Denkmalschützer und Visionäre arbeiten Hand in Hand
Schwarzheide. 2026 soll voraussichtlich das Leistungszentrum Lausitz in Schwarzheide seine Pforten öffnen und als Leuchtturmprojekt für Brandenburg aktiv auf den Fachkräftemangel einwirken. Geplant ist, eine überbetriebliche Ausbildungsstätte zu errichten, in der eine vollumfängliche Vermittlung praktischer Fertigkeiten für technische Berufe durchgeführt werden kann, teilt Florian Brose aus der Stadtverwaltung Schwarzheide mit. Neben dem üblichen theoretischen Teil, soll das Leistungszentrum auch gezielt praktische Techniken vermitteln. Die Realität zeige, dass mittelständischen Unternehmen zunehmend die Kapazitäten für eine gewissenhafte und vollumfängliche Ausbildung fehlen – infolge auch die begehrten Fachkräfte. Die Stadt Schwarzheide arbeite mit Unterstützung aus Politik und Wirtschaft daran, das Leistungszentrum als zielführendes Bindeglied zur Ausbildung qualifizierter Fachkräfte zu realisieren.
Doch ein sich parallel ergebendes Problem stelle die Unterbringung besagter Schüler dar, die ihr beruflicher Werdegang nach Schwarzheide führt. Für viele, besonders minderjährige Schüler würden die öffentlichen Verkehrsmittel keine praktikable Lösung zum Pendeln bieten. Eine Unterkunft müsse gefunden werden.
Die Objektwahl für die Errichtung eines Schülerpensionates sei auf die ehemalige Grundschule im Kern von Zschornegosda gefallen. Das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Gebäude soll in der Art umgebaut werden, dass es zur Unterbringung von mindestens 60 Auszubildenden diene und parallel weitere kulturelle und gesellschaftliche Nutzungsarten verspreche. In Vorbereitung auf die anstehende Planungsphase der Umbaumaßnahmen traf sich Bürgermeister Christoph Schmidt jetzt mit Vertretern der zuständigen Denkmalschutzbehörden zu einer Begehung des Areals, heißt es.
Während der Führung habe der Bürgermeister die Intention betont, das Gebäude im möglichen und sinnvollen Rahmen zu erhalten und zu rekonstruieren, während notwendige Eingriffe zur Modernisierung bestandsschonend und stilistisch verträglich umgesetzt werden sollen. Der Geplante gläserne Anbau der zukünftigen Aula sei auch nach Auffassung der Denkmalschützer eine passende Fortsetzung des Epochenweisen Ausbaus des vorhandenen Schulkomplexes. Doch auch allgemein würden sie die Ergebnisse der Vorplanung und die Visionen begrüßen, die das Projekt bereits geformt haben.
Resultat des Treffens sei eine Reihe von Hinweisen gewesen, auf die bei der weiteren Planung beachtet werden sollte und eine Bestätigung der Chancen, die der Denkmalschutzstatus des Gebäudekomplexes berge. Im nächsten Schritt soll nun durch die Behörden eine restauratorische Untersuchung stattfinden, die Aufschluss über geeignete Vorgehensweisen bei der Rekonstruktion verschiedener Gebäudebestandteile geben soll.