Unerwartete himmlische Hilfe
Mittlerweile seit 2006 absolviert der Stadtbahnverein Riesa die traditionelle Kerzenwiegeaktion in der Elbgalerie routiniert: Die gesammelten Kerzenstummel der Unterstützer werden an Sammelpunkten abgegeben, zum Termin gewogen und zur Weiterverarbeitung gespendet.
»Mehrfach geweihter Wachs«
Aber in diesem Jahr gab es gleich mehrere Überraschungen für den Verein: Erstmals beteiligte sich offiziell die Trinitatiskirche Riesa an der Aktion und spendet die Reste vieler weißer Kirchenkerzen und die neuen Kooperationspartner waren zum Wiegen mit dabei.
Aber die für die größte Überraschung am Wiegetermin sorgte Gitta Noack aus Gröditz. Sie und ein Bekannter kamen mit 40 Extra-Kilogramm direkt zum Wiegen in die Elbgalerie. »Wir waren in der Weihnachtszeit zu einem Ausflug in Wittenberg und haben die Schlosskirche besichtigt. Dann haben einige Kartons an einem Seitenausgang unsere Aufmerksamkeit erregt«, schildert Gitta Noack die Erlebnisse vor wenigen Wochen. Die Küsterin der Kirche erklärte ihnen, dass sie soeben die alten Kerzenreste zusammengepackt und Platz für neue Kerzen geschaffen hat. Jetzt wisse sie aber gar nicht so recht wohin mit den Kisten voller Wachsstummel. »Wir haben von der Aktion in Riesa erzählt und viel Bewunderung erfahren. Kurzerhand wurden uns die Kisten mit den Kerzenresten aus der Wittenberger Schlosskirche mit den besten Wünschen mitgegeben«, so die Gröditzerin. Sie waren buchstäblich zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Begeistert von dieser glücklichen Fügung waren neben den Ehenamtlichen des Stadtbahnvereins auch die neuen Aktionspartner. Werkstattleiterin Karin Ziesch und Berater René Freier von der Behinderten-Werkstatt St. Michael am Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau (LK Bautzen) waren extra zum Kerzenwiegen nach Riesa gekommen. Sie organisieren in den kommenden elf Monaten - wobei im heißen Sommer keine Kerzen gegossen werden - mit ihren bis zu fünf Mitarbeitern die Verarbeitung des Wachses zum sogenannten zweiten Licht »MaRIE«.
Die Marke »MaRIE«
Ihnen ist eine gute Qualität des Wachses wichtig und das Etablieren einer Marke mit langem Bestand. Das zweite Licht »MaRIE« soll es lange geben. Die Qualiät aus Riesa stimmt. Denn die erstmals geforderte Zusatzsortierung der Kerzenreste nach Farben (weiß, rot, bunt) wurde von den Spendern sehr gut umgesetzt. Dies hilft, die Kosten für die Sortierung zu minimieren und wird auch künftig beibehalten.
Übrigens, auch vor dem Hintergrund der Preissteigerung für Kerzen und des zunehmenden Umstiegs auf LED-Schlummerlichter, kann sich die Ausbeute sehen lassen: Im vergangenen Jahr wurden 948 Kilogramm gesammelt. 2024 hat die Waage immerhin 873,4 Kilogramm angezeigt.

Aufverkauft, schwimmfähig und bereit

Energiesparwettbewerb mit Vorbildfunktion
