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Drei Jahrzehnte Nikolaus-Schlitten

Kroppen. Der Nikolaus-Schlitten ist in Kroppen seit 30 Jahren eine feste Institution. »Seit 1993 fahren wir am Vorabend vor Nikolaus mit ihm durch unseren Ort und beschenken über 100 Kinder«, erzählt Bürgermeister Reiner Krämer. Er selbst gehörte, wie er verrät, zu den damaligen Gründern der heutigen Tradition.

Die Tradition des Nikolaus-Schlittens lebt in Kroppen weiter. Der Staffelstab wurde in diesem Jahr an die jüngere Generation übergeben.

Die Tradition des Nikolaus-Schlittens lebt in Kroppen weiter. Der Staffelstab wurde in diesem Jahr an die jüngere Generation übergeben.

Bild: Stephan Meyer

Auf dem Heimweg von einer Dorfclubfeier entzündete sich vor drei Jahrzehnten unter Diana und Hagen Schneider, Renate und Roland Kleinichen, Annette und Reiner Krämer der Gedanke, die Kinder am Vorabend von Nikolaus zu überraschen. »Früher gab es bei uns im Ort das Rupprechten. Vor Weihnachten sind Erwachsene mit einer Larve vor dem Gesicht durch Kroppen gezogen und haben an den Scheiben der Fenster geklopft und geschaut, ob alle Kinder brav sind. Wir wollten 1993 mit einer neuen Aktion für Kinder starten«, berichtet Reiner Krämer. Dies geschah mit einem Traktor und einem weihnachtlich geschmückten Gefährt.

Generationswechsel ist erfolgt

Am 7. März 2007 haben sie dann, wie er sagt, im MDR bei einem Vereinsduell einen Margon-Gutschein im Wert von 1500 Euro gewonnen. »Daraufhin wurde in Eigenregie der Nikolausschlitten aus einem Stahlrahmen und Holz gebaut. Bis heute ist dieser Schlitten im Einsatz«, sagt Krämer und fügt an, dass während der Fahrt drei Nikoläuse und ein Engel im Einsatz sind - ein Rotmantel steuert den Traktor, zwei sitzen mit dem Engel im Schlitten. »Der erste Traktor stammte von meinem Großvater. Dann zog mein Traktor den Schlitten und jetzt ist mit dem Generationswechsel ein dritter Traktor im Einsatz. In diesem Jahr haben wir den Staffelstab für den Schlitten an die jüngere Generation übergeben. Wir nähern uns alle der 70-Jahre-Altersgrenze«, erzählt Reiner Krämer. Er bedankt sich für das gemeinsame Engagement aller Mitstreiter über viele Jahre. »Da Roland Kleinichen 2013 verstorben ist, kamen Karin Pahrig und Helmut Schleinitz als Unterstützung dazu«, ergänzt der Bürgermeister und verrät, wer nun alles zur Nikolaustruppe gehört: »Mario Kleinichen, Claudia Haufe, Lisa Theiss und Toni Schneider sowie Jana Bethke-Krämer und Marco Krämer halten unsere Tradition am Leben. Darüber sind wir sehr froh, denn die Kinder in Kroppen würden sie vermissen. Der Nikolaus-Schlitten ist fest mit Kroppen verbunden.«

120 Beutel gepackt 

Das alte Team wünsche der neuen Truppe alles Gute und werde bei Bedarf sehr gern unterstützen. »Es ist eine Aktion, die nur in Gemeinschaft funktioniert und auf Spendenbasis gründet. Wir erhalten für die Geschenke Sach- und Geldspenden«, sagt Krämer und fügt an, dass gemeinsam Plätzchen gebacken und entsprechende Beutel für die Kinder vorbereitet werden. »In diesem Jahr waren es um die 120 Beutel mit einer Apfelsine, Nüssen, Plätzchen, einem Schokoladen-Nikolaus und anderen Süßigkeiten.«

Kita-Kinder und Senioren auf dem Schlitten

Wie Reiner Krämer berichtet, startet der geschmückte und beleuchtete Schlitten gegen 15.30 Uhr aus Richtung Jannowitz auf der Hauptstraße und endet gegen 19.30 Uhr in der Dorfstraße. »Auf der Strecke erwarten uns meist die Kinder vor den Häusern. Mancherorts brennt eine Feuerschale und es gibt Glühwein«, erzählt Krämer, der selbst bisher immer den Traktor als Nikolaus gefahren hat. »In den 30 Jahren konnten wir den Schlitten etwa zehn Mal ohne Räder durch Kroppen ziehen. Das waren Jahre mit viel Schnee.«

Nach dem 5. Dezember rollt der Schlitten Krämer zufolge noch an weiteren Tagen durch Kroppen: »Kindergartenkinder und Senioren unserer Tagespflege im Ort dürfen dann noch einmal im Schlitten Platz nehmen und wir drehen mit ihnen eine Runde.«


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