanierung befindlichen Erlebnisbads in Senftenberg verlangten einen sofortigen Baustopp und eine Neubewertung. Was mit sechs Millionen Euro begann, liegt jetzt bei 18 Millionen Euro. Zähneknirschend stimmte die Stadtverordneten einer weiteren Sanierung zu. Im März nächsten Jahres kann die Neuplanung beginnen und Ende 2025 wieder Badespaß im Erlebnisbad möglich sein.

 

Kreisstadt war Regierungssitz

 

Nur wenige Wochen konnte sich Neubürgermeister Andreas Pfeiffer in sein Amt einarbeiten, da stand schon hoher Staatsbesuch vor der Tür des Rathauses. »Ortszeit Senftenberg« hieß es für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der für drei Tage seine Regierungsgeschäfte von Senftenberg aus erledigte. Stationen wie die BTU Cottbus-Senftenberg, das Theater oder die Regenbogen-Grundschule, die mit ihrer baulichen Erweiterung eine der größten Investitionen der Stadt in ihre jungen Bürger darstellt, beeindruckten Steinmeier und zeigte die positive Seite des Strukturwandels der ehemaligen Kohleregion.

 

Effektvolle Fassade

 

Die Regenbogen-Grundschule ist ein gewaltiges Bauprojekt für Senftenberg. 14 Millionen Euro werden für den Anbau mit zehn neuen Klassenzimmern für die Grundschule aus dem Stadthaushalt bereitgestellt. Im September gab es dazu das Richtfest. Im nächsten Jahr soll der Innenausbau abgeschlossen sein und eine schillernde Fassade angebracht werden, die aus verschiedenen Richtungen betrachtet eine andere Farbgebung zeigt. Damit dürfte bald der Baulärm, der beim Lernen abhält, Geschichte sein.

 

Herausforderungen

 

Aber nicht alles glänzt in Senftenberg. Nicht nur das Erlebnisbad zeigt sich als Megabaustelle, auch das sogenannte Projekt »Bahnhofsquartier« bedarf einer deutlichen Erhöhung der Geschwindigkeit bei der Planung. Gemeinsam mit dem Landkreis soll ein Verwaltungsstandort am Bahnhof entstehen. Vorzugsweise sucht man ein Immobilienunternehmen, dass das Gebäude baut und den beiden Verwaltungen vermietet. Inwiefern die Deutsche Bahn auf den Sanierungszug aufspringt und den Bahnhof für eine angenehme Willkommenskultur saniert, bleibt offen. Eine weitere Herausforderung ist und bleibt die Niederlausitzhalle. Hier stellt Bürgermeister Andreas Pfeiffer klar, dass es ohne Fördermittel nicht funktioniert. Senftenbergs Gebäudemanager Steffen Kuka spricht von einer notwendigen grundhaften Sanierung. Kostenschätzungen belaufen sich laut Andreas Pfeiffer auf circa 20 Millionen Euro.

 

Es bleibt also auch im nächsten Jahr spannend, wie sich Senftenberg als Hafen- und Kreisstadt entwickelt.


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