600 Jahre im Blick: Kostebrau freut sich auf 2021
Mit welchen Gefühlen blicken Sie heute auf das Jubiläum im kommenden Jahr? Wenn ich den Stand der Vorbereitungen sehe habe ich ein gutes Gefühl und freue mich auf 2021, weil dies ein echtes Highlight in der Geschichte des Ortes werden kann. Wenn ich an die Situation mit Corona denke, weiß ich nicht, was uns da noch erwartet. Wie ist der aktuelle Stand der Vorbereitungen? Wir haben hier in Kostebrau viele Vereine und Partner, die im Ehrenamt echt gute Arbeit leisten. In fünf Arbeitsgruppen arbeiten wir seit 2018 und sind auf einem guten Wege in den einzelnen Sachgebieten, wie Versorgung, Finanzen, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und Historie. Wer schon etwas wissen will, kann demnächst auf unser Homepage www.kostebrau.de sich schon informieren und das nicht nur zum Jubiläum, sondern auch zu den Vereinen im Ort, zu den Veranstaltungen übers ganze Jahr und mehr. Woran müssen Sie bis zur Jubiläumswoche im Juni 2021 noch tüchtig arbeiten? Der generelle Plan, was wir veranstalten wollen steht. Aber jeder weiß, der Teufel liegt im Detail und je näher das Festwochenende kommen wird, ist viel Kleinarbeit bei der Organisation noch zu bewältigen. Wie wird sich Kostebrau bis zur Jubelfeier 2021 verändern? Seit 2009 gibt es ein von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Dorfentwicklungskonzept. Vieles ist daraus bereits realisiert. Die Gestaltung des ehemaligen Bahndammes im Unterdorf wird nun ein neues Gesicht bekommen mit fünf Historieninseln zur Geschichte des Dorfes. Das, was wir vorhaben, ist uns aus der näheren Umgebung noch nicht bekannt und wir laden schon jetzt alle ein, bei der Eröffnung am 6. Juni 2021 dabei zu sein. Zum Zweiten werden wir aus dem Dorfentwicklungskonzept einen weiteren Punkt realisieren. Bis dahin werden wir in Kostebrau drei Rundwanderwege – Bergbauwanderweg, Industriewanderweg, Dorfwanderweg – ausschildern und auf unser Homepage veröffentlichen. Was bedeutet das Jubiläum für den Ort Kostebrau? Kostebrau hat in seiner langen Geschichte einige wichtige Meilensteine aufzuweisen. Vor allem durch die 150 Jahre Braunkohlenära wurde der Ort geprägt. Nach 1990 änderte sich dies abrupt. Für viele Kostebrauer war plötzlich die Existenz weg. Sehr viele Einwohner und vor allem junge Leute verließen den Ort. Mit der Zeit ist aber eine Menge passiert in Kostebrau und der Ort hat sich zu einem Geheimtipp für seine Wohnqualität gemausert. Wir wollen mit der 600-Jahrfeier den hoffentlich zahlreichen Gästen zeigen, wie schön es im höchstgelegenen Wohnort in Brandenburg ist. Zurzeit sind wir dabei, unser Dorfentwicklungskonzept fortzuschreiben. Dabei wollen wir für Interessierte Wohnraum beziehungsweise Bauplätze ausweisen, uns für den Tourismus attraktiv machen und insgesamt den Ort besser vermarkten. Sie selbst sind vor 26 Jahren nach Kostebrau gezogen. Welchen Stellenwert nimmt dieses Jubiläum für Sie persönlich ein? Als ich von Schwarzheide hierher gezogen bin, war ich erstaunt, welches aktive Vereinsleben in Kostebrau existiert und welche guten Nachbarschaftsbeziehungen es gibt. Sich gegenseitig zu helfen ist hier noch normal. Ich habe es nie bereut, ein Kostebauer zu sein und will gern dazu beitragen, dass das noch lange so bleibt. Als Kopf der Organisation für die 600-Jahrfeier und seit Juni 2019 als Ortsvorsteher bedeutet das, neben der vielen Arbeit, auch stolz darauf zu sein, was alles möglich ist, wenn viele fleißige Ehrenamtler mitziehen. Ich bedanke mich schon jetzt bei allen, die bisher und auch weiterhin dazu beitragen, dass wir ein gelungenes Jubiläum haben werden. Was macht den typischen Kostebrauer aus? Der typische Kostebrauer ist stolz auf seinen Ort, auf die Geschichte und engagiert sich, wenn es darum geht, den Ort schöner zu machen. Das zeigt sich immer wieder bei dem jährlichen Frühjahrs- und Herbstputz. Der Kostebauer ist aber auch streitbar. Also ein typischer Inselbewohner, denn Kostebrau ist als einziger Ort hier im Revier durch den Tagebau 360 Grad umbaggert. Er kann auch feiern, wie beim 2. Weinbergstraßenfest erlebt. Wie kann wer mit welchen Mitteln das Jubiläumsfest noch unterstützen? So ein Jubiläum kostet eine Menge. Da hilft uns jede Unterstützung, ob finanziell oder auch durch Beistellung von Material beziehungsweise Leistungen. Zum Beispiel sollen auf den Historieninseln zirka 50 Tafeln zur Geschichte von Kostebrau aufgestellt werden. Wer sich da ein eigenes Denkmal setzten will, kann 100 Euro dem Förderverein spenden und wird dann auf einer Tafel namentlich erwähnt. Informationen dazu auf www.kostebrau.de. Es gibt aber auch schon eine Reihe von Sponsoren, bei denen wir uns auf diesem Wege bedanken möchten. Es wird aber auch am Festwochenende eine Wand mit allen Sponsoren geben, die sich engagiert haben.