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Wagner/ Farrar

"Paula on Tour": Teil 7

Zeithain/ Ollanta. Machu Pichu, Streik und Tränengas

Nach einem ewig dauernden Abschied von allen anderen, machen wir uns auf direktem Weg nach Ollantaytambo, kurz Ollanta.

Von hier aus geht der Zug durch Schluchten und Berge nach Aguas Calientes, dem Dorf am Fuße des Machu Pichu. Wir haben die heiß begehrten Karten zur Besichtigung erhalten und freuen uns riesig auf dieses Highlight.

Bis dahin sind noch zwei Tage Zeit und wir können das kleine Örtchen ausgiebig erkunden und es gefällt uns ausgesprochen gut. Ollanta war zur Zeit der Inka ein sehr wichtiger Ort. Hier vereinten sich ein religiöses, militärisches und großes landwirtschaftliches Zentrum. "Tambo" bedeutet in der Quechua Sprache Herberge, Raststätte oder Übernachtungsplatz. Die Häuser im Ort sind überwiegend aus Stein gebaut und nicht wie in anderen Dörfern aus Lehmziegeln.

 

Ollanta gilt als ältester, ständig bewohnter Ort Südamerikas. Wir kraxeln an einem Tag den rechten Berg hinauf, um die Festung mit ihren Vorratshäusern zu besichtigen und am nächsten Tag geht es steil auf die linke Seite, um die Tempelburg zu sehen. Von beiden Aussichtpunkten hat man einen hervorragenden Blick über die Berge und Schluchten, was früher schon strategisch genutzt wurde, da man das ganze Tal überblicken kann. Am Abend erhalten wir von unserem Guide eine Nachricht, dass die Besichtigung von Machu Pichu nicht möglich ist, da gestreikt wird, kurz darauf Entwarnung, es ist alles in Ordnung. Dann kommt der große Tag!!!

 

Morgens geht es zum Zug, wo wir mit Musik und tanzenden " Inkas" begrüßt werden. Die Fahrt geht durch ein wunderschönes Tal immer am Fluss entlang und wir genießen die Blicke aus dem Fenster. Dann bleibt der Zug auf freier Strecke stehen. Irgendwann kommt die Nachricht, dass doch gestreikt wird. Wir haben keine Ahnung was jetzt kommt. Wir haben, wie alle anderen in unserem Abteil Karten für 14 Uhr. Das heißt, wer 14 Uhr nicht da ist, kommt nicht mehr rein…. Nach zwei Stunden geht die Fahrt weiter, dann raus aus dem Zug und zum Bus spurten, dabei sehen, das man nicht auf Streikende trifft. Wir sind fast 90 Minuten zu spät, werden aber mit Hilfe des Guides und wegen der extremen Umstände noch eingelassen. Das Programm muss etwas gestrafft werde, aber das ist uns egal. Wir sind drin und stehen vor dieser einzigartigen Anlage, wie genial ist das denn! Uns bleiben noch knapp zwei Stunden und wir saugen alles in uns auf.

 

Die UNESCO erhob das Schutzgebiet 1983 zum Welt-und Naturerbe der Menschheit. Das schönste und rätselhafte Zeugnis der Inkazeit liegt auf über 2500 Meter Höhe. Die Inkastadt ist an drei Seiten von schroffen Felsen umgeben und wie ein riesiger Beobachtungsturm ragt am Ende der Wayna Pichu in die Höhe. Dieser Punkt war genial gewählt für eine Schutzburg und Festung, da man von hier das gesamte Tal übersehen konnte. Über die genaue Nutzung ist man sich jedoch bis heute nicht einig. War es eine Sommerresidenz der Inkaherrscher, Fluchtburg der Sonnenjungfrauen, Stadt der Magier, eine Inka-Universität, eine Festung gegen wilde Amazonasstämme oder alles zusammen?

 

Zurück zum Bahnhof, erfahren wir, dass jetzt die Lokführer streiken und unser Zug erst am nächsten Tag fahren soll. Na Klasse.

Wir verlassen das Bahnhofsgebäude und überlegen was wir jetzt machen, da kommen wir zu nah an eine aufgebrachte Menge. Die Polizei hält mit Tränengas dagegen und wir bekommen eine volle Ladung ab. Nicht so angeneh ... Gott sei Dank geht unser Zug mit 1,5 Stunden Verspätung doch noch. 23 Uhr sind wir wieder in unserer Paula. Was für ein Tag!

 

Übrigens, Die Bücher zu den Reisen erhalten sie über paulaontour.de, Riesa-Info oder Lotto Fix in Nünchritz. Ein neues Buch erscheint im Mai.


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